Sigrid Hansen, Bündnis 90/Die Grünen

5 Fragen zur Landratswahl an Sigrid Hansen

1. Für die Unternehmen im Rheingau-Taunus-Kreis genießen die Themen Energiepreise und Nachhaltigkeit höchste Priorität. Durch welche Aktivitäten der Kreisverwaltung möchten Sie die Unternehmen bei diesen zentralen Herausforderungen unterstützen?
Die Energiekrise belastet die gesamte Wirtschaft stark. Langfristig müssen wir vermehrt mit derartigen externen Schocks rechnen. Das ist eines der Motive, warum große Teile der Wirtschaft im Rahmen der ESG-Transformation schon länger Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellen. Neben finanzieller Förderung von Nachhaltigkeitsinitiativen möchte ich die Unternehmen mit kontinuierlichem Wissenstransfer unterstützen. Das Ziel: Nachhaltig den Kreis nach vorne bringen.

2. Wie und bis wann wollen Sie Klimaneutralität im Rheingau-Taunus-Kreis erreichen?
Die Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreis soll bis 2030 vollständig CO2-neutral sein. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen wir jetzt die Weichen stellen. Die kreiseigene Fahrzeugflotte muss elektrifiziert werden, wo es möglich ist, müssen auf kreiseigenen Liegenschaften Photovoltaikanlagen installiert werden und die Gebäude mit nachhaltigen Materialien zukunftssicher energetisch saniert werden.
3. Eine weitere Top-Priorität nimmt für die Unternehmen das Thema Digitalisierung ein. Gleichzeitig werden die Aktivitäten der Kreisverwaltung im Bereich „Digitale Infrastruktur“ von allen Bereichen am schwächsten bewertet. Wie wollen Sie den Ausbau von schnellem kabelgebundenem und mobilem Internet im Rheingau-Taunus-Kreis voranbringen?
Wir müssen bei der Digitalisierung vorankommen – in den Schulen und in der Verwaltung. Die Grundlage dafür ist die Versorgung mit Breitband und mobilem Internet. Hier muss der Kreis seine Koordinationsrolle wieder ernst nehmen. Kommunen wie Eltville und Taunusstein machen aktuell vor, wie der Glasfaserausbau funktionieren kann. Dieses Tempo möchte ich auf den gesamten Kreis übertragen. Deswegen wird Digitalisierung bei mir zur Chefinnensache.
4. Viele Unternehmen fühlen sich mit Ihren Anliegen von Politik und Verwaltung nicht hinlänglich wahrgenommen. Wie wollen sie dazu beitragen, dass sich dies in Zukunft bessert?
Um als Landrätin allen zentralen Akteuren – darunter auch den Unternehmen – die Möglichkeit zu einem regelmäßigen Austausch zu geben, werde ich monatliche Runde Tische anbieten. Bei diesen sollen die zentralen Herausforderungen adressiert werden. Unternehmerinnen und Unternehmen haben darüber hinaus jederzeit die Möglichkeit, sich persönlich oder per E-Mail mit mir auszutauschen. Der Dialog und die gemeinsame Lösungsfindung haben für mich höchste Priorität.
5. Als dringlichste Aufgaben für die neue Landrätin bzw. den neuen Landrat wurden von den Unternehmen die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen, Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und des ÖPNV-Angebots sowie mehr Transparenz/Bürgernähe genannt. Wie weit deckt sich das mit Ihrer eigenen Agenda? Sehen Sie Punkte, die eine noch höhere Priorität genießen sollten?
Die digitale Verwaltung, ein zuverlässiger ÖPNV und der regelmäßige Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sind zentrale Bestandteile meiner Perspektiven für den Kreis. Weitere wichtige Punkte sind die energetische Sanierung und Ausstattung mit Photovoltaik der Kreisgebäude sowie die Unterstützung der Kommunen beim Ausbau von Pflegeangeboten für die Älteren. Gemeinsam mit den knapp 900 hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisverwaltung werde ich diese Herausforderungen strukturiert angehen.
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