Ausbildung

Zusatzqualifikationen

Erhöhte Qualifikationsanforderungen, neue Informationstechniken und Technologien sowie eine veränderte Arbeitsorganisation erfordern eine flexible Anpassung der Berufsausbildung. Zusatzqualifikationen (ZQs) ermöglichen die nötige Aktualität, noch eher die veränderten Qualifikationen durch modernisierte oder neue Ausbildungsordnungen abzudecken.
Die IHK Ulm bietet Auszubildenden diese Möglichkeit der Weiterqualifizierung in einer ganzen Reihe von ZQs. Auszubildende werden während der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf für ihre spätere berufliche Tätigkeit durch diese Zusatzmaßnahmen zielgenau qualifiziert und individuell besonders gefördert. Sie bekommen während der Ausbildungszeit mehr geboten als dies die Mindeststandards der Ausbildungsordnungen vorschreiben. 
Für Unternehmen sind Zusatzqualifikationen hervorragend geeignet, um ihre Ausbildung für qualifizierte Bewerber noch attraktiver zu machen. Umgekehrt schaffen sich Auszubildende so ein zusätzliches Standbein in ihrem Berufsprofil und stellen ihre Leistungsbereitschaft unter Beweis. Zielgruppe für Zusatzqualifikationen sind leistungsfähige Bewerberinnen und Bewerber mit Abitur, Fachhochschulreife oder guter schulischer Vorbildung. 

Buchhändler/-in

Zusatzqualifikationen werden im Rahmen der Abschlussprüfung gesondert geprüft, wenn der Auszubildende glaubhaft machen kann, dass die dafür erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt worden sind. Die Prüfung der jeweiligen Zusatzqualifikation entspricht der Prüfung im Prüfungsbereich Absatz- und kundenorientierte Konzepte im Buchhandel. Die Prüfung der jeweiligen Zusatzqualifikation ist bestanden, wenn der Prüfling mindestens ausreichende Leistungen erbracht hat.

Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten   (Industriemechaniker/-in)

Die Zusatzqualifikation “Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten” können Auszubildende im Ausbildungsberuf Industriemechaniker/-in absolvieren. Der Auszubildende besucht einen Zusatzunterricht in der zuständigen Berufsschule und legt in folgenden Fächern eine schriftliche Prüfung ab:
  • Elektrotechnik
  • Sicherheitstechnik
In der mündlichen Prüfung soll der Auszubildende in höchstens 90 Minuten eine Arbeitsprobe an einer betrieblichen Maschine bzw. Produktionsanlage durchführen. Hierfür kommen insbesondere in Betracht:
  • Erstinbetriebnahme
  • Fehleranalyse und Fehlerbehebung an elektrischen Komponenten
  • Wiederinbetriebnahme von Maschinen bzw. Produktionsanlagen nach Änderungs- und Instandsetzungsarbeiten und deren sicherheitsrelevanten Messungen
Über die bestandene Prüfung wird ein Zeugnis ausgestellt, in dem die Ergebnisse der schriftlichen und praktischen Prüfungsleistungen in Punkten und Noten aufgeführt sind.

Privates Vermögenmanagement (bisher ZQ Finanzassistent/-in)

Die Zusatzqualifikation „Privates Vermögensmanagement“ können Auszubildende in den staatlich anerkannten Ausbildungsberufen Bankkaufmann/-frau, Kaufmann/-frau für Versicherungen  und Finanzanlagen sowie Immobilienkaufmann/-frau erwerben. 
Zugelassen zur Prüfung werden diejenigen, die glaubhaft machen können, dass sie Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen in den Bereichen Allfinanz und Steuerrecht erworben haben. Die betrieblichen Ausbildungsinhalte werden durch die sachliche und zeitliche Gliederung der besonderen Rechtsvorschrift, die theoretischen Inhalte durch den Lehrplan der Berufsschule vorgegeben.
In der Regel erfolgt der Nachweis der erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten durch eine Bestätigung des Ausbildungsbetriebes im Rahmen der Prüfungsanmeldung.
Die Zulassung zur Prüfung in der Zusatzqualifikation kann frühestens mit der Zulassung zur Abschlussprüfung im jeweiligen Grundberuf erfolgen.

Hotelmanagement (Hotelfachmann/-frau)

Auszubildende, welche den Beruf Hotelfachmann/-frau erlernen und erfolgreich die Fach- oder Hochschulreife abgeschlossen haben, können die Zusatzqualifikation Hotelmanagement wählen. In folgenden Fächern wird die Zusatzprüfung abgelegt:
  • Management im Gastgewerbe mit Computeranwendung
  • Fremdsprachen
  • Praktische Prüfung
Die Inhalte der Zusatzprüfung richten sich nach dem Bildungsplan für den „Besonderen Bildungsgang für Abiturienten“ der Gewerblichen Berufsschule sowie dem von der Kammer den Ausbildungsbetrieben empfohlenen Ausbildungsrahmenplan.

