IHK Berlin

IHK-Umfrage zur Digitalisierung: KI-Einsatz in Berliner Unternehmen hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt

In der aktuellen DIHK-Umfrage zum Grad der Digitalisierung der Unternehmen ging es schwerpunktmäßig um die Themen Künstliche Intelligenz (KI) und IT-Sicherheit. An der repräsentativen Umfrage nahmen auch 229 Berliner Unternehmen teil (bundesweit insgesamt 4.114 Unternehmen). Insgesamt zeigt die Auswertung für Berlin dabei eine äußerst dynamische Entwicklung: So kommt in einem Drittel der befragten Unternehmen KI bereits zum Einsatz, das sind doppelt so viele wie noch vor einem Jahr. Ein weiteres Drittel plant den Einsatz in diesem Jahr. Auch den Digitalisierungsgrad des Unternehmens schätzten die Umfrageteilnehmer aus Berlin positiver ein als im Vorjahr.  
Der rasante Anstieg ist offensichtlich eng mit der Veröffentlichung von ChatGPT verknüpft. Denn von den Berliner Unternehmen, die bereits KI einsetzen, gaben 80 Prozent an, generative KI zu nutzen, also die KI-gestützte Erzeugung von Inhalten wie Texten, Bildern oder Audio. KI-Nutzung für Marketing und personalisierte Kundenansprache sowie die Produktentwicklung/-optimierung folgen mit jeweils gut 40 Prozent.  
IHK-Präsident Sebastian Stietzel erklärt dazu: „Der große Sprung beim KI-Einsatz zeigt deutlich, dass wir KI längst nicht mehr als Zukunfts-, sondern als absolute Schlüsseltechnologie begreifen müssen. Das wirtschaftliche Potenzial ist riesig und die Anwendungsbereiche vielfältig. Auch dank unserer großen Forschungsexzellenz und kreativen Startup-Szene kann Berlin zu einem weltweit führenden KI-Standort werden. Politik und Wirtschaft müssen jetzt gemeinsam die Chance nutzen, das Berliner KI-Ökosystem in der Weltspitze zu etablieren und mehr KI-Innovationen made-in-Berlin zur wirtschaftlichen Anwendung zu bringen. Die Voraussetzungen dazu sind da.“ 
Allgemein schätzten die Berliner Unternehmen ihren Digitalisierungsgrad 2023 etwas positiver ein als im Vorjahr und gaben sich im Schnitt die Note 2,6 (Vorjahr 2,7). Hauptgründe für die Digitalisierung sind auch in diesem Jahr mit großem Abstand die Flexibilisierung des Arbeitens (75 Prozent), gefolgt von Qualitätsverbesserungen (64 Prozent) und Kostensenkung/Effizienzsteigerung (55 Prozent). Die Unternehmen widmen sich nach den vergangenen Pandemiejahren und den dort notwenigen internen Digitalisierungsprojekten und Umstrukturierungen offenbar auch wieder verstärkt der Entwicklung innovativer digitaler Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen. Mit einem Plus von 20 Prozent auf 46 Prozent ist hier der größte Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. 
Bei den Herausforderungen, die die Digitalisierung von Unternehmen erschweren, werden insbesondere die Faktoren Zeit (56 Prozent), Komplexität (53 Prozent) und Kosten (41 Prozent) genannt. Ein Drittel der Berliner Unternehmen nennt zudem Sicherheitsrisiken als große Herausforderung – aus gutem Grund: knapp ein Fünftel der Berliner Unternehmen geht davon aus, innerhalb des letzten Jahres Ziel von einem oder mehreren Cyberangriffen gewesen zu sein. Dabei ist Ransomware die am stärksten verbreitete Angriffsform.  
Die detaillierten Umfrage-Ergebnisse finden Sie hier