Sustainable Transport Investment Plan veröffentlicht
Die Europäische Kommission hat am 5. November den Sustainable Transport Investment Plan (STIP) zur Markthochlauf CO₂-armer Kraftstoffe im Luft- und Seeverkehr vorgestellt. Die Initiative dient als Fahrplan für Investitionen in nachhaltige Technologien und Infrastruktur.
Bis 2035 sollen rund 100 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Investitionen für die Produktion nachhaltiger Flug- und Schiffskraftstoffe mobilisiert werden. Ziel ist die Entwicklung von 20 Millionen Tonnen nachhaltiger Kraftstoffe, bestehend aus 13,2 Millionen Tonnen Biokraftstoffen und 6,8 Millionen Tonnen E-Fuels – um damit die Vorgaben der ReFuelEU Aviation- und FuelEU Maritime-Verordnungen zu erfüllen.
Kurzfristig stehen bereits 3,4 Milliarden Euro aus EU-Mitteln bereit, davon 2,9 Milliarden Euro aus bestehenden Programmen wie dem Innovationsfonds, Horizon Europe, InvestEU, und der Europäischen Wasserstoffbank zur Förderung wasserstoffbasierter Kraftstoffe für Luft- und Seeverkehr. Weitere 500 Millionen Euro sind für eine Pilotauktion für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) vorgesehen. Darüber hinaus plant die Kommission den Start eines Pilotprojekts „eSAF Early Movers Coalition“, das bis Ende dieses Jahres 500 Millionen Euro für synthetische Flugkraftstoffprojekte mobilisieren soll. Ergänzend soll ein neuer Mechanismus geschaffen werden, der Kraftstoffproduzenten und Abnehmer miteinander vernetzt, um Erlössicherheit zu gewährleisten und Investitionsrisiken zu verringern.
Neben der finanziellen Dimension zielt der STIP auch darauf ab, regulatorische Hürden für Fluggesellschaften und Reedereien abzubauen. Dies soll es den Unternehmen ermöglichen, Ressourcen verstärkt in Innovation, Effizienzsteigerung und nachhaltige Geschäftsmodelle umzulenken.
Die angekündigten Mittel decken den tatsächlichen Investitionsbedarf nicht, aber der STIP könne eine Anschubwirkung entfalten: Projekte „de-risken“ und privates Kapital anziehen. Für einen nachhaltigen Markthochlauf sind jedoch vor allem niedrigere Produktionskosten, langfristige Planungssicherheit sowie größere Flexibilität, etwa eine Ausweitung von SAF-Allowances für Fluggesellschaften, entscheidend.
