Business Improvement Districts – Innenstädte und Ortskerne gemeinschaftlich stärken

Wer sich in seinem Umfeld aufmerksam umschaut, stellt fest: Innenstädte und Ortskerne verändern sich. Seit Jahren ist die Entwicklung von zentralen Geschäftslagen ein wichtiges Thema für Händler, Grundeigentümer, Politik und Verwaltungen. Denn steigt die Attraktivität eines Standortes, profitieren neben den Einzelhändlern auch die Eigentümer der Immobilien und letztlich die Kommune selbst.
Dabei werden neue Konzepte und Ideen, die „aus der Reihe tanzen“ immer wichtiger und auch weiche Standortfaktoren wie Sauberkeit, Sicherheit, Licht-, Wasser- oder Grünelemente gewinnen zunehmend an Bedeutung. Ebenso ein gemeinsames, werbewirksames Auftreten der Unternehmer als Standortgemeinschaft.
Hier setzen so genannte Business Improvement Districts (BIDs) an – ein international erfolgreiches Modell von Eigentümerinitiativen, die gemeinsam Maßnahmen zur Aufwertung und Verschönerung ihres Standortes in Eigenregie und Eigenfinanzierung umsetzen – sei es durch eine Erneuerung der öffentlichen Flächen und Möblierung, durch Einkaufsbroschüren, gemeinsame Beleuchtungskonzepte oder Maßnahmen für Sicherheit und Sauberkeit.
Die IHK Braunschweig befürwortet die Chancen, die sich aus BIDs für die Zentren und Innenstädte ergeben können und hat auf Basis ihres Vollversammlungsbeschlusses vom 30. November 2015 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 228 KB) auf einen entsprechenden Rechtsrahmen hingewirkt.
Am 28. April 2021 war es dann so weit: Der niedersächsische Landtag hat das BID-Gesetz (“Niedersächsisches Quartiersgesetz”) mit breiter Mehrheit beschlossen. Um Initiatoren und Quartiersgemeinschaften bei der Gründung eines BID’s zu unterstützen, hatte das Land Niedersachsen eine landesweite Servicestelle eingerichtet.
Außerdem stellt die IHK Niedersachsen (IHKN) einen Leitfaden zur Verfügung, der insbesondere Werbe- und Unternehmensgemeinschaften, aber auch weitere private Initiativen sowie die Immobilienwirtschaft und die Kommunen ermutigen soll, zukünftig das Modell von Quartiersgemeinschaften nach dem Niedersächsischen Quartiersgesetz („NQG“) in der eigenen Standort- und Stadtentwicklung zu erwägen. Der IHKN-Leitfaden zum Niedersächsischen Quartiergesetz (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 5427 KB) bietet in diesem Rahmen eine praktische Anleitung, motivierende Worte und die Erläuterung der NQG-Rechtsgrundlage.
Stand: 26.04.2024