Straße von Hormus: Spannungen bedrohen globale Wirtschaft

Konflikte an der Straße von Hormus erhöhen weltweit die Energiepreise und Transportkosten – ein kritischer Stresstest für Lieferketten und Konjunktur. Allein die Drohung einer Blockade würde genügen, um Märkte weltweit in Alarmbereitschaft zu versetzen.
Die Straße von Hormus ist er bedeutendste Öl- und Gaskorridor weltweit, täglich passieren sie rund 20 Prozent des globalen Ölverbrauchs. Seit der verschärften Sicherheitslage durch den 12-Tage-Krieg 2025 zwischen Iran und Israel hat sich die Sicherheitslage verschärft. Es ist unwahrscheinlich, dass Iran die Seestraße blockieren würde, doch allein die Ankündigung einer möglichen Blockade ließ den Brent-Preis binnen weniger Tage um rund 15 Prozent auf über 81 US-Dollar (US$) pro Barrel steigen. Nach Verkündung der Waffenruhe beruhigten sich die Märkte rasch. Der Ölpreis fiel auf rund 70 US$. Auch der LNG-Markt reagierte spürbar: Die asiatischen Spotpreise für Flüssigerdgas stiegen in der Woche vor dem 23. Juni von 12,60 auf 14 US$ pro Million British Thermal Units (MMBtu). Das entspricht einem Anstieg von rund 11 Prozent und ist ein deutliches Zeichen für die Sensitivität globaler Versorgungsketten.
Auch Transportversicherer erhöhten ihre Prämien deutlich, insbesondere bei der sogenannten War Risk Insurance. Laut Marktanalysen verdoppelten sich die Zusatzkosten für Tankerfahrten im Golfraum. Auch die Charterraten für Supertanker, sogenannte Very Large Crude Carriers (VLCC), stiegen auf über 60.000 US$ pro Tag. Zuvor lagen sie bei etwa 30.000 US$.
Die höheren Kosten betreffen auch den allgemeinen Warenhandel. Verspätungen, Umwege oder militärische Begleitung führen zu Preisaufschlägen. Europa ist trotz Diversifizierung sehr anfällig für Ölpreissteigerungen.

Stand: Juli 2025
Quelle: GTAI