2024 – ein Jahr der Umbrüche

2024 wird vielen als Jahr der Umbrüche in Erinnerung bleiben: mit dem vorzeitigen Ende der Ampel und einer wegweisenden Wahl in den USA. In der IHK Berlin wiederum markierte ein Umbruch in der Hauptgeschäftsführung nach 22 Jahren einen Neuanfang mit frischen Impulsen. All diese Ereignisse spielen sich vor dem Hintergrund einer strukturellen Krise der deutschen Wirtschaft ab. Noch stemmt sich Berlin der wirtschaftlichen Stagnation auf Bundesebene erfolgreich entgegen. Doch die Stimmung ist auch in der Hauptstadt getrübt, vielen Unternehmerinnen und Unternehmern fehlt die Zuversicht. Das ist nicht nur schlecht für Investitionen, Beschäftigungsaufbau und Wachstum – sondern untypisch für eine Stadt wie Berlin, deren Geschichte immer von Umbrüchen, Wandel und Aufbruch geprägt war. Um so mehr freuen wir uns, dass wir in der IHK den Wandel gestalten: mit herausragenden Erfolgen im Jahr 2024, starken Projekten im Jahr 2025 und nicht zuletzt einer neuen Hauptgeschäftsführerin Manja Schreiner, die am 1. Januar das Ruder vom langjährigen IHK-Kapitän Jan Eder übernommen hat.
Bundespolitisch war das Ende der Ampelregierung nach einem Jahr voller Krisen zwar alles andere als unerwartet. Umbrüche gab es aber auch jenseits des Atlantiks, wo ein alter Bekannter ins Weiße Haus eingezogen ist. Für die Berliner Unternehmen, die in kein anderes Land so viele Waren exportieren wie in die USA, bringt auch dieser Wechsel Unsicherheiten. Unklare politische Verhältnisse wie im Bund sind Gift für einen Standort. Allerdings braucht die Wirtschaft mittlerweile mehr als nur stabile Mehrheitsverhältnisse. Weniger Bürokratie, schnellere und digitale Verfahren, internationale Wettbewerbsfähigkeit hinsichtlich der Steuern- und Abgabenhöhe – das sind die Forderungen, die aktuell von Flensburg bis Passau, von Aachen bis Berlin, laut von den IHKs erhoben werden. Zur Bundestagswahl artikulierten auch wir diese Positionen sehr klar gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Aber es wäre nicht unternehmerisch gedacht, wenn wir bei der Suche nach Lösungen auf die Politik warten. Auf die Wirtschaft kommt es an! Deshalb war die IHK auch 2024 Aktivposten in der Debatte über die Zukunft unserer Stadt. Beim Frühjahrskongress „Moderne Weltmetropole“ haben wir deutlich gemacht, dass die Wirtschaft Veränderungen in der Stadtentwicklung mitgestalten will. Bei unserem Zukunftsforum zum Thema KI im Herbst haben sich erstmals alle wichtigen Stakeholder der Stadt aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu diesem entscheidenden Zukunftsthema versammelt. Umbrüche gestalten, innovativ vordenken – wer kann das besser als die Unternehmen dieser Stadt? Um so mehr freuen wir uns, dass die Vollversammlung im Sommer ein Zukunftsbild für eine „Weltmetropole Berlin 2035“ verabschiedet hat. Darin werden konkrete Ideen und Maßnahmen für die Stadt der Zukunft vorgestellt.
Ein besonders bedeutender Umbruch betrifft viele Berliner Unternehmen übrigens direkt: der Generationswechsel. In den kommenden Jahren benötigen über 8.000 Unternehmen eine Nachfolgeregelung, doch in 40 Prozent der Fälle gelingt dies nicht. Hier setzen wir an: Gemeinsam mit der Handwerkskammer, der Bürgschaftsbank Berlin und der Senatsverwaltung für Wirtschaft haben wir die Nachfolgezentrale gegründet, um Unternehmen und potenzielle Nachfolgerinnen und Nachfolger zusammenzubringen.
Ein besonderer Generationswechsel ereignete sich schließlich kurz vor Weihnachten auch in der IHK Berlin. 22 Jahre lang hat Jan Eder als Hauptgeschäftsführer die Geschicke der IHK gelenkt. In dieser Zeit hat er maßgeblich dafür gesorgt, dass die größte Wirtschaftsorganisation der Hauptstadt immer mit einem Ohr an der Politik war und dass die Unternehmen in „ihrer“ IHK eine innovative Partnerin gefunden haben. Vor dieser Leistung ziehen wir voller Respekt unseren Hut und sagen von Herzen Danke. Mit der neuen Hauptgeschäftsführerin Manja Schreiner beginnt nun eine neue Zeitrechnung. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Unterschrift-Stietzel
Sebastian Stietzel
Unterschrift-Manja-Schreiner_blau
Manja Schreiner
Unterschriften-Eder
Jan Eder