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DIHK stellt IHK-Unternehmensbarometer zur Europawahl vor

DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben, Eurochambres-Vizepräsidentin Sibylle Thierer und Freya Lemcke, Leiterin der Vertretung der DIHK bei der EU, stellten in einem Pressegespräch die wesentlichen Ergebnisse des IHK-Unternehmensbarometer „Europawahl 2024“ vor. Insgesamt haben sich rund 3.000 Unternehmen bundesweit an der Umfrage beteiligt, 50 % mehr als noch vor fünf Jahren!
Die wesentlichen Ergebnisse sind:
  • Die Stabilität des Wirtschaftsraums EU stellt für die Unternehmen in Deutschland den größten Nutzen im Hinblick auf die europäische Integration dar (58 % großer Nutzen; 24 % geringer Nutzen). Es folgen der gemeinsame Währungsraum (55 % großer Nutzen; 21 % geringer Nutzen) sowie der Zugang zum Binnenmarkt (41 % großer Nutzen; 31 % geringer Nutzen). Für EU-weit und international tätige Betriebe fällt der wahrgenommene Nutzen der EU dabei noch höher aus.
  • Trotz der Vorteile des „Projekts Europa“ geben mehr als die Hälfte der Unternehmen (56 %) über alle Branchen hinweg an, dass die Attraktivität des Unternehmensstandorts Europa in den letzten fünf Jahren gesunken ist.
  • Um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa zu verbessern, muss die EU laut der Unternehmen in erster Linie Bürokratie abbauen. 95 % sehen dies als Priorität an. An zweiter und dritter Stelle auf der Prioritätenliste folgen die Themen Energieversorgung (68 %) und Sicherheit (52 %).
  • In der noch aktuellen Legislaturperiode des Europäischen Parlaments wurden eine Reihe von Maßnahmen in den Blick genommen oder bereits auf den Weg gebracht. Wir haben die Unternehmen zu einzelnen, teils sehr konkreten Vorhaben der EU befragt, ob sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen oder senken:
Insgesamt fällt das Ergebnis sehr ernüchternd aus: Viele der abgefragten Maßnahmen wirken nach Einschätzung der Betriebe überwiegend schädlich auf die Wettbewerbsfähigkeit.
Hinzu kommt, dass bei den meisten Maßnahmen ein erheblicher Anteil der Betriebe keine Einschätzung abgeben kann oder will. Das weist darauf hin, dass viele Vorhaben zu weit vom unternehmerischen Alltagsgeschäft entfernt sind.
Lediglich bei den Themen Reduktion von Bürokratie, insbesondere Berichtspflichten sowie Sicherung des Zugangs zu kritischen Rohstoffen, überwiegt eindeutig der Anteil der Unternehmen, die damit eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit verbinden.
Die Ergebnisse finden Sie auf der DIHK-Homepage.