4. Dezember 2014

„Standort Zukunft“ – Wettbewerb „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“ entschieden

Vier lokale Initiativen, die mit innovativen und kreativen Ideen in den Berliner Geschäftsstraßen und Zentren aktiv die Zukunft gestalten wollen, erhalten Preisgelder in Höhe von 110.000 Euro – sie konnten sich im Wettbewerb „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“ unter dem Motto „Standort Zukunft“ durchsetzen. Es handelt sich um Projekte aus den Gebieten: Weißenseer Spitze, Alexanderplatz, Bahnhofstraße Lichtenrade sowie Karlshorst. Die vier Gewinner-Initiativen wurden heute – auf Einladung der Berliner Sparkasse – im Max-Liebermann-Haus durch den Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller, IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer sowie Tanja Müller-Ziegler, Vorstandsmitglied der Berliner Sparkasse, ausgezeichnet.
Nach einer Wettbewerbsphase in der ersten Jahreshälfte 2014, an der 18 Standortkooperationen teilnahmen, konnten sich die vier Gewinner in einer zweiten Qualifizierungsphase aus acht nominierten Konzepten durchsetzen. Die Jury überzeugte, dass sich die Initiativen mit den Zukunftsherausforderungen, die sich vor Ort stellen, intensiv, kritisch und kreativ auseinandergesetzt haben. Der Wettbewerb „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“ findet bereits zum siebten Mal statt.
Stadtentwicklungssenator Michael Müller: „Die Berliner Geschäftsstraßen und Zentren tragen zur Zukunftsfähigkeit unserer Stadt bei. Sie sind die Orte, die Berlins Identität mit ausmachen. Der Einzelhandel als Leitfunktion in den Zentren ist mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, wie der Generationennachfolge, Erlebniswünschen von Kunden und dem zunehmenden Online-Handel. Die Kreativ- und Gründerszene Berlins schafft Innovationen, die für den Einzelhandel interessante Perspektiven bieten. Mit der Zentren-Initiative „MittendrIn Berlin!“ haben wir einen sehr erfolgreichen Anreiz geschaffen, dass Standortkooperationen aktiv Verantwortung übernehmen, um die Zentren zu profilieren. Den ausgewählten Initiativen ist es gelungen, die besonderen Potenziale Berlins mit den konkreten Herausforderungen an ihrem Standort zu verbinden. Den engagierten Gewinnern gratuliere ich herzlich!“
IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer sagt: „Unter dem Motto „Standort Zukunft“ haben wir die Aktiven in den Berliner Kiezen aufgerufen, Strategien und Projekte zu entwickeln, die ihr Zentrum auch in zwanzig oder dreißig Jahren noch attraktiv und angesagt erscheinen lassen. Alle vier prämierten Beiträge zeigen hoffnungsvolle Perspektiven für die verschiedenen Kiezstrukturen auf. Darüber hinaus zeigte sich: Die Frage nach der Zukunft eines Standorts muss nicht zwangsläufig mit einer fortschreitenden Technisierung beantwortet werden. Sie kann auch im Abbauen von Barrieren bestehen oder in der Rückbesinnung auf den einzigartigen Charakter eines Standorts.“
Tanja Müller-Ziegler, Vorstandsmitglied der Berliner Sparkasse: „Die Initiative „MittendrIn Berlin!“ ist großartig: Menschen, die es betrifft, machen sich gemeinsam Gedanken, wie sie ihr direktes Umfeld voranbringen können. Davon profitieren der Kiez, seine Anwohner und Geschäftsleute. Und das urbane Gefüge der Hauptstadt gewinnt an Vielfalt. Schließlich gehört es auch zu unserem Selbstverständnis als Sparkasse, gesellschaftliche und wirtschaftliche Interessen intelligent miteinander zu verknüpfen.“
Zum Wettbewerb „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“: „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“ ist eine gemeinsame Aktion der IHK Berlin, der Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Umwelt, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung sowie den privaten Partnern GALERIA Kaufhof, der Berliner Sparkasse, REWE, EDEKA, City Clean, Ströer Out of Home Media, Ziegert Bank- und Immobilienconsulting GmbH und dem Handelsverband Berlin-Brandenburg e.V.. „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“ zeichnet seit 2005 Konzepte für Projekte und Aktionen aus, die dauerhafte Effekte für die Profilierung von Berliner Zentren und Geschäftsstraßen versprechen. Die einzelnen Konzepte sollen von den aktiven Initiatoren vor Ort gemeinsam mit Bürgern, Politik und Verwaltung entwickelt und umgesetzt werden.
