Unterstützung bei Energiewende und Technologietransfer
ASCHAFFENBURG. Im Oktober 2023 hat die Technische Hochschule Aschaffenburg das Technologietransferzentrum für Nachhaltige Energien (NETZ) mit Sitz in Alzenau gegründet. Seitdem unterstützt das Zentrum regionale Unternehmen und Kommunen bei der Energiewende. Im Mittelpunkt stehen dabei die praxisnahe Forschung und der Wissenstransfer mit Unternehmen, um deren Energiekosten zu senken, nachhaltige Entwicklungen voranzubringen und zugleich faktenbasiert zu informieren. Ziel ist es, Innovationen im Energiebereich zu fördern und somit am Bayerischen Untermain eine klimaneutrale Modellregion zu schaffen.
Das NETZ ist in Alzenau an zwei Standorten vertreten: Die Denkfabrik befindet sich in den Räumen der Energieversorgung Alzenau GmbH (EVA). Dort werden Projekte entwickelt und Unternehmen individuell beraten. Im Laborzentrum liegt der Fokus auf experimenteller Forschung in modernen Prüflaboren. Es ist im Gebäude der ehemaligen Musikschule untergebracht, das von der Stadt Alzenau zur Verfügung gestellt und bis Ende 2024 umfassend renoviert wurde. Neben den spezialisierten Forschungslaboren bietet das Laborzentrum Räume für Fachveranstaltungen sowie für praxisorientierte Formate des Technologietransfers.
Themenschwerpunkte
Zahlreiche Unternehmen haben bereits ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet, und erste Forschungsvorhaben wurden angestoßen – ein starkes Signal für den Bedarf an praxisnaher Unterstützung bei der Energiewende. Aus den Gesprächen leitete das Team des NETZ konkrete Themenfelder ab, um die Bedarfe der Wirtschaft gezielt aufzugreifen:
- Energietransformation von Unternehmen: Entwicklung innovativer Strategien, um industrielle Prozesse CO₂-neutral zu gestalten.
- Energiemanagement und -effizienz: Optimierung von Energieflüssen und
-verbräuchen – insbesondere durch die intelligente Kopplung von Strom- und Wärmesektor. - Energiewandlung und -speicherung: Erforschung moderner Technologien zur effizienten Umwandlung und Speicherung von Energie.
- Materialien für die Energiewende: Entwicklung und Prüfung nachhaltiger, leistungsfähiger Werkstoffe für künftige Energiesysteme.
- Nachhaltigkeitscontrolling: Strategien zur Ressourceneffizienz, CO₂-Reduktion und transparenten Nachhaltigkeitsberichterstattung.
- Quartiersentwicklung und Immobilienkonzepte: Umsetzung der Energiewende in Städten und Quartieren sowie durch die Modernisierung von Bestandsgebäuden.
Kooperationsmöglichkeiten für Unternehmen
In den identifizierten Themenfeldern bieten die Forschungsteams gezielte Unterstützung für Unternehmen an. Die Zusammenarbeit kann in unterschiedlichen Formen erfolgen:
- Auftragsforschung, bei der praxisnahe Lösungen für unternehmensspezifische Fragestellungen entwickelt werden
- Technische Dienstleistungen, wie Messungen oder Machbarkeitsanalysen
- Studien- oder Promotionsarbeiten, in denen wissenschaftlich fundierte Antworten auf unternehmerische Herausforderungen erarbeitet werden
- Durchführung öffentlich geförderter Projekte, bei denen gemeinsam an Innovationen geforscht wird
Darüber hinaus beraten erfahrene Forschungsreferentinnen und -referenten bei der Auswahl geeigneter Förderprogramme – insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien, in dem zahlreiche Unterstützungsangebote von EU, Bund und Land zur Verfügung stehen.
Ausblick: Forschungsschwerpunkte und Praxisdialog
Ein aktueller Schwerpunkt liegt auf der Wärmewende, die eine zentrale Rolle für die Energiewende in Industrie und Gesellschaft spielt. Im Laborzentrum entsteht derzeit ein neuer Forschungsschwerpunkt zur „Kalten Nahwärme“, mit dem das NETZ technologische Entwicklungen begleiten und Unternehmen praxisnah unterstützen möchte.
Des Weiteren plant das NETZ den Aufbau eines Energieeffizienznetzwerks am Bayerischen Untermain, das Unternehmen über mehrere Jahre hinweg beim Erreichen definierter Einsparziele begleiten soll – mit konkreten Maßnahmen, fachlichem Austausch und regelmäßiger Begleitung durch die Hochschule.
Ein zukünftiges Praxisformat ist das Anwendungsforum – in diesem Jahr zum Thema elektrische Speichertechnologien am 16. Oktober 2025 im NETZ-Laborzentrum. Die Veranstaltung bringt Herstellende, Anwendende und Forschende zusammen. Expertinnen und Experten aus Industrie und Forschung geben produzierenden Unternehmen aus der Region fundierte Orientierung für die Integration und den Betrieb elektrischer Speicher. Die Teilnehmenden können sich vernetzen und gemeinsame Projekte initiieren. Zudem erhalten Sie Einblick in aktuelle am Markt verfügbare Lösungen sowie in neue Forschungsansätze.
Das Forum bietet ein vielfältiges Tagesprogramm. In verschiedenen Sessions werden die Themen „Technologien, Trends und Marktbedingungen“, „Technik und Wirtschaftlichkeit der Batterie“, „Integration von Speichern im Gesamtsystem des Unternehmens“ sowie „Forschung und Entwicklung“ behandelt.
Ein weiteres Highlight des Anwendungsforums ist ein Best-Practice-Vortrag eines Unternehmens, das über seine eigenen Erfahrungen bei der Umstellung auf CO₂-neutrale Produktion berichtet. Im Ausstellungsbereich besteht darüber hinaus die Möglichkeit, mit Herstellenden und Forschenden ins Gespräch zu kommen. Eine Anmeldung über die Veranstaltungsseite ist ab sofort möglich.

Kontakt:
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr.-Ing. Klaus Zindler (klaus.zindler@th-ab.de)
Operative Leitung: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Jutta Schneider (jutta.schneider@th-ab.de)
Operative Leitung: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Jutta Schneider (jutta.schneider@th-ab.de)
Autor:
Jutta Schneider, Technologietransferzentrum für Nachhaltige Energien (NETZ)
Jutta Schneider, Technologietransferzentrum für Nachhaltige Energien (NETZ)
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Industrie- und Handelskammer Aschaffenburg
Kerschensteinerstraße 9
63741 Aschaffenburg
Tel.: 06021 880-0 Fax: 06021 880-22000
E-Mail: info@aschaffenburg.ihk.de
Montag bis Donnerstag 07:30 bis 17:00 Uhr
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