8. Mai 2024
Berufsorientierung von ihrer besten Seite
Die Christoph-von-Schmid-Schule, Staatliche Realschule Thannhausen, und die Firma Wanzl GmbH & Co. KGaA, Werk 3 in Kirchheim, haben die 400. IHK-Schulpartnerschaft vereinbart. Wolfgang Haschner, IHK-Bereichsleiter berufliche Bildung: „Das Erfolgsmodell der IHK-Schulpartnerschaften hat 2013 seinen Anfang genommen. Seitdem haben die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen und die weiterführenden Schulen Bayerisch-Schwabens 400mal eine Schulpartnerschaft der IHK Schwaben abgeschlossen. Schule und Wirtschaft unterstützen so gemeinsam die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler und finden gleichzeitig eine Antwort auf den Fachkräftemangel in der Region.“
Eine IHK-Schulpartnerschaft zwischen einer allgemeinbildenden weiterführenden Schule und einem regionalen Unternehmen ist eine schriftlich vereinbarte und auf längere Zeit ausgelegte Partnerschaft. Indem beide Seiten gemeinsame Ziele und Maßnahmen festlegen und mit festen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern hinterlegen, entsteht eine Win-Win-Situation, von der sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch das Unternehmen profitieren, denn: Die Wahl des richtigen Ausbildungsberufs wird durch praktisches Erleben erleichtert und das Unternehmen findet den Nachwuchs, der zum künftigen Erfolg unverzichtbar ist.
Dem Arbeits- und Fachkräftemangel begegnen
53 Prozent der IHK-Mitgliedsunternehmen sehen im Arbeits- und Fachkräftemangel ein Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Dieses aktuelle Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2024 zeigt, wie hoch der Stellenwert der beruflichen Ausbildung ist. „Der demographische Wandel verschärft den Arbeits- und Fachkräftemangel in der Wirtschaft, da mehr Beschäftigte die Unternehmen altersbedingt verlassen als neue Auszubildende und Hochschulabsolventen starten. Die IHK-Schulpartnerschaften sind daher ein wichtiges Instrument an der Schnittstelle zwischen Schule und Beruf“, so Haschner.
Den passenden Einstieg in das Berufsleben finden
Alleine im Bereich der IHK können Schülerinnen und Schüler zwischen rund 250 verschiedenen Ausbildungsberufen wählen. „Bei der enormen Auswahl verschiedener Ausbildungsberufe die richtige Entscheidung zu treffen, ist für viele Schülerinnen und Schüler schwierig“, berichtet Haschner. „Daher ist es absolut sinnvoll, möglichst frühzeitig das spätere Berufsleben zu erkunden, selbst wenn der erste Beruf für viele junge Menschen zwischenzeitlich mehr Einstieg, als eine abschließende Entscheidung für das ganze Berufsleben ist“, konkretisiert der IHK-Bildungsexperte.
Die richtigen Partner müssen zusammen kommen
Der Erfolg einer IHK-Schulpartnerschaft hängt ganz entscheidend davon ab, dass die richtigen Partner zusammen kommen, wie es bei der 400. Schulpartnerschaft der IHK Schwaben der Fall ist. Im eigenen Wanzl-Ausbildungszentrum Kirchheim steht die Ausbildung im gewerblich-technischen Sektor im Mittelpunkt. Aktuell lernen 38 Auszubildene in fünf verschiedenen IHK-Ausbildungsberufen schneiden, bohren, fräsen, verdrahten oder montieren. Bereits 1950 gegründet, legt die Christoph-von-Schmid-Schule ihr Augenmerk sowohl auf die Bildung ihrer Schülerinnen und Schüler in theoretischen als auch praktischen Berufsbildern. So wurde 2014 eine Talentgruppe Werken im Rahmen der Bestenförderung an bayerischen Realschulen eingeführt. Neben dieser inhaltlichen Schnittmenge sind die Wege kurz. Rund 15 Kilometer sind es vom Thannhausen Schulhof bis zum weitläufigen Firmengelände des weltweit erfolgreichen Herstellers von Einkaufswägen, Ladeneinrichtungen oder Logistiklösungen in Kirchheim.
Aktive Begleitung durch die Politik
Schule und Wirtschaft sind auf die aktive Begleitung der Politik angewiesen. Umso wichtiger ist es, dass die politischen Entscheider von Beginn an hinter der Idee der IHK-Schulpartnerschaften stehen. Dies wurde auch bei der 400. IHK-Schulpartnerschaft deutlich, zu der die Partner Kirchheims 1. Bürgermeisterin Susanne Fischer, den Günzburger Landrat Dr. Hans Reichhart, den stellvertretenden Landrat Michael Helfert aus dem Unterallgäu sowie Christoph Schmid, Mitglied des Deutschen Bundestags, begrüßen konnten. Schmid, der stellvertretend für die Politik ein Grußwort sprach, dankte der Firma Wanzl, der Christoph-von-Schmid-Schule und der IHK Schwaben dafür, dass sie „den jungen Menschen eine berufliche Perspektive aufzeigen.“
Haschner: „Die Rolle der IHK Schwaben ist es, die Schulen und die Unternehmen zusammen zu bringen und sie mit einem Werkzeugkasten für mögliche gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus ist es uns wichtig, die IHK-Schulpartnerschaften miteinander zu vernetzen und gute Ideen zu teilen. So haben wir im Sommer 2023 beispielsweise einen Wettbewerb initiiert, der viele innovative und auch nachahmenswerte Projekte sichtbar gemacht hat. Diesen Weg gehen wir weiter, nun gemeinsam mit der 400. IHK-Schulpartnerschaft.“