Aus den 18 Bewerbungen des aktuellen Wettbewerbs wählte eine Fach-Jury zunächst acht Beiträge aus, die die Chance zu einer weiteren Qualifizierung bekamen – unterstützt jeweils durch eine Anschubfinanzierung in Höhe von 4.000 Euro. Außerdem konnten die Konzepte von individuellen Beratungsleistungen der Wettbewerbs-Partner profitieren oder sich in speziellen Kreativwerkstätten einbringen. Die vier Gewinner-Initiativen teilen sich insgesamt 110.000 Euro, die durch Partner aus der Privatwirtschaft und durch das Land Berlin bereitgestellt werden. Die Umsetzungen der Projekte finden im Sommer 2015 statt.
Zu den Gewinner-Initiativen:
Berlins Hollywood: Zurück in die Zukunft: Das Unternehmen LocalSmarts will – an die Geschichte der Filmstadt Weißensee anknüpfend – gemeinsam mit der IG Weißenseer Spitze den Standort in Pankow mit einem kleinen, mobilen Park für die Zukunft profilieren. Die Weißenseer Spitze war vor gut einhundert Jahren das Zentrum des deutschen Stummfilmkinos und als „Hollywood“ Berlins bekannt. Nun erblüht die Weißenseer Spitze neu: Eine bunte Mischung aus jungen Eltern, Studierenden, Kunstschaffenden und anderen Kreativen beginnt den Kiez entlang der Gustav-Adolf-Straße neu zu prägen. Ein interaktiver Film wird zur virtuellen Plattform für Gewerbetreibende und kulturelle Einrichtungen zwischen Caligariplatz und Hamburger Platz. Zum eigentlichen Star des Films wird dabei ein Parklet – ein mobiler Minipark mit der Größe eines Kfz-Parkplatzes – ausgerüstet mit Sitzmöglichkeiten, Pflanzen und einem Display zum Internetsurfen. Dieser Park wird Filmset und zugleich Ort der Kommunikation sein. Er ist damit auch eine temporäre Aufwertung des Straßenraumes. Der gemeinsame Bau des Parklets im Frühjahr 2015 und seine unterschiedlichen Einsatzorte an der Weißenseer Spitze werden gefilmt. Der dann entstandene Film soll im Rahmen des internationalen Parking Days am 18. September 2015 im ehemaligen Stummfilmkino Delphi präsentiert werden. Die Geschichte der Weißenseer Spitze ist somit Ausgangspunkt einer Zukunftsvision für den Kiez, die on- und offline kreativ miteinander verknüpft wird.
Kontakt: LocalSmarts UG,
Heather McKee, Tel. 0157-73927270, info@localsmarts.org
Offen für alle: die Bahnhofstraße: Das Bürgerforum Zukunft Lichtenrade e.V. hat sich vorgenommen, die Bahnhofstraße in Lichtenrade zu einer Flaniermeile mit besonderem Flair zu entwickeln und in einen barrierefreien „Standort Zukunft“ zu verwandeln. Dies geschieht mit einem ganzheitlichen Ansatz. Die Vereinheitlichung der Öffnungszeiten, der Betrieb eines Lieferservices in Zusammenarbeit mit einer Oberschule, der Verleih von Lesebrillen und Schirmen sowie die Aufwertung des öffentlichen Raumes durch Kunstprojekte und Pflanzpatenschaften sind einzelne Bausteine, die ab dem Frühjahr 2015 realisiert werden. Es sind öffentlichkeitswirksame Aktionen und Feste geplant. Besonderen Wert legt das Bürgerforum darauf, dass die Zugänge der Läden entlang der Bahnhofstraße barrierefrei umgestaltet werden. Ein geplanter Höhepunkt ist die probeweise Neuorganisation des Verkehrs auf der Bahnhofstraße. Um die Wandlung zum „Standort Zukunft“ erfolgreich bestreiten zu können, hat sich in Lichtenrade ein vielschichtiges Netzwerk gebildet, das gemeinsam im Bürgerforum neue Formen der Zusammenarbeit testet.
