Bundesverkehrswegeplan 2030: Ausgewählte Projekte für die Region Wiesbaden

1) B455 Ortsumfahrung Wiesbaden-Fichten

Begründung: Starke Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt (Prognose 2030: 21.000 Kfz täglich); starke Rückstaus zu den Hauptverkehrszeiten. Das Projekt hat eine hohe städtebauliche Bedeutung. | Maßnahme: 2-streifiger Neubau auf 0,9 Kilometern Länge | Kosten: 3,9 Millionen Euro | NKV: >10 | Einstufung: VB |  nach oben

2) B275 Ortsumfahrung Idstein/Eschenhahn

Begründung: Starke Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt (Prognose 2030: 18.000 Kfz täglich); vor allem Quell- und Zielverkehre aus/in Richtung A3 und Wiesbaden | Maßnahme: 2-/3-streifiger Neubau auf 3,3 Kilometern. Der Planungsstand ist fortgeschritten. | Kosten: 28,2 Millionen Euro | NKV: 3,1 | Einstufung: VB | nach oben

3) B42 Teilortsumfahrung Rüdesheim (Auf der Lach)

Begründung: Entlastung vom Durchgangs- und Touristikverkehr (Prognose 2030: 13.000 Kfz täglich) und Verbesserung der städtebaulichen Situation. Die Teilortsumfahrung ist als Teil der Gesamtplanung zur Ortsumfahrung Rüdesheim mit Beseitigung des Bahnübergangs zu sehen. | Maßnahme: 2-streifiger Neubau auf 1,1 Kilometern | Kosten: 5,5 Millionen Euro | NKV: 3,6 | Einstufung: VB | nach oben

4) B8 Ortsumfahrung Waldems/Esch

Begründung: Die Ortsdurchfahrt ist nicht Bundesstraßengerecht. Am nördlichen Ortseingang überlagern sich B8 und B260 – die vielen Fahrzeuge (Prognose 2030: 7.000 Kfz täglich) bringen den Verkehr zum Stocken. | Maßnahme: 2-streifiger Neubau auf 0,9 Kilometern | Kosten: 7,8 Millionen Euro | NKV: 4,0 | Einstufung: VB | nach oben

5) B260 Ortsumfahrung Eltville/Martinsthal und Ortsumfahrung Schlangenbad/Wambach 

Maßnahme: 2-streifiger Neubau zur Entlastung Ortsdurchfahrt Martinsthal (1,6 Kilometer) und der Ortsdurchfahrt Wambach (1,7 Kilometer) (Prognose 2030: 13.000 Kfz täglich) | Kosten: 19,1 und 21,4 Millionen Euro | NKV: 2,1 | Einstufung: WB | Kommentar IHK Wiesbaden: Trotz relativ hohem NKVund einer hohen städtebaulichen Bedeutung sind die Projekte nur in die Kategorie Weiterer Bedarf eingestuft – und haben damit kaum Realisierungschancen bis 2030. Dabei war die Ortsumfahrung Wambach bereits im Bundesverkehrswegeplan 2003 als Vordringlicher Bedarf eingestuft, aber nicht umgesetzt worden. Seit den 1980er Jahren befürwortet die IHK Wiesbaden diese Ortsumfahrung als verkehrliche Notwendigkeit. Wegen „fehlender, eigenständiger verkehrlicher Wirkung“ hat das Ministerium das Projekt jedoch gemeinsam mit der Ortsumfahrung Eltville-Martinsthal bewertet. Die IHK Wiesbaden tritt dafür ein, beide Projekte getrennt zu bewerten – und rechnet damit, dass sich die Chancen für eine Realisierung der Ortsumfahrung Wambach damit erhöhen.  | Update 3.8.16: Die IHK Wiesbaden hatte sich im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung unter anderem die Ortsumfahrung Wambach stark gemacht. Beide Ortsumfahrungen wurden vom Bundesverkehrsministerium nun getrennt bewertet. Durch eine bessere Anbindung der Ortsumfahrung Schlangenbad-Wambach an das Oberzentrum Wiesbaden, die Autobahn und umliegenden Orte des Untertaunus profitiert auch der ländliche Raum mit seinen Bewohnern und dem Gewerbe. | NKV: 2,0 bzw. 1,7 | Einstufung: VB | nach oben

