Regionale Strategien für eine klimaneutrale Wirtschaft

Der Bayerische Untermain stellt die Weichen in Richtung Klimaneutralität. Mit dem LEADER-geförderten Projekt ‚Pfade für eine klimaneutrale Region Bayerischer Untermain‘ stellen sich die Stadt Aschaffenburg sowie die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg der zentralen Zukunftsfrage: Wie kann die Region klimaneutral werden - und welchen Nutzen bringt konsequenter Klimaschutz? In dem Projekt werden verschiedene Entwicklungspfade aufgezeigt, mögliche Einsparpotenziale sichtbar gemacht und die Folgen unterlassener Maßnahmen beleuchtet. So entsteht eine fundierte Entscheidungsgrundlage für einen zukunftsgerichteten, nachhaltigen Wandel.
Im Zentrum des Projekts steht eine umfassende Bestandsaufnahme, in der der Ist-Zustand der Emissionen in den Bereichen Energie, Mobilität, Gebäude und Industrie erhoben wird. Aufbauend auf dieser Datenbasis werden drei Entwicklungspfade erarbeitet: ein Referenzszenario, das eine Fortschreibung der aktuellen Trends ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen beschreibt, ein Reduktionspfad mit 80 Prozent CO₂-Einsparung sowie ein ambitionierter Netto-Null-Pfad. Dieser zielt auf eine Reduktion der Emissionen um mindestens 95 Prozent und die Kompensation der verbleibenden Restemissionen ab - im Einklang mit den Pariser Klimazielen.
Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Kommunen gelegt. Bis 2035 sollen alle kommunalen Verwaltungen selbst klimaneutral wirtschaften. Doch das Projekt geht weit über die öffentliche Hand hinaus. Unternehmen, Handwerksbetriebe und Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich aktiv einzubringen. Durch Informationsveranstaltungen, öffentliche Werkstätten und themenspezifische Beteiligungsformate werden lokale Akteure Teil des Transformationsprozesses. Die ersten Werkstattformate und Beteiligungsevents im Sommer 2025 bieten nicht nur Raum für Diskussion und Ideen, sondern sollen konkrete Impulse für Investitionen, Innovationen und Kooperationen setzen. Am 24. Juni fand in der Stadthalle Aschaffenburg eine öffentliche Informationsveranstaltung statt, auf der sich die Bürgerinnen und Bürger bereits konkret mit Ideen und Vorschlägen beteiligt haben.
Für Unternehmen am Bayerischen Untermain ergibt sich aus den Klimapfaden eine doppelte Chance: Einerseits können sie als Anbieter klimarelevanter Dienstleistungen - etwa im Bereich Photovoltaik, Heizungstechnik oder Energieberatung - vom wachsenden Markt profitieren. Andererseits ermöglichen ihnen digitale Tools der Region, Klimaschutz aktiv in ihren Geschäftsalltag zu integrieren. Zwei dieser Werkzeuge verdienen dabei besondere Beachtung.
Das Solarpotenzialkataster Bayerischer Untermain (www.solare-stadt.de/bayerischer-untermain) ist ein frei zugängliches Online-Instrument, das detaillierte Informationen zur solaren Eignung von Dachflächen liefert. Für jedes Gebäude in der Region wird auf Basis von Geodaten die potenzielle Stromerzeugung durch Photovoltaik und Solarthermie angezeigt. Das Kataster berücksichtigt dabei auch Verschattung, Dachneigung und Ausrichtung - eine solide Grundlage für erste Planungsschritte, sowohl für Gebäudeeigentümer als auch für Handwerksbetriebe. Für diese bietet es einen echten Mehrwert im Kundengespräch, um solare Potenziale aufzuzeigen und Sanierungsvorhaben zu begleiten.

Ergänzt wird dieses Angebot durch die regionale Kampagne „Heimvooorteil – Energetisch sanieren am Untermain“. Sie richtet sich an Haus- und Gewerbebesitzerinnen und -besitzer, die in die energetische Sanierung ihrer Immobilien investieren möchten - ein Markt mit hohem Wachstumspotenzial. Auf der digitalen Plattform www.heimvooorteil.de finden Interessierte Informationen zu Förderprogrammen, energetischen Standards und lokalen Fachbetrieben. Unternehmen, die sich an der Kampagne beteiligen, erhalten nicht nur Sichtbarkeit auf der Plattform, sondern sind direkt Teil einer qualitätsgesicherten Sanierungsoffensive. Diese Initiative stärkt die regionale Wertschöpfung und fördert gezielt die Beauftragung ortsan-sässiger Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen.

Sowohl das Kataster als auch die Heimvooorteil-Kampagne sind konkrete Hilfestellungen, wie Klimaschutz vor Ort umgesetzt und zugleich als wirtschaftliche Chance genutzt werden kann. Für Betriebe eröffnen sich dadurch neue Aufträge, effizientere Arbeitsprozesse und nicht zuletzt ein klarer Beitrag zur Nachhaltigkeit der Region.

Die Klimapfade Bayerischer Untermain zeigen, dass Klimaneutralität nicht nur eine politische Verpflichtung, sondern auch ein wirtschaftlicher Standortfaktor ist. Sie bieten Unternehmen eine verlässliche Perspektive, wie sie ihre Geschäftsmodelle zukunftsfähig ausrichten können -regional verwurzelt, ökologisch verantwortungsvoll und ökonomisch tragfähig. Die aktive Einbindung der Wirtschaft ist dabei kein Nebenaspekt, sondern zentrale Voraussetzung für den Erfolg. Es liegt nun auch an den Betrieben, diese Chance zu nutzen, sei es durch die Anwendung der bereitgestellten Tools, durch Mitarbeit an der regionalen Klimastrategie oder durch innovative Dienstleistungen für eine emissionsarme Zukunft.
Ansprechpartner:
Johannes Brönner, Projektmanager
EnergieAgentur Bayerischer Untermain
E-Mail: broenner@energieagentur-untermain.de
Telefon 06028 21747-0
Über ENERGIEAGENTUR Bayerischer Untermain: Mit der Gründung der ENERGIEAGENTUR Bayerischen Untermain werden in der Region Rahmenbedingungen geschaffen, um die gesetzten Effizienz- und Klimaziele voranzubringen, umzusetzen und zu überwachen. Die ENERGIEAGENTUR Bayerischer Untermain, deren Träger die ZENTEC ist, hat in erster Linie koordinierende Aufgaben. Sie schafft Netzwerke, baut nachhaltige, regionale Partnerschaften auf und initiiert gemeinsame Programme und Maßnahmen.

Über ZENTEC: Als Technologie- und Gründerzentrum, trägt die ZENTEC GmbH zur regionalen Wirtschaftsförderung und Vernetzung regionaler Akteure am bayerischen Untermain bei. ZENTEC setzt auf den Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Themen wie Fachkräftesicherung, aber auch die Energiewende in der Region sind ein wichtiges Anliegen, die über die Geschäftsbereiche INITIATIVE BAYERISCHER UNTERMAIN sowie ENERGIEAGENTUR BAYERISCHER UNTERMAIN umgesetzt werden.
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www.energieagentur-untermain.de
www.bayerischer-untermain.de

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Autor:
Johannes Brönner, EnergieAgentur Bayerischer Untermain
Industrie- und Handelskammer Aschaffenburg
Kerschensteinerstraße 9
63741 Aschaffenburg
Tel.: 06021 880-0 Fax: 06021 880-22000
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