Betrüger täuschen IHK-Hintergrund vor

Gefälschte IHK-Mails zur "Aktualisierung der Unternehmensdaten"

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag warnt vor neuen Betrugsmaschen zum Datenklau. Unternehmen, die aktuell Mails erhalten, die vermeintlich von ihrer Industrie- und Handelskammer stammen, sollten diese genau prüfen. 
Aktuell kursieren nach Erkenntnissen der IHK-Organisation gleich mehrere Ansätze, um den Unternehmen Daten zu entlocken. 

15. März 2024: Vermeintliche Datenaktualisierung

Die Mitgliedsunternehmen der IHKs sind erneut von einem ausgefeilten Phishing-Angriff betroffen. Ziel des Angriffs ist nach aktuellen Erkenntnissen das Erlangen von Daten der betreffenden Unternehmen, darunter Kontoinformationen. Die IHK Schwaben warnt vor dem Öffnen der in den E-Mails enthaltenen Links sowie vor einer Dateneingabe. Ein gezieltes Blockieren dieser E-Mails seitens der IHK ist technisch nicht möglich, weshalb die IHK Schwaben ihre Mitgliedsunternehmen zu besonderer Wachsamkeit aufruft. 
Der zentrale IT-Dienstleister der IHKs, die IHK-GfI, hat den Hosting- sowie Domaindienstleister der Betrugswebsite bereits kontaktiert und über den Betrugsversuch informiert. In der Regel deaktivieren Dienstleister solche Websites nach begründeten Hinweisen innerhalb weniger Tage – wie auch bei der Angriffswelle im Dezember 2023 geschehen. Da das erneute Aufsetzen derartiger Websites für Angreifer keine große technische Herausforderung darstellt, empfiehlt die IHK Schwaben ihren Mitgliedsunternehmen weiterhin eine dauerhaft hohe Wachsamkeit für Phishing-E-Mails, Social-Engineering- und weitere Betrugsversuche.

29. November 2023: "Aktualisierung der Unternehmensdaten"

Die jüngste Version von Phishing-Mails, die vorgeblich aus der IHK-Organisation stammen sollen, trägt den Betreff "Industrie- und Handelskammer | Aktualisierung der Unternehmensdaten", ist mit einem IHK-Logo versehen und mit "IHK" unterschrieben. Die Absender teilen mit, dass sie auf Grundlage der Datenschutz-Grundverordnung DSGVO "einige Änderungen in unseren Datenschutzrichtlinien" vorgenommen hätten. In ihrem Kundenportal seien die Kontaktdaten des Empfängers bisher nicht vollständig, sie müssten nun überprüft und aktualisiert werden.
Den Button "Überprüfen Sie jetzt Ihre Daten" sollten Sie keinesfalls anklicken! Diese Mails werden nicht aus der IHK-Organisation versandt und dienen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit betrügerischen Zwecken. Bitte ignorieren Sie solche Nachrichten und geben Sie keine Daten preis.

Phishing-Mails der “IHK Deutschland” oder der “Handelskammer Deutschland”

In diesen Phishing-Mails wird das Mitgliedsunternehmen aufgefordert, sich “neu anzumelden”, ansonsten wird gedroht, dass der Account nach einer gewissen Frist gesperrt werden würde. Unterschrieben ist die Mail mit “IHK Deutschland” oder “Handelskammer Deutschland”. Die eingebauten Links führen zu einer Webseite, welche eine IHK-Login-Seite imitiert.
Wichtig: Diese E-Mails stammen nicht von der IHK Schwaben. Auch eine IHK Deutschland oder Handelskammer Deutschland existiert nicht.
Wenn Sie eine solche E-Mail erhalten haben, wenden Sie sich gerne mit einem Screenshot der Mail (mit Header) an den Deutschen Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e.V. Dieser nutzt die Informationen zur Rückverfolgung.

“Energiezuschlag”

Mit der Aussicht auf einen “Energiezuschlag” sollen die Betriebe bei einer Mail geködert werden, die angeblich der Umsetzung eines “Stützungspaketes” infolge der hohen Gaspreise dient. Wer eine Energiepauschale in Höhe von mehreren Hundert Euro in Anspruch nehmen wolle, müsse sich über die IHK anmelde, behaupten die Angreifer. 
Der DIHK weist darauf hin, dass dies jeder Grundlage entbehrt: Über die IHK kann keine Energiezuschlag beantragt werden!
Betroffene Unternehmen sollten keinesfalls auf den Link klicken oder gar Daten übermitteln. Es handelt sich vermutlich um eine neue Methode, an Unternehmensdaten inklusive Kontoverbindungen zu bekommen. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass über das Anklicken des Links Schadsoftware verbreitet wird.

“Digitaler IHK-Schlüssel”

Viele Betriebe erreichen auch Mails, in denen sie aufgefordert werden, einen “digitalen IHK-Schlüssel” zu beantragen. Damit könnten angeblich “sicher die Dienstleistungen der Handelskammer genutzt werden”. Falls bis zum angegebenen Stichtag kein Antrag gestellt werde, werde “die Gesellschaftsform als inaktiv” gestellt und es bestehe kein “Anspruch mehr auf eine Eintragung bei der Handelskammer”.
Wer der Aufforderung folgt, die enthaltene Schaltfläche anzuklicken (“um Ihre Identität zu bestätigen und Einblick in Ihren Fall zu erhalten”), öffnet ein Formular, in dem er seine Daten ausfüllen und absenden soll.
Der DIHK stellt klar: Einen solchen “digitalen IHK-Schlüssel” gibt es nicht. Bitte ignorieren Sie diese Mail, klicken Sie nicht auf den Link, und erst recht übermitteln Sie keine Daten!

“Bundeszahlstelle”

Dabei werden die Betriebe per Mail von der angeblichen “Bundeszahlstelle” mit der Abkürzung “BZSt” aufgefordert, ihre Firmendaten über einen Link weiterzugeben, beziehungsweise “zu aktualisieren”, wie es in der Mail heißt. Die Daten würden dann angeblich bei der zuständigen IHK “geprüft”, heißt es in den gefälschten Mails. Nach dieser Prüfung würde den Unternehmen eine angebliche Steuerrückzahlung überwiesen. 
Der DIHK weist darauf hin, dass die IHKs keinerlei derartige Überprüfungen vornehmen. Deshalb sollten betroffene Unternehmen nicht auf diese Mails eingehen und keineswegs auf den Link klicken oder gar Daten übermitteln. Es handelt sich vermutlich um eine neue Methode, an Unternehmensdaten inklusive Kontoverbindungen zu kommen. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass über das Anklicken des Links Schadsoftware verbreitet wird.