Arbeitsmarkt aktuell – November 2025

November 2025: Potenzial älterer Beschäftigter länger nutzen

Ältere Beschäftigte sind für die Berliner Wirtschaft unverzichtbar. Trotz steigender Erwerbsbeteiligung droht bis 2035 eine Fachkräftelücke von über 160.000 Stellen. Die Aktivrente ist ein erster Schritt – jetzt müssen weitere Maßnahmen folgen, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
Die Bundesregierung hat das Potenzial älterer Beschäftigter erkannt. Im Dezember hat der Bundestag das Rentenpaket verabschiedet. Kernpunkt ist die Aktivrente: ein steuerlicher Freibetrag von bis zu 2.000 Euro monatlich für Beschäftigte, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterarbeiten. Damit sollen Anreize geschaffen werden, um dem Fachkräfteengpass entgegenzuwirken.
Ältere Beschäftigte: Schlüssel gegen den Fachkräftemangel
Die Bedeutung älterer Erwerbspersonen wächst: Zwischen 2011 und 2024 stieg die Beschäftigungsquote der 60- bis 65-Jährigen in Berlin um 23 % – so stark wie in keiner anderen Altersgruppe. Zum 30.6.2024 waren in Berlin 173.262 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte über 60 Jahre alt. Unternehmen schätzen ihre Erfahrung: 71 % der Betriebe beschäftigen bereits Mitarbeitende über 55 Jahre, mehr als die Hälfte sieht hierbei keine besonderen Herausforderungen betrieblichen Alltag. Die Bundesregierung hat den richtigen Weg eingeschlagen. Jetzt gilt es, diesem Pfad zu folgen und weitere Weichen für die Zukunft zu legen, um einen längeren Verbleib am Arbeitsmarkt zu fördern. Ein frühzeitiges Ausscheiden dieser Erwerbsgruppe sollte vermieden werden. Denn durch den demografischen Wandel verschärft sich der Fachkräfteengpass: Bis 2035 gehen in Berlin 412.000 Erwerbstätige in Rente. Das könnte 163.000 unbesetzte Stellen und einen Wertschöpfungsverlust von 50,1 Mrd. Euro bedeuten. Ein höheres Renteneintrittsalter würde die Lücke um 13.000 Stellen und den Verlust um 8,5 Mrd. Euro verringern.
Aktivrente reicht nicht – jetzt weitere Schritte gehen
Attraktive Bedingungen sollen sicherstellen, dass ältere Beschäftigte ihre Erfahrung länger einbringen – im Interesse der Wirtschaft, der sozialen Sicherungssysteme und für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Dazu gehören die Abschaffung von Frühverrentungsanreizen wie der Rente mit 63 und die Erhöhung der Rentenabschläge bei vorzeitigem Eintritt. Außerdem fordern wir gezielte Weiterbildung ab 55, vereinfachte Reha-Angebote sowie steuerliche Anreize wie die Verbesserung der Rentenaufschubprämie. Langfristig soll die Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung gekoppelt werden, um das Rentensystem zukunftsfähig zu machen.
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Zahlen im Überblick

November 25 Oktober 25
Zahl der Arbeitslosen in Berlin 217.967 220.216
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 12.832 12.971
Arbeitslosenquote in Prozent 10,2 10,3
Jugendliche Arbeitslose (15 bis unter 25 Jahre) 17.153 17.216
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 784 546
Arbeitslosenquote in Prozent 9,3 9,4
Ältere Arbeitslose (55 bis unter 65 Jahre) 41.163 41.518
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 2.650 2.783
Arbeitslosenquote in Prozent 9,5 9,6
Langzeitarbeitslose (1 Jahr und länger arbeitslos) 69.950 70.220
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 8.040 8.083
Anteil an gesamter Arbeitslosigkeit in Prozent 32,1 31,9
Arbeitslose Ausländer 92.349 93.350
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat 5.248 5.260
Arbeitslosenquote in Prozent 17,5 17,7
Gemeldete Arbeitsstellen, Zugang 4.278 4.153
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent -16,5 -27,8
Gemeldete Arbeitsstellen, Zugang seit Jahresbeginn 51.979 47.701
Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in Prozent -11,8 -11,3

Im September 2025 waren 1.688.600 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 4.700 Personen weniger als im September 2024. Mit diesem Rückgang von 0,3 Prozent liegt die Region 0,3 Prozentpunkte unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Veränderung sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

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