Internationales Wirtschaftsmanagement  (Industriekaufmann/-frau)

Assistenten für internationales Wirtschaftsmanagement holen Angebote von Lieferanten für den Einkauf ein und erstellen Angebote für Kunden. Sie planen den Absatz der Produkte und Dienstleistungen und führen verkaufsfördernde Maßnahmen durch. Assistenten für internationales Wirtschaftsmanagement erstellen Versand- und Begleitpapiere für Waren und legen Liefertermine fest und kontrollieren diese. Sie kennen sich mit internationalen Zahlungsbedingungen aus. Zudem erfassen und überwachen sie die Kosten des Unternehmens.

Industrielle Metall- und Elektroberufe

Ein weiterer zentraler Bestandteil der Teilnovellierung der Elektro- und Metallberufe sowie des Berufes Mechatroniker/-in ist die Aufnahme von Zusatzqualifikationen (ZQs) in die Verordnungen. Bei Zusatzqualifikationen handelt es sich grundsätzlich um ein zusätzliches, optionales Angebot von Ausbildungsinhalten. Die Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle der IHK Region Stuttgart (PAL) stellt ZQ-spezifische Orientierungshilfen für die Auswahl praxisbezogener Aufgaben zur Verfügung.
ZQ 1 bis 3 für die Elektroberufe und Mechatroniker/-in:
  • Digitale Vernetzung
  • IT-Sicherheit
  • Programmierung
ZQ 4 bis 6 für die Metallberufe:
  • IT-gestützte Anlagenänderung
  • Prozessintegration
  • Systemintegration
ZQ 7 für die Metallberufe sowie Mechatroniker/-in:
  • Additive Fertigungsverfahren

Kaufmann/-frau für Büromanagement

Während der Ausbildung zum/r Kaufmann/-frau für Büromanagement kann eine Zusatzqualifikation gewählt werden. Sie wird in einem Bereich, der nicht als Wahlqualifikation Bestandteil der Ausbildung ist, zusätzlich vermittelt und geprüft. Hierfür gilt die in der Verordnung enthaltene sachliche Gliederung. Die zusätzlich erworbenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten sind vertiefend zu vermitteln und müssen den Inhalten der Wahlqualifikation entsprechen. Dies wird beim Anmeldeverfahren zur Abschlussprüfung überprüft.

Medientechnologe/Medientechnologin Druck

Der Beruf des Medientechnologe ist geprägt durch eine Vielzahl von Wahlqualifikationen. Auf Grundlage dieser wird der Ausbildungsplan des Berufes erstellt. Die Fertigkeiten und Kenntnisse kann der Auszubildende durch das Absolvieren einer weiteren Wahlqualifikation vertiefen, welche dann nach erfolgreicher Prüfung, als Zusatzqualifikation ausgewiesen wird.

Medientechnologe/Medientechnologin Siebdruck

Das Berufsprofil des Auszubildenden für den Ausbildungsberuf Medientechnologe Fachrichtung Siebdruck wird von der Kombination der Wahlqualifikationen geformt und ermöglicht den Betrieben eine flexiblere Vermittlung verschiedener Verfahren und typischer Spezialqualifikationen des Siebdrucks. Neu ist die Möglichkeit, den großformatigen Digitaldruck und den Tampondruck als Zusatzqualifikation zu erwerben.

Musikfachhändler/-in

Der einheitliche Ausbildungsberuf wurde zusätzlich differenziert und in Form von Wahlqualifikationen strukturiert, indem je nach Schwerpunktsetzung des Ausbildungsbetriebs aus den drei Wahlqualifikationseinheiten Musikinstrumente, Musikalien und Tonträger eine auszuwählen ist, die dann vertiefend vermittelt wird. Eine Wahlqualifikationseinheit hat einen Vermittlungsumfang von 6 Monaten. Die Differenzierung wurde deshalb erforderlich, damit der Schwerpunktsetzung und Spezialisierung der Unternehmen des Musikfachhandels Rechnung getragen werden kann. Darüber hinaus stehen die nicht gewählten Wahlqualifikationen als Zusatzqualifikationen zur Verfügung.

Tourismuskaufmann/-frau

Der Tourismuskaufmann/-frau bietet drei Wahlqualifikationen:
  • Reisevermittlung
  • Reiseveranstaltung
  • Geschäftsreisen
Diese Wahlqualifikationen stehen im dritten Ausbildungsjahr mit einem Umfang von je 6 Monaten zur Verfügung und ermöglichen eine flexible und passgenaue Ausbildung. Nicht gewählte Wahlqualifikationen können zusätzlich vermittelt werden und als separate Zusatzqualifikation geprüft werden.