Kontakt: Bürgerforum Zukunft Lichtenrade e. V.,
Dr. Georg Wagener-Lohse, Tel. 0173-5353105, gewalo@yahoo.de
Karlshorst Dabei! Das Zentrum für die Hosentasche: Die Standortkooperation „DREIeinsACHT Unternehmer für Karlshorst“ hat ein Konzept entwickelt, um das Zentrum von Karlshorst stärker als Einheit erlebbar zu machen. Über eine Web-Applikation erfahren Einheimische und Gäste viel Wissenswertes über die lokalen Händler und Dienstleister, ihre Angebote und gemeinsame Aktionen der Händlerinitiative. Durch ein cleveres System aus „Bonus-Meilen“ und Partnershops vernetzen sich die einzelnen Gewerbetreibenden untereinander. Die Gewerbetreibenden tragen ihrerseits durch den Erwerb der „Karlshorst Aktie“ zum langfristigen Erfolg der webbasierten App bei. Die App „Karla dabei“ ist als hilfreiche Begleiterin beim virtuellen und beim realen Flanieren durch den „Standort Zukunft“ Karlshorst geplant. Die App soll auch Hinweise zu kulturellen Angeboten und zur Geschichte von Karlshorst beinhalten. Das Zentrum des Lichtenberger Ortsteils Karlshorst, räumlich durch die Treskowallee und eine S-Bahntrasse getrennt, wird somit stärker als Einheit profiliert.
Kontakt: DREIeinsACHT c/o Fromlowitz + Schilling GbR,
Nicolaus Fromlowitz, Tel.  030-82309888, fromlowitz@fromlowitz-schilling.de
Treffpunkt Alexanderplatz – Gemeinsam für die Zukunft: Ein engagierter Kreis aus ansässigen Einzelhandelsbetrieben und kulturellen Einrichtungen will den Alexanderplatz und sein Umfeld zum „Standort Zukunft“ machen. Dazu soll die Orientierung auf dem Platz durch ein innovatives Leitsystem verbessert werden. Der Alexanderplatz im Herzen Berlins ist für Einheimische wie Gäste Berlins gleichermaßen Einkaufsort und Treffpunkt mit hoher Anziehungskraft. Der Test eines Leitsystems an einem Wochenende im Sommer 2015, das Zusammenspiel aus 3D-Map, Info-Stelen und Floor Graphics in Form von eingängigen Piktogrammen werden dabei helfen, besondere Ziele am Alexanderplatz leicht zu finden. Zusätzlich erwartet die Gäste eine Vielzahl an Aktionen. Hierzu zählt beispielsweise ein Nachtmarkt, der den Platz bis in die späten Abendstunden hinein beleben und mit Berliner Spezialitäten aufwarten wird. Die geplanten Aktionen spiegeln die Vielfältigkeit des Alexanderplatzes wider und sind ein erster gemeinsamer Schritt der Anlieger in die Zukunft – zum Aufbau eines langfristig vitalen und handlungsstarken Netzwerkes.
Kontakt: TV Turm Alexanderplatz Gastronomiegesellschaft mbH,
Christina Aue, Tel.: 030-24757510, c.aue@tv-turm.de
http://www.mittendrin-berlin.de bzw.
www.ihk-berlin.de Dokument-Nummer: 63146.
Pressemitteilung der IHK Berlin und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt vom 4. Dezember 2014