Biomasse-Heizkraftwerk geht für BS|ENERGY an den Start

Mit den neuen Erzeugungsanlagen am Standort Mitte an der Hamburger Straße in Braunschweig führt BS|ENERGY den Weg zur umweltfreundlichen Energieversorgung in Braunschweig konsequent weiter.
Das Biomasse-Heizkraftwerk ermöglicht BS|ENERGY, voraussichtlich 2024 aus der Energieerzeugung mit Kohle auszusteigen und damit einen großen Schritt Richtung Dekarbonisierung in der Wärme- und Stromerzeugung in Braunschweig zu gehen.
Möglich wird das durch die Modernisierung des Erzeugungsparks: Das Kohle-Heizkraftwerk, das Strom und Wärme an der Hamburger Straße produziert, wird durch ein Biomasse-Heizkraftwerk mit dem Hauptbrennstoff Altholz in Kombination mit einem Gasturbinen-Heizkraftwerk ersetzt. Beide Anlagen wurden seit Ende 2018 Schritt für Schritt umgesetzt. Inzwischen laufen die Neuanlagen im intensiven Testbetrieb und liefern erste Energie. Wenn alle Tests erfolgreich nachgewiesen und abgenommen worden sind, erfolgt der dauerhafte Betrieb in Verantwortung von BS|ENERGY.
„BS|ENERGY nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Energiebranche ein. Mit der Umsetzung dieser mutigen Entscheidung zum Kohleausstieg schon in 2018, erreichen wir jetzt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung einer sicheren und klimaneutralen Wärmeversorgung in Braunschweig“, verdeutlicht Jens-Uwe Freitag, Vorstandsvorsitzender von BS|ENERGY, die Reichweite dieses Schritts.

Neue Altholzaufbereitungsanlage in Lengede eingeweiht

Das Altholz, das BS|ENERGY zur Energieerzeugung verwertet, kommt seit Mai dieses Jahres aus der neuen Aufbereitungsanlage in Lengede-Broistedt im Kreis Peine, die Veolia kürzlich eingeweiht hat. Mit der neuen Altholzaufbereitungsanlage in Lengede hat Veolia dieses Jahr nach dem Biomasse-Heizkraftwerk in Braunschweig bereits das zweite Großprojekt eingeweiht. Ökologische Transformation vom Anfang bis zum Ende. Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der als Baumaterial, Möbel oder Verpackungsmaterial täglich genutzt wird. Kann das verwendete Holz nicht weiter verwertet werden, muss es laut Altholzverordnung fachgerecht getrennt, entsorgt und verwertet werden. Dies gelingt Veolia mit der neuen Altholzaufbereitungsanlage in Lengede.
BS|ENERGY nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Energiebranche ein.

Jens-Uwe Freitag

Das Altholz, das zu hochwertigen Holzhackschnitzeln verarbeitet wird, stammt aus der unmittelbaren Umgebung. Nach der Aufbereitung in Lengede wird es in Braunschweig in klimaneutrale Fernwärme und Strom umgewandelt.

Moderne Technologien für eine schnellere Energiewende

Die neue Altholzaufbereitungsanlage ist mit einer Absaug- und Filteranlage sowie einer der modernsten Löschanlagen in der ­Recyclingbranche ausgestattet. Die Nähe der Anlage zum Biomasse-Heizkraftwerk in Braunschweig verringert die notwendigen Transportwege. Mit dem Einsatz des in Lengede aufbereiteten Altholzes in Braunschweig reduziert sich der CO2-Ausstoß um rund 50 Prozent. Veolia leistet daher durch seine ganzheitlichen Lösungswege einen wichtigen Schritt zur Energiewende in der Region. Auch in anderen Regionen Deutschlands betreibt Veolia Altholzverwertungsanlagen und Biomasse-Kraftwerke, die durch Kraft-Wärme-Kopplung klimafreundlichere Energie ermöglichen.    
„Das modernisierte Kraftwerkskonzept in Braunschweig ist ein sehr gutes Beispiel für die ökologische Transformation, die uns bei Veolia antreibt. Ich bin stolz auf die Leistung aller Kolleginnen und Kollegen, die am Erzeugungsprojekt hier in Braunschweig, an unserer neuen Aufbereitungsanlage für Altholz in Lengede und an den vielen weiteren Projekten in Deutschland gemeinsam arbeiten. BS|ENERGY ist ein wichtiger Teil der Veolia-Aktivitäten in Deutschland und mit der übergreifenden Zusammenarbeit der Veolia Geschäftsbereiche Energie und Entsorgung ein Modell, das Vorbildcharakter für weitere Projekte hat”, sagt Matthias Harms, Vorsitzender der Geschäftsführung von Veolia Deutschland.
Die neuen Anlagen sind entstanden in einer Zeit der enormen Herausforderungen und teilweise unerwarteter Rahmenbedingungen wie Corona und Energiekrise. Bei laufendem Betrieb und auf engstem Raum auf dem bestehenden Kraftwerksgelände haben in der Spitze bis zu 600 Personen von Projektteam und Fremdfirmen zusätzlich zu den rund 100 Beschäftigten des Kraftwerksbetriebs gearbeitet.

Das Biomasse-Heizkraftwerk als Grundlast-Anlage

Das Biomasse-Heizkraftwerk soll als Grundlast-Anlage laufen, das neue Gasturbinen-Heizkraftwerk vor allem in der kälteren Jahreszeit und bei Schwankungen im Stromnetz dazugeschaltet werden. Wegen der Energiekrise soll das Kohlekraftwerk in der Heizperiode 2023 und 2024 noch zur Verfügung stehen. „Eine sichere und klimaschonende Energiewende zu realisieren, liegt uns bei BS|ENERGY sehr am Herzen. Ganz besonders danke ich allen Beteiligten für das hohe Engagement bei der Umsetzung unseres Mammutprojekts”, so Jens-Uwe Freitag.
„Für Braunschweig bedeuten die neuen Erzeugungsanlagen nicht nur eine Verbesserung der Luftqualität. Sie tragen erheblich dazu bei, unser Ziel der Klimaneutralität zu erreichen”, ergänzt Dr. Thorsten Kornblum, Braunschweigs Oberbürgermeister und BS|ENERGY-Aufsichtsratsvorsitzender. „Zugleich bedeutet diese Großinvestition Energie- und Versorgungssicherheit für die Braunschweigerinnen und Braunschweiger in einer Zeit großer Veränderungen in der Energieerzeugung und der Krisen“, so Dr. Thorsten Kornblum weiter.
Durch die Modernisierung der Erzeugungsanlagen verbessert sich der Primärenergiefaktor in Braunschweig von 0,7 auf 0,27. Der weiter verbesserte Primärenergiefaktor bei der Fernwärme wirkt sich auch positiv für Immobilienbesitzer aus, da dieser beispielsweise die Umsetzung von Modernisierungsmaßnahmen erleichtert. Gleichzeitig verbessern sich so die Fördermöglichkeiten.
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