Nachhaltiger Gewerbebau

Nachhaltiger Gewerbebau vereint Umweltschutz mit Wirtschaftlichkeit. Wichtig ist dabei den gesamten Lebenszyklus zu betrachten. Mittel- bis langfristig können die Betriebskosten deutlich reduziert und die Flexibilität in der Flächennutzung erhöht werden.

Beim Bau auf Nachhaltigkeit achten

Nachhaltiges Bauen bedeutet nicht nur den Einsatz neuartiger oder wiederverwertbarer Baumaterialien, wie beispielsweise recycelbarer Beton, sondern auch einen verringerten Energiebedarf oder aber das Vermeiden von Transportaufwand durch die Verwendung von regionalen Bauteilen und -stoffen. Durch Energie- und ressourcenoptimierte Baukonstruktionen lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen.

Fassaden- und Dachbegrünung

Fassadenbegrünung beziehungsweise Dachbegrünung dienen als Wärmedämmung und Hitzeschild und verbessern das Arbeits- und Wohnumfeld (BuGG, 2023). Gleichzeitig verbessert sich durch Gebäudebegrünung das Mikro- und Stadtklima und die Biodiversität wird gefördert.

Photovoltaik (PV)

Am 1. Februar 2023 hat der Landtag von Baden-Württemberg das Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg verabschiedet. Darin enthalten ist die Photovoltaik (PV)-Pflicht auf Dächern von Gewerbegebäuden. Außerdem gilt die PV-Pflicht bei einer grundlegenden Dachsanierung eines Gebäudes und beim Neubau von Parkplätzen mit mehr als 35 Stellplätzen. Nachhaltige Energieerzeugung mit Photovoltaik erhöht die Energieautarkie. Zusätzlich kann mit einem PV-Stromspeicher der Eigenstrombezug weiter erhöht werden. Die Unternehmen können je nach Bedarf auf den selbst produzierten Strom zurückgreifen. 

Energie- und Stoffkreisläufe nutzen

Durch gebietsbezogene Wasser- und Abwassermanagementsysteme können Synergieeffekte entstehen. Abhängig von Branchen können diese Potenziale unterschiedlich genutzt werden – zum Beispiel kann Wärme aus Produktionsprozessen für die Gebäudeheizung genutzt werden.

Nachhaltiges Bauen - Investitionskosten versus Lebenszykluskosten

Nachhaltiges Bauen ist teurer als konventionelles Bauen, da die Investitionen höher sind. Es ist jedoch zu beachten, dass ein Großteil der Kosten während der Nutzung des Gebäudes anfällt. Aufgrund von  Betriebskostenersparnissen rechnen sich die höheren Investitionskosten über den gesamten Lebenszyklus.   

Ziel: Treibhausgasneutralität

Mehrwert

  • Umweltschutz
  • Ressourceneffizienz
  • Energieeffizienz
  • Synergieeffekte durch Koordination und Integration von Aktivitäten und Ressourcen
  • Kosteneinsparungen durch optimierte Bauweisen
  • CO2-Ersparnis
  • Erhöhung des Selbstversorgungsgrades
  • Verbessertes Mikro- und Stadtklima
  • Förderung der Biodiversität
  • Luftreinigung und Feinstaubbindung
  • Aufenthaltsqualität und Landschaftsbild entwickeln sich positiv
  • Nachhaltigkeits-Visitenkarte für Unternehmen, das heißt positives Arbeitgeberbild

Beispiele

  • Gemeinsame Nutzung von Energie- und Wertstoffströmen
  • Gebietsbezogene Wasser‐ und Abfallmanagementsysteme
  • Innovative Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung
  • Vogelglasschutz-Glas, Brutkasten und Fassadenintegrierte Winterquartiere für Vögel und Fledermäuse
  • Versickerungsfähige Verkehrsfläche
  • Solargründach
  • Mit Efeu begrünte Zäune
  • Trockenmauen
  • Kleinstrukturen aus unbehandeltem Holz, Stein und Sand
  • Auslegen von Totholz und anlegen kleiner Teiche
  • Naturnahe Grünflächen 

Toolbox und Zertifizierungen im Bereich Nachhaltigkeit

Damit diese Transformation hin zur CO2-Neutralität gelingen kann, hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen GmbH eine Toolbox zusammengestellt, die zentrale Informationen, Handlungsempfehlungen und Instrumente an die Hand gibt, um den Prozess mit zu gestalten und Gebäude und Quartiere klimaneutral zu planen, bauen und zu betreiben.
Darüber hinaus gibt es noch Zertifizierungen.
  • DGNB-Zertifizierung von Planung und Bau
  • Green Building Zertifizierung
  • Blauer Engel Zertifizierung
  • Prozessoptimierungen im Unternehmen durch Production Integrated Environment Protection (PIUS)
  • ISO 14001 Zertifizierung für Umweltmanagementsysteme oder EMAS Validierung.