Altazir: Deutsch-marokkanische Partnerschaft in der Berufsbildung
In Marokko haben etwa 1,4 Millionen junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren weder eine Ausbildung noch einen Job.
In den Städten liegt die Arbeitslosenquote in diesem Alter bei 40 Prozent. Die Chancen auf eine berufliche Zukunft sind vor allem für Jugendliche, die vorzeitig die Schule verlassen, düster. Das Erziehungsministerium in Marokko schätzt, dass es mehrere Hunderttausend pro Jahr sind. Im Rahmen des Altazir-Projekts arbeitet der IB daran, diesen jungen Menschen wieder Hoffnung auf eine Zukunft im eigenen Land zu geben. Altazir bedeutet „Synergie“ – ein passender Name, denn das Projekt fördert berufliche Bildung und Jobchancen marokkanischer Jugendlicher, indem es die Wirtschaft vor Ort einbezieht: 120 junge Menschen in Casablanca erhalten die Möglichkeit, unterstützt von Job-Coaches und in engem Kontakt zu Unternehmen, eine duale Ausbildung als Industrie-Elektriker*in oder Klima-Techniker*in zu absolvieren. Beide Ausbildungen wurden vom IB koordiniert und von deutschen Fachleuten in Form von Teilqualifizierungen entwickelt, die durch Betriebspraktika ergänzt werden.
Die Ausbildung „Industrie-Elektriker*in“ dauert zwölf Monate, „Klima-Techniker*in“ zehn Monate, nach jeder Teilqualifizierung ist ein Ausstieg möglich. „Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb nicht alle Teilnehmenden eine mehrmonatige Ausbildung machen können“, sagt Nele Vanden Bulcke, Projektmanagerin. „Ziel ist es, sie beruflich zu aktivieren, etwa über ein Jobangebot schon während des Praktikums oder über eine Selbstständigkeit.“ Zwei Job-Coaches begleiten die jungen Menschen bei der Wahl ihrer Ausbildung und während der gesamten Ausbildungszeit. Sie wurden von deutschen Experten*Expertinnen dafür geschult, die Teilnehmenden zu beraten und zu motivieren, aber auch dafür, eine Brücke zu den Betrieben zu schlagen. Die deutsche Auslandshandelskammer Casablanca hilft, passende Unternehmen zu finden. Projektpartner vor Ort sind der Arbeitgeberdachverband CGEM sowie die Berufsschule l‘Heure Joyeuse. Das deutsche Entwicklungsministerium fördert das Projekt über die Entwicklungsorganisation sequa. Es verfügt über ein Budget von rund 1,3 Millionen Euro.
Quelle: AHK Marokko
Stand: 17.02.2023
Stand: 17.02.2023