„Pauschale Zuschreibungen und konfrontative Begriffe ersetzen keine inhaltliche Auseinandersetzung“

Nach den jüngsten öffentlichen Äußerungen aus Reihen der SPD zum Unternehmerbild, die in der regionalen Wirtschaft für deutliche Irritation sorgten, hat die IHK Darmstadt Rhein Main Neckar ein klar formuliertes Schreiben an die südhessischen SPD-Mandatsträger geschickt. Darin macht sie deutlich: Ideologische Zuspitzungen ersetzen keine Inhalte – und lösen keine der konkreten Herausforderungen unseres Wirtschaftsstandortes.
3. Dezember 2025
Die jüngsten Aussagen von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas und dem Juso-Bundesvorsitzenden Philipp Türmer haben eine breite Debatte über das Unternehmerbild angestoßen. In vielen Betrieben der Region werden diese Wortbeiträge aus dem politischen Berlin mit wachsender Irritation aufgenommen. Vor diesem Hintergrund haben Christian Jöst, Präsident der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar, und IHK-Hauptgeschäftsführer Robert Lippmann ein Schreiben an die südhessischen SPD-Mandatsträger adressiert, in dem die IHK Darmstadt klar Stellung bezieht. Darin heißt es: „Pauschale Zuschreibungen und konfrontative Begriffe ersetzen keine inhaltliche Auseinandersetzung […] und beschädigen das Vertrauen zwischen Politik und Wirtschaft.“
„Pauschale Zuschreibungen und konfrontative Begriffe ersetzen keine inhaltliche Auseinandersetzung […] und beschädigen das Vertrauen zwischen Politik und Wirtschaft.“
Gerade in einer Phase, in der die regionale Wirtschaft im dritten Jahr ohne Wachstum mit strukturellen Belastungen und Investitionszurückhaltung kämpft, sei ein konstruktives Miteinander unerlässlich. Unternehmerinnen und Unternehmer trügen Verantwortung für Arbeitsplätze, Ausbildung, Innovation und regionale Stabilität – und verdienten eine faire, respektvolle politische Ansprache. Ein Klima, das sie rhetorisch in eine Gegnerschaft zur Politik rücke, helfe niemandem.
Die IHK Darmstadt fordert deshalb eine klare Sensibilisierung innerhalb der SPD. Das Schreiben formuliert deutlich die Erwartung, „mit Nachdruck auf ein Unternehmerbild hinzuwirken, das von Respekt, Anerkennung unternehmerischer Leistung und einem partnerschaftlichen Verständnis von Politik und Wirtschaft geprägt ist.“
Sie verweist auf das Leitbild verantwortungsbewusster, vertrauensvoller Geschäftsleute, zu dem sich die überwältigende Mehrheit ihrer Mitgliedsunternehmen bekennt. Dieses Leitbild, das für Integrität, Fairness, Verlässlichkeit, langfristiges Denken und gesellschaftliche Verantwortung steht, ist für viele Betriebe gelebte Praxis – und bildet den Maßstab, an dem Jöst und Lippmann eine differenzierte politische Debatte einfordern.
Mit dem Schreiben setzt die IHK Darmstadt ein klares Zeichen: Wo das Bild von Unternehmerinnen und Unternehmern verzerrt oder ideologisch aufgeladen wird, bezieht sie Position. Und tut dies mit der Stimme einer Wirtschaft, die Verantwortung trägt – und zurecht Respekt erwartet.
Julia van Lottum
Bereich: Kommunikation und Marketing
Themen: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media