Jahresbericht 2024
Moderne Weltmetropole
Die moderne Weltmetropole Berlin bringt soziale, ökologische und ökonomische Interessen miteinander in Einklang. Diesem Transformationsprozess fühlt sich die IHK Berlin verpflichtet und unterstützt ihn durch den Ausbau ihres Serviceangebots und politische Positionierungen für die Unternehmen der Stadt.
Zukunftsbild Weltmetropole Berlin 2035
In einem umfassenden Erarbeitungsprozess mit Fachausschüssen, dem IHK-Ehrenamt und Expertinnen und Experten wurde das Zukunftsbild „Weltmetropole Berlin 2035“ entwickelt. In Zeiten zunehmender sozialer und wirtschafts- sowie geopolitischer Herausforderungen ist es unerlässlich, dass Berlin ein klares und zukunftsorientiertes Bild entwickelt, um den Weg in eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft zu ebnen. Ein solch lebendiges Zukunftsbild dient nicht nur als Orientierungshilfe, sondern auch als gemeinsamer Nenner aller Akteure, die an der Gestaltung unserer Stadt beteiligt sind. Es beschreibt Berlin als Bildungsstadt mit einem wirtschaftsnahen System für lebenslanges Lernen, einem globalen Zentrum für Fachkräfte und Vielfalt sowie einer effizienten digitalen Verwaltung. Die Stadt positioniert sich durch die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft als „Impact Capital“ für Innovationen. Themen wie Klimaresilienz, nachhaltige Energieversorgung, zukunftsorientierte Mobilität nach dem Prinzip der 15-Minuten-Stadt und innovativer klimafreundlicher Städtebau sind Teil des Zukunftsbildes. Auch als kulturelles Zentrum begeistert Berlin mit Vielfalt, die Einwohnern und Tourismus gleichermaßen zugutekommt.
Nachhaltige Angebote für Mitgliedsunternehmen
Mit den Informations- und Beratungsangeboten informiert die IHK Berlin ihre Mitgliedsunternehmen zu relevanten Themen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit – von Informationen zu rechtlichen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel der EU-Taxonomie über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Unternehmen bis hin zum Netzwerken und Best-Practice-Austausch. Der Newsletter Nachhaltigkeit informiert zu aktuellen Veranstaltungen, Themen und Angeboten.
2024 wurden zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema nachhaltiges Wirtschaften unter den Aspekten ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit durchgeführt. Dazu gehörten die Veranstaltungsreihe „EU-Taxonomie kompakt“ und die Sustainability Week sowie bedarfsgerechte Veranstaltungen mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt, etwa zu den Themen Energie, Finanzierung und Förderung nachhaltiger Aktivitäten in Unternehmen. In Kooperation mit Social Economy Berlin fanden der Fachtag 2024 und die Vorbereitung der Social Economy Konferenz 2025 in der IHK Berlin statt. Ein weiteres Highlight war das Berliner Bündnis für Biodiversität in Zusammenarbeit mit der DIHK. Diese Community, bestehend aus Mitgliedsunternehmen, traf sich mehrmals im Jahr, um Maßnahmen der Unternehmen zur Förderung der biologische Vielfalt zu identifizieren und umzusetzen.
Europawahl 2024: die Berliner Wirtschaft im Fokus
Im Vorfeld der Europawahl 2024 hat die IHK Berlin eine Reihe von Initiativen umgesetzt, um die Interessen der Berliner Unternehmen wirkungsvoll in den politischen Diskurs einzubringen. Mit dem Format „Berliner Wirtschaft fragt Brüssel“ wurden zentrale wirtschaftliche Anliegen – darunter Bürokratieabbau, Fachkräftesicherung und die Auswirkungen der KI-Verordnung – in Erklärvideos anschaulich aufbereitet und gezielt an politische Entscheidungsträger herangetragen. Im direkten Austausch mit den Berliner Europaabgeordneten wurde deutlich, vor welchen Herausforderungen die Unternehmen stehen und welche Erwartungen sie an die EU-Politik haben. Die sieben Wahlprüfsteine fassten diese wirtschaftspolitischen Prioritäten strukturiert zusammen und wurden insbesondere in der Wahlarena der Berliner Wirtschaft direkt mit den Kandidatinnen und Kandidaten für das Europäische Parlament diskutiert. Mehrere Abgeordnete griffen die Themen in Fachgesprächen und öffentlichen Stellungnahmen auf.
Ein starkes Signal setzte auch das Unternehmensbarometer zur Europawahl: Neun von zehn Unternehmen sehen im Bürokratieabbau eine vordringliche Aufgabe auf EU-Ebene. Diese Ergebnisse prägten nicht nur die öffentliche Debatte, sondern gaben auch konkrete Impulse für die politische Agenda.
Formate zur Unterstützung sozialer Unternehmen
Soziale Unternehmen sind wichtig für die Wirtschaft der Hauptstadtregion. Wir unterstützen sie und wollen ihre Leistung mit Veranstaltungs- und Vernetzungsangeboten für Vertreterinnen und Vertreter der sozialen Ökonomie sichtbarer machen. An zwei „Runden Tischen Social Economy“ konnten Unternehmerinnen und Unternehmern dieser Sparte ihre Themen mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik diskutieren. In der ersten Jahreshälfte fokussierte sich das Veranstaltungsformat auf den Aspekt der außerschulischen Kooperation und ermöglichte Unternehmen der sozialen Ökonomie, ihre Bedarfe als außerschulische Partner gegenüber der Senatsbildungsverwaltung zu äußern. In der zweiten Jahreshälfte widmete sich der Runde Tisch der Frage, ob Berlin eine langfristige Landesstrategie zur dauerhaften Stärkung der sozialen Ökonomie benötigt. Hier konnten wir die konkreten Bedarfe von Unternehmen der sozialen Ökonomie gegenüber Vertreterinnen und Vertretern der Politik sowie dem anwesenden Staatssekretär platzieren und zu einer erhöhten Sichtbarkeit der sozialen Ökonomie am Wirtschaftsstandort Berlin beitragen.
Internes Nachhaltigkeitsmanagement der IHK Berlin
Zum Ende des Jahres 2024 wurden unsere Bemühungen im Bereich Umweltmanagement von externer Seite bestätigt. Nach einem erfolgreichen Audit durch unabhängige Umweltgutachter hat die IHK Berlin die externe Bestätigung für ein erfolgreich eingeführtes Umweltmanagement nach EMAS erhalten und wird nun selbst im EMAS-Register geführt, für dessen Führung sie verantwortlich ist. Im Rahmen der Implementierung von EMAS hat die IHK Berlin eine Umwelterklärung veröffentlicht, die alle Fortschritte und Ziele im Bereich Umweltmanagement dokumentiert.
Im Jahr 2024 haben wir zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um unsere Geschäftsstelle nachhaltiger zu gestalten. Wir konnten weitere Energieeinsparungen verzeichnen. Zudem haben wir unser Magazin „Berliner Wirtschaft“ auf Recyclingpapier umgestellt, eine Mobilitätsumfrage durchgeführt und für die Belegschaft Anreize zur nachhaltigen Mobilität geschaffen, wie zum Beispiel Zuschüsse für BVG-Tickets und Bike-Leasing. Darüber hinaus haben wir eine interne Wissensreihe zu Nachhaltigkeitsthemen unter dem Titel „Zukunftsradar Nachhaltigkeit“ ins Leben gerufen. Wir freuen uns, damit als gutes Beispiel vorangehen zu können.