Politische Positionen

MINT-Bildung in Grundschulen stärken

Berlin fehlen die Fachkräfte im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). In zehn Jahren wird dies laut IHK-Fachkräftemonitor 32.000 Arbeitsplätze betreffen. Um nachhaltige MINT-Förderung zu betreiben, ist es notwendig, dass der Forschergeist von Kindern und Jugendlichen nicht mit dem Ende der Kitazeit erlischt, sondern entlang der gesamten Bildungskette wach gehalten wird. Nur so lässt sich das Interesse für Naturwissenschaften und Technik bis in die Zeit der Berufsorientierung und Berufswahl aufrechterhalten. Initiativen aus der Wirtschaft unterstützen Schulen mit spannenden und jugendgerechten Angeboten um Schüler, unabhängig von ihrem Geschlecht, für MINT-Themen zu begeistern.

MINT-Projekte an Schulen fördern

Der durch die zunehmende Digitalisierung eingeläutete Strukturwandel wartet nicht, bis sich die formale Bildung umfassend darauf eingestellt hat. Um ihren umfassenden Bildungsauftrag gerecht zu werden, müssen Schulen dazu ermutigt werden, aus den verschiedenen Projekten konsistente Ganztagsangebote zu entwickeln. Im Bildungshaushalt müssen die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Gute Lehrkräftefortbildungen ermöglichen

Durchsetzbar ist dies nur, wenn sich auch Lehrkräfte regelmäßig im MINT-Bereich fortbilden. Damit alle Berliner Lehrkräfte moderne und nachweislich qualitativ hochwertige Fortbildungsangebote wahrnehmen können, sollte die Bildungsverwaltung die aktuelle „Dienstvereinbarung Qualifizierung im Bereich Öffentlicher Schulen“ auf den Prüfstand stellen, um so die Anerkennung von geprüften, externen Angeboten zu vereinfachen.

Die Ausstattung bildet die Basis

Die kindliche Neugierde und Begeisterungsfähigkeit begünstigen Lernprozesse, wenn der Unterricht entsprechend gestaltet wird. Die Schulen benötigen hierfür die entsprechende Ausstattung und Materialien sowie die dafür notwendigen finanziellen und räumlichen Ressourcen. Die gestrige Fehleinschätzung zur Entwicklung der Schülerzahlen, darf heute nicht zu Lasten der Schulen und Schüler gehen: Schülerlabore, Informatik- und Werkräume müssen erhalten bleiben und dürfen nicht in gewöhnliche Klassenräume umgewandelt werden. 

Mathematikunterricht stärken

MINT-Berufe benötigen grundlegende mathematische Kompetenzen. Eben diese jedoch fehlen den Berliner Schülern. Zur Erinnerung: Die Befunde des IQB-Bildungstrends 2022 zeigen, dass jeder Dritte (34,5 %) Berliner Schüler in der vierten Jahrgangsstufe im Kompetenzbereich Mathematik nicht einmal den Mindeststandard erreicht. Im Vergleich zu Bayern oder aber auch zu Hamburg, die besser in der Vergleichsstudie abgeschnitten haben, sind in Berlin weniger Wochenstunden in der Grundschule vorgegeben. Hier muss zu Gunsten des Schulfachs Mathematik nachgebessert werden. Zudem müssen konkrete Mindeststandards für den erfolgreichen Besuch der Primarstufe vorgegeben werden.