Standortpolitik

IHK unterstützt eine Charta für das Berliner Stadtgrün

Das Land Berlin hat im Frühjahr 2020 die “Charta für das Berliner Stadtgrün” verabschiedet, die urbane Begrünung nach den sich wandelnden Anforderungen sichern, qualifizieren und fördern soll. Die IHK hat Unternehmen gefragt, was sie dazu leisten können und welche Unterstützung sie von der Stadt erwarten. Die Unternehmen erkennen den Wert urbanen Grüns und sind sich ihrer ökologischen – auch gesamtstädtischen – Verantwortung bewusst, nachhaltige Grünkonzepte zu entwickeln und diese konsequent umzusetzen.

Charta für das Berliner Stadtgrün in die Stadtentwicklung integrieren
Aus Sicht der Unternehmen soll das Stadtgrün auch als Wirtschaftsfaktor gesehen werden. Es trägt nicht nur zum Klima- und die Umweltschutz bei, sondern erhöht auch die Attraktivität der Stadt . Voraussetzung dafür ist, dass die anderen wichtigen Stützpfeiler Wohnen, Gewerbe und Verkehr ebenfalls funktionieren bzw. sogar unterstützt werden. Deshalb muss die Frei- und Grünentwicklung stärker in die Stadtplanung integriert werden. Stadtgrün ist keine “Nebensache”, sondern eine zentrale Aufgabe des Landes Berlin.
Im Rahmen des ‘Berlin Urban Nature Pact’, der am 3. September 2024 vom Berliner Senat beschlossen wurde, hat sich Berlin zudem verspflichtet, Biodiversität in urbanen Räumen als zentrales Element in der Stadtentwicklung zu fördern. Ziel ist es, eine weltweite Bewegung zu schaffen, die den Schutz der Biodiversität in Städten verankert und konkrete Maßnahmen zur Förderung urbaner Natur umsetzt. Der Pakt umfasst 28 Ziele, von denen teilnehmende Städte mindestens 15 umsetzen sollen, darunter die Förderung der Biodiversität, der Ausbau grüner Infrastruktur und die Renaturierung von Flächen. Mit der Initiierung dieses Pakts wird die Bedeutung der Charta für das Berliner Stadtgrün auf globaler Ebene ergänzt.
Maßnahmen müssen auf gewerblicher Nutzfläche freiwillig bleiben
Die Berliner Wirtschaft ist von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Die Voraussetzungen zur Gestaltung von Frei- und Grünräumen am Firmensitz sind sehr unterschiedlich und nicht immer gegeben. Eigene Flächen sind oft rar. Nur 5 Prozent der Berliner Gesamtfläche ist gewerbliche Baufläche. Zur Ausübung der Geschäftstätigkeit bzw. zur Einhaltung von Lagerungsvorschriften müssen zudem Flächen versiegelt bleiben. Zudem können Gewerbemietverhältnisse mit wenig Spielraum hinzukommen. Aus diesem Grund sind flexible und praxisnahe Lösungen erforderlich, bespielweise durch mobile Begrünungssysteme, Dachbegrünung, innovative Bewässerungssysteme sowie gezielte Fördermaßnahmen oder die Nutzung gemeinschaftlicher Flächen in Kooperation mit der öffentlichen Hand.
Neue Förderangebote & Kooperationsangebote schaffen
Unternehmen kennen die Vorteile eines grünen Umfeldes. Sie profitieren davon auf dem eigenen Betriebsgelände – durch ein besseres Image und gutes Betriebsklima für Kunden und Mitarbeiter. Neue Förderangebote wie bspw. Zuschüsse für Wirtschaftswege oder Schulungsangebote zum Anbau und Pflege von Begrünungsflächen könnten den Weg für mehr qualifiziertes Grün ebnen. Unternehmensspezifische Kooperationsangebote für die vielen öffentlichen Grünräume und Bäume, könnten ein weiterer Puzzlestein sein: immerhin sind 36 Prozent der Berliner Gesamtfläche öffentliche Grün-, Wald- und Wasserflächen. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Förderung von Maßnahmen, die nicht nur ästhetische Qualität von Grünflächen steigern, sondern auch den Erhalt der biologischen Vielfalt unterstütz, etwa durch Blühstreifen oder die Integration heimischer Pflanzenarten.
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