Zahl der Auszubildenden leicht gestiegen – frühe Praktika weisen oft den Weg in den Beruf
Rostock/Stralsund, 2. September 2025. „Wir sind froh, dass es dieses Jahr ein Plus von zwei Prozent bei neuen Ausbildungsverträgen gibt“, zeigt sich Berit Heintz, Leiterin des Geschäftsbereiches Aus- und Weiterbildung bei der IHK zu Rostock, für ihren IHK-Bezirk zuversichtlich. Angesichts der wirtschaftlichen Lage, die in vielen anderen IHK-Bezirken in Deutschland zu einem Rückgang an Ausbildungsverhältnissen geführt habe, sei dies für unsere Region positiv und zeige, dass die Unternehmen nach wie vor ausbilden, um ihre Fachkräftebasis zu sichern.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es im Bezirk der IHK zu Rostock zum 31. August 2025 bei
- den Gewerblichen Berufen: 541 neu eingetragene Ausbildungsverträge
- im Vorjahr waren es 521
- den Kaufmännischen Berufen 829 neu eingetragene Ausbildungsverträge
- im Vorjahr waren es 814
- den gastronomischen Berufen 560 neu eingetragene Ausbildungsverträge
- im Vorjahr waren es 554
Im Ergebnis starteten damit 1.930 Auszubildende zum 31. August 2025 im Bezirk der IHK zu Rostock in eine Ausbildung in einem IHK-Beruf, zum 31. August 2024 waren es 1.889. Die Hälfte aller Ausbildungsbetriebe konnte nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Der Anteil war im vergangenen Jahr vergleichbar hoch. 85 Prozent der Ausbildungsbetriebe stellen Defizite bei der Ausbildungsreife fest, das betrifft schulische Basiskenntnisse in Mathematik ebenso wie das Ausdrucksvermögen. „Hier sind Unternehmen und Berufsschulen gefordert, intensiv zusammenzuarbeiten, um den Übergang von der Schule in den Beruf erfolgreich zu gestalten“, so Klaus-Jürgen Strupp, Präsident der IHK zu Rostock.
Ausbildungsstart auch jetzt noch möglich
Die Entwicklung aus den Vorjahren zeige, dass sich manche auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart im September noch für eine Ausbildung entschieden, sagt Berit Heintz. „Die meisten Auszubildenden im gewerblichen und kaufmännischen Bereich haben in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock begonnen“, berichtet sie, während im gastronomischen Bereich die meisten Ausbildungsverträge im Landkreis Vorpommern-Rügen geschlossen wurden.
Unter den TOP-Ausbildungsberufen rangieren der Beruf „Verkäufer/Verkäuferin“, „Koch/Köchin“, „Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel“ in dieser Reihenfolge unter den TOP 3. In der Beliebtheit folgen „Hotelfachmann/Hotelfachfrau“, „Fachmann für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie“ „Fachkraft für Gastronomie“, „Elektroniker/-in für Betriebstechnik“, „Mechatroniker/-in“, „Fachkraft für Lagerlogistik“, „Kaufmann / Kauffrau für Büromanagement“.
Etwa 60 Prozent der Ausbildungsbetriebe im Bezirk der IHK zu Rostock bilden Menschen aus dem Ausland aus, 21 Prozent der Auszubildenden haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Die zehn häufigsten Herkunftsländer sind Vietnam, Indonesien, Ukraine, Marokko, Kirgistan, Indien, Nepal, Aserbeidschan, Türkei, Iran. Viele von ihnen haben sich für einen gastronomischen Ausbildungsberuf entschieden.
Insgesamt – über alle Ausbildungsjahre - befinden sich im Bezirk der IHK zu Rostock derzeit 5.346 Auszubildende in einer Ausbildung. Viele der Ausbildungsbetriebe bilden mehrere Auszubildende aus.
„Allen, die sich in den Ausbildungsbetrieben und ehrenamtlich als Prüferinnen und Prüfer in der IHK-Ausbildung engagieren, gilt unser großer Dank“, sagt IHK-Präsident Klaus-Jürgen Strupp. „Die Erfahrung aus dem Ehrenamt ist für die Auszubildenden unentbehrlich“.
95 Prozent der Auszubildenden hätten in einer Azubiumfrage der DIHK als Grund für eine Ausbildung den hohen Praxisbezug genannt, berichtet der IHK-Präsident. Genau die Expertise aus der Praxis brächten die Unternehmen mit ihren Praktikerinnen und Praktikern in die Ausbildung ein. Das wiederum komme gut bei den Auszubildenden an: Immerhin 84 Prozent der befragten Auszubildenden in höheren Lehrjahren würden ihren Betrieb als Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen. Wichtig sowohl für Unternehmen als auch für Schülerinnen und Schüler: 54 Prozent der Auszubildenden gab in der Umfrage an, ihren Traumberuf durch ein Praktikum gefunden zu haben.
„Eine frühe Berufsorientierung lohnt sich also“, so Klaus-Jürgen Strupp und ergänzt: „Die IHK zu Rostock steht Unternehmen und künftigen Auszubildenden beratend und unterstützend zur Seite.“
Wichtig seien aber auch ein noch größerer Praxisbezug und digitale Lernangebote in den Berufsschulen, denn: „Eine Umfrage bei den Ausbildungsunternehmen hat ergeben, dass sie vom Land Mecklenburg-Vorpommern eine moderne Berufsschullandschaft fordern“. Angesichts knappen Wohnraums zähle die gute Erreichbarkeit der Berufsschulen zu den wichtigen Voraus-setzungen für eine Ausbildung in der Region.
Die Industrie- und Handelskammern in Deutschland werben seit 2023 mit der deutschlandweiten Ausbildungskampagne „Ausbildung macht mehr aus uns“ für die Duale Ausbildung. Dabei teilen echte Auszubildende ihre Erfahrungen und zeigen auf TikTok das „Lebensgefühl Ausbildung".
Interessantes rund um das Thema Ausbildung wie Informationen zu Praktika, zum Tag der Ausbildung, zur Auszeichnung als TOP-Ausbildungsbetrieb und den Einstieg ins IHK-Bildungsportal finden Interessierte auf der Homepage der IHK zu Rostock unter dem folgenden Link: https://www.ihk.de/rostock/aus-und-weiterbildung/bbo2