Politische Positionen

Fachkräftesicherung der Berliner Wirtschaft unterstützen

Die Berliner Wirtschaft schafft jährlich 50.000 neue Arbeitsplätze. Doch die Besetzung dieser Stellen wird immer schwieriger. 70 Prozent der Unternehmen geben an, dass der Fachkräftemangel für sie das größte wirschaftliche Risiko darstellt. Vom Azubi bis zum Spezialisten verschärfen sich die Besetzungsprobleme. Ohne eine gelungene Fachkräftesicherung beraubt sich die Hauptstadt zukünftiger Wachstumschancen. Die IHK Berlin setzt sich – im Sinne des Dreiklangs „Fachkräfte finden, binden und entwickeln“ – für die besten Rahmenbedingungen ein.

Fachkräfte finden

Für einen funktionierenden Arbeitsmarkt ist es unerlässlich, dass der Ausgleich von Angebot und Nachfrage reibungslos funktioniert. Dafür muss die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit den Arbeitgeberservice unternehmensnah ausgestalten. Gleichzeitig muss die Aktivierung von Langzeitarbeitslosen für den ersten Arbeitsmarkt Priorität bei der Maßnahmenvergabe in den Berliner Jobcentern haben. Der Berliner Senat muss zudem sicherstellen, dass die Strukturen für den Zuzug von Fachkräften aus dem EU- und Nicht-EU-Ausland bürokratiearm Wirkung entfalten können.

Fachkräfte binden

Der demografische Wandel führt auch in Berlin zu einer Verknappung des Arbeitskräfteangebotes. Die Berliner Wirtschaft benötigt daher Rahmenbedingungen, die die Verweildauer von Bestandsbelegschaften in den Unternehmen erhöhen. Politische Entscheidungen, die das Durchschnittsalter bei der Erstausbildung heraufsetzen oder das Renteneintrittsalter herabsetzen, wirken diesem Bedürfnis entgegen. Neben einer funktionierenden Kindertagesbetreuung in Kita und Schulhort müssen auch die Strukturen für die Pflege von älteren Angehörigen qualitativ gut ausgebaut sein. Öffentliche Betreu-ungsangebote müssen so flexibel gestaltet sein, dass die Ausübung einer Vollzeittätigkeit der betreuungsverantwortlichen Arbeitnehmer grundsätzlich möglich ist.

Fachkräfte entwickeln

Die beste Bildung und Ausbildung für den Fachkräftenachwuchs sowie vielfältige Erwachsenenbildungsangebote für etablierte Fachkräfte sind notwendige Grundlage für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Berliner Unternehmen. Dafür müssen Schulen und Berufsschulen adäquat mit Technik und qualifiziertem Lehrpersonal ausgestattet sein. Die Berufsorientierung muss in sämtlichen Schulformen flächendeckend und abschlussneutral erfolgen. Die duale Ausbildung darf nicht zugunsten der akademischen Ausbildung ausgespielt werden und muss als gleichrangiger Karrierepfad verstanden und gefördert werden. Erwachsenenbildungsangebote müssen strukturiert gefördert und insbesondere die Gleichwertigkeit der höheren Berufsausbildung und akademischer Bildungsgrade durchgesetzt werden.

IHK-Aktivitäten

Die Sicherung von Fachkräften der Berliner Wirtschaft gehört zum gesetzlich verankerten Kerngeschäft der IHK Berlin. Entlang der gesamten Bildungskette ist die IHK Berlin mit Service-Angeboten beteiligt, mit hoheitlichen Aufgaben betraut und vertritt die Interessen der Berliner Wirtschaft. Mit dem online verfügbaren Fachkräftemonitor bietet die IHK Berlin ein etabliertes Analyse-Tool für die Prognose von Fachkräftebedarfen.