AGENDA

Berliner Themen in Brüssel

IHK-Präsident Sebastian Stietzel setzte sich vor EU-Kommission und -Parlament für Harmonisierung der Fachkräfte- und Einwanderungsstrategie ein.
Am 14. November kamen beim „Europäischen Parlament der Unternehmen“ (EPdU) in Brüssel rund 700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa zu Wort: Für einen Tag nahmen sie in einer simulierten Parlamentssitzung die Plätze der Europa-Abgeordneten ein, um Botschaften und Erwartungen rund um wirtschaftspolitische Themen direkt an die Vertreterinnen und Vertreter der EU-Institutionen zu richten.
Die IHK Berlin hatte die Möglichkeit, drei Unternehmerinnen und Unternehmer aus ihren Reihen zu berufen, die die Berliner Wirtschaft  mit ihrer Stimme in Brüssel vertreten sollten. Die Berliner Delegation bestand aus IHK-Präsident Sebastian Stietzel sowie DanLahiri Agboli, Vorsitzender des Ausschusses „Starke IHK Berlin“, und Dragana Nikolic, Stellvertretende Vorsitzende des IHK-Ausschusses „Fachkräfte und Arbeitsmarkt“.
Bereits am Vortag des EPdU reiste die dreiköpfige Delegation nach Brüssel, um in einen intensiveren Austausch mit Berliner Stakeholdern zu kommen. Auf der Agenda standen Gespräche mit den Berliner Europaabgeordneten Gaby Bischoff und Hildegard Bentele sowie mit Dr. Volker Löwe, Leiter der Berliner Landesvertretung in Brüssel.
Als sich am Tag drauf das Plenum zum „Europäischen Parlament der Unternehmen“ zusammengefunden hatte, ging es in der ersten Sitzung um die Fachkräftesicherung im Binnenmarkt. Angesichts des demografischen Wandels könnte die Zahl der Erwerbstätigen in der Europäischen Union in den nächsten 30 Jahren um 50 Millionen zurückgehen. Um besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes reagieren zu können, müssen Instrumente wie Mobilitätsprogramme und die lebenslange berufliche Aus- und Weiterbildung verbessert werden.
Hindernisse beispielsweise bei der Anerkennung von Qualifikationen beeinträchtigen nach wie vor das Funktionieren des Binnenmarktes und die Mobilität auf dem Arbeitsmarkt. IHK-Präsident Sebastian Stietzel unterstrich diese Forderung in einem Redebeitrag im Plenum und ergänzte, dass es in Europa eine rasche Harmonisierung der Fachkräfte- und Einwanderungsstrategie geben müsse. Nur so könne dem Fachkräftebedarf in Europa wirksam entgegengetreten werden. Die weiteren Themenblöcke des EPdU behandelten die nicht weniger wichtigen Themen der europäischen Energiepolitik und der EU-Handelspolitik.
von Eike Paulun