6) A66 Autobahnkreuz Wiesbaden-Schierstein – Wiesbadener Kreuz

Begründung: Mangelnde Verkehrsqualität und Engpass (Prognose 2030: 107.000 Kfz täglich) | Maßnahme: Erweiterung auf 6/8 Fahrstreifen auf 12,5 Kilometern Länge | Kosten: 126,4 Millionen Euro | NKV: 5,2 | Einstufung: VB-E | Kommentar IHK Wiesbaden: Die hohe Einstufung des Projekts ist begrüßenswert. Dagegen ist der Streckenabschnitt der A66 zwischen Wiesbadener Kreuz und Nordwestkreuz Frankfurt nicht angemessen berücksichtigt – und trotz eines NKV größer 10 nur in die Kategorie Weiterer Bedarf eingestuft. | nach oben

7) A3 Anschlussstelle Limburg-Süd – Autobahndreieck Mönchhof

Begründung: Unzureichender Querschnitt für die erwarteten hohen Verkehrsstärken (Prognose 2030: 103.000 Kfz täglich) | Maßnahme: Erweiterung auf 8 Fahrstreifen auf 53,4 Kilometern | Kosten: 404,7 Millionen Euro | NKV: 3,5 | Einstufung: WB | Kommentar IHK Wiesbaden: Das Projekt sollte in die Kategorie Vordinglicher Bedarf hochgestuft werden: Das NKV ist vergleichsweise hoch – und es ist nicht zukunftsgerecht, auf einen Ausbau zu verzichten.  | Update 3.8.16: Das Wiesbadener Kreuz und der Streckenabschnitt A3 Wiesbadener Kreuz - Autobahndreieck Mönchhof wurden in den vordringlichen Bedarf-Engpassbeseitigung hochgestuft. Der Streckenabschnitt Limburg-Süd - Wiesbadener Kreuz verbleibt im weiteren Bedarf. | Kosten: 54,9 bzw. 117,2 Mio. Euro | NKV: 5,8 bzw. 4,6 Einstufung: VB-E | nach oben

8) Schienenkorridor Mittelrhein: Zielnetz I

Begründung: Der Eisenbahnkorridor von Köln nach Frankfurt/Main über Mannheim bis Karlsruhe weist mit die höchsten Zugbelastungen und die größten Engpässe im Eisenbahnnetz auf | Maßnahmen: unter anderem 1-gleisige Verbindungsspange zwischen Wiesbadener und Frankfurter Ast der Schnellfahrstrecke Köln – Rhein/Main (Wallauer Spange) | Kosten: 3,2 Milliarden Euro | NKV: 2,2 | Einstufung: VB | Kommentar IHK Wiesbaden: Mit der Wallauer Spange rückt die Landeshauptstadt näher an den Frankfurter Flughafen – die Fahrtzeit vom Wiesbadener Hauptbahnhof reduziert sich von 34 auf 13 Minuten. Der Hauptbahnhof als Knotenpunkt im Fernverkehrsnetz wird gestärkt. Die Zeit bis zur Inbetriebnahme der Wallauer Spange wird auf zehn Jahre geschätzt. Die Bahn informiert über Aktuelles zum Projekt Neubaustrecke Rhein/Main-Rhein/Neckar, zu dem auch die Wallauer SPange gehört. | nach oben

Abkürzungen

VB-E: Kategorie Vordringlicher Bedarf-Engpassbeseitigung: Projekte mit hoher Wirtschaftlichkeit, die einen Engpass auflösen. Eine hohe Umweltbetroffenheit liegt nicht vor.
VB: Vordringlicher Bedarf: Projekte mit hoher Wirtschaftlichkeit und hoher raumordnerischer oder städtebaulicher Wirksamkeit.
WB: Weiterer Bedarf: Projekte, die wirtschaftlich sind, aber nicht prioritär. Ihre Umsetzungschance bis 2030 ist gering.
NKV: Nutzen-Kosten-Verhältnis: Bei einem NKV größer 1 ist ein Projekt wirtschaftlich. | nach oben