Digitalisierungsumfrage 2025: Digitalisierung stagniert trotz KI-Boom
Bodensee-Oberschwaben:
Aktuelle IHK-Digitalisierungsumfrage unter Unternehmen zeigt: Region Bodensee-Oberschwaben liegt im Durchschnitt, insgesamt wird der Digitalisierungsgrad aber als nur mittelmäßig beurteilt.
Aktuelle IHK-Digitalisierungsumfrage unter Unternehmen zeigt: Region Bodensee-Oberschwaben liegt im Durchschnitt, insgesamt wird der Digitalisierungsgrad aber als nur mittelmäßig beurteilt.
Die Digitalisierungsumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt, dass die Digitalisierung in Deutschland zwar voranschreitet, aber weiterhin von erheblichen Hindernissen gebremst wird. Trotz des zunehmenden Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) und des Bestrebens vieler Unternehmen, ihre Prozesse zu digitalisieren, sorgen unter anderem rechtliche Unsicherheiten, eine schleppende Digitalisierung der Verwaltung und Defizite in der digitalen Infrastruktur für eine Stagnation. Ihren eigenen Digitalisierungsgrad bewerten die Betriebe deutschlandweit im Durchschnitt mit 2,8 (Vorjahr: 2,8) nur als „befriedigend“ (2,8). Die Unternehmen der Region Bodensee-Oberschwaben geben sich die Note 2,9 (Vorjahr ebenfalls 2,9). „Die Unternehmen sind bereit und investieren in die Digitalisierung, aber die Rahmenbedingungen stimmen einfach nicht. Die Note ‚befriedigend‘ kann nicht unser Anspruch als Hightech- und Innovationsstandort sein“, erklärt Dr. Sönke Voss, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben (IHK). „Wir brauchen dringend einen Abbau von Überregulierung, schnellere Genehmigungsverfahren und einen entschlossenen flächendeckenden Ausbau von Glasfaser und Mobilfunk, um das Potenzial der Digitalisierung voll auszuschöpfen.“
Die Umfrage zeigt auch, dass die schleppende Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung für Frust bei den Unternehmen sorgt. Gewerbeanmeldungen, Baugenehmigungen und Berichtspflichten sind oft noch immer mit hohem Aufwand verbunden und bremsen die Handlungsfähigkeit der Unternehmen aus. Die Unternehmen gaben bei der Umfrage daher eine Durchschnittsnote von 4,5. Die IHK fordert von der Politik einen umfassenden Plan zur Digitalisierung der Verwaltung. Dazu Voss: „Wir brauchen eine Architektur mit einheitlichen Standards, Schnittstellen und Basis-Komponenten wie Nutzerkonten oder Zahlungsoptionen. Es kann nicht sein, dass im achten Jahr nach Beschluss des Onlinezugangsgesetzes immer noch ein Klein-klein an widersprüchlichen Regelungen moderne Verwaltungsprozesse verhindert, während diese in vielen Staaten längst Alltag sind.“
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass sich KI in der Breite der Wirtschaft etabliert. Rund sieben von zehn Unternehmen nutzen bereits KI-Anwendungen oder planen deren Einsatz. Auch hier mahnt die IHK zu Augenmaß und fordert eine innovationsfreundliche Regulierung, die den Unternehmen genügend Freiraum für Experimente und Innovationen lässt: „Leider neigt vor allem die EU dazu, neue Technologien zu regulieren und Risiken zu sehen, bevor sich überhaupt Märkte und Geschäftsmodelle entwickeln. Regulierung, faire Marktbedingungen und sichere KI sind wichtig, müssen aber im Einklang mit Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft stehen“, so Voss.
Die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2025 basiert auf Antworten von 5381 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen Deutschlands. Es konnten die Noten 1 für „sehr gut“ bis 6 für „unzureichend“ vergeben werden. Sie gibt ein umfassendes Bild vom Stand der Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft und zeigt, wo die größten Herausforderungen und Chancen liegen.
Medieninformation Nr. 28/2025