DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2025

Noch nie wollten in Deutschland so viele Unternehmensinhaberinnen und -inhaber ihr Lebenswerk in andere Hände übergeben oder – falls das nicht gelingt – den Betrieb im Zweifel schließen. Das zeigt der Report Unternehmensnachfolge 2025 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Wirtschaftliche Basis bricht weg

"Dabei geht es auch um Tausende gesunde, erfolgreiche Unternehmen. Das macht mich besonders betroffen", sagt DIHK-Präsident Peter Adrian anlässlich der Vorstellung des Reports.
"In Deutschland bricht uns damit immer mehr von unserer wirtschaftlichen Basis weg", warnt er. "Das können wir uns nicht leisten. Wir verlieren dadurch Innovationsimpulse und Wachstumskraft. Wir müssen endlich das Ruder herumreißen, damit Unternehmertum wieder attraktiv wird."
Im Gastgewerbe und im Handel ist die Lage besonders angespannt. Hier übersteigt das Angebot an Unternehmen die Nachfrage sogar um mehr als das Dreifache, in der Verkehrsbranche sogar um das Vierfache. Aber auch bei den Dienstleistern und in der IT-Branche sind gut doppelt so viele Unternehmen im Angebot, wie sich Interessenten in der IHK-Beratung melden.
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Rezession hinterlässt Spuren

Eine große Rolle für die Nachfolgeprobleme spielt die demografische Entwicklung in Deutschland. Allerdings lässt sich damit allein die immer größere Übernahmelücke nicht erklären. Mittlerweile mehr als zwei Jahre Rezession hinterlassen immer deutlicher ihre Spuren auch im Mittelstand. Die schleppende Konjunktur und ein schwieriges Geschäftsumfeld machen es den Unternehmen vielfach schwieriger, Nachfolgende zu finden. Höhere Preise für Energie, Beschäftigte und Rohstoffe treiben die Gesamtkosten.
Hinzu kommen steigende Belastungen durch komplizierte Regelungen und Bürokratie und die Verunsicherung über die wirtschaftliche Zukunft. Und: Der Mangel an Fachkräften erschwert nicht nur die Neuausrichtung von Unternehmen, er macht es auch für eigentlich geeignete Nachfolge-Interessierte einfacher, gute Konditionen in risikoärmeren Arbeitnehmertätigkeiten auszuhandeln.
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IHK-Engagement wirkt

Perspektivisch gibt es einen Hoffnungsschimmer. Das intensive Engagement der IHKs vor Ort lohnt sich. Es kommen zuletzt wieder etwas mehr Interessenten für eine Unternehmensübernahme in die Beratung. Die IHKs berichteten zudem vermehrt von Nachfolgekandidatinnen und -kandidaten aus der Industrie, die aktuell eine Alternative zum Angestelltenverhältnis in krisengeplagten Branchen suchen. "Das alles kann jedoch gute wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als Push-Faktoren für Unternehmertum in unserem Land nicht ersetzen", betont Peter Adrian.
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Details, Grafiken und weitere Ergebnisse finden Sie auf der Seite des DIHK: DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2025
(Quelle und Text: DIHK / DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2025)