Nachvermittlung Ausbildungsplätze 2025: Allein im September fast 1.000 zusätzliche Verträge
Rund einen Monat nach dem offiziellen Ausbildungsstart ist weiter viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Allein im September sind bei der IHK Schwaben rund 1.000 zusätzliche Ausbildungsverträge für das laufende Jahr eingegangen. „Die jungen Menschen entscheiden sich immer später, wie ihr Weg nach dem Schulabschluss weiter geht. Das ist für die Ausbildungsbetriebe eine enorme Herausforderung“, berichtet Dr. Christian Fischer, stellvertretender Leiter des Bereichs Bildung bei der IHK Schwaben.
Die Zahl neuer Auszubildenden ist seit dem offiziellen Start des Ausbildungsjahres am 1. September schwabenweit auf 8.100 gestiegen. „Schon in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass der Einstellungsprozess weit in das neue Ausbildungsjahr hineingeht“, berichtet der IHK-Experte Fischer. „Denn immer mehr Absolventen beginnen erst spät mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz“, so Fischer. Mit Nachvermittlungsaktionen und individuellen Beratungsangeboten hat die IHK Schwaben in den vergangenen Wochen gezielt die jungen Menschen angesprochen, die noch unentschlossen waren. „Einige waren von der Vielzahl an Möglichkeiten schlichtweg überfordert oder hatten falsche Vorstellungen von den Berufsbildern. Hier konnten unsere Berater ansetzen.“
Warum in diesem Jahr Tausende Bewerber fehlten
Insgesamt ist die Zahl neuer Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent gesunken. Bei der IHK Schwaben ist man trotzdem zufrieden: „Wegen der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium fehlten in diesem Jahr schwabenweit rund 3.500 Absolventen, was sich natürlich auf den Ausbildungsmarkt ausgewirkt hat“, sagt Fischer. „Das unterstreicht, dass die berufliche Bildung bei unseren Unternehmen trotz aller konjunktureller Schwierigkeiten weiter einen hohen Stellenwert hat“, betont Fischer. Schwabenweit gibt es derzeit rund 4.400 Ausbildungsbetriebe.
Diese Berufsbilder sind besonders gefragt
Zuwächse bei der Zahl der Ausbildungsverträge gibt es im kaufmännischen und gastronomischen Bereich. Im Hotel- und Gaststättengewerbe wurden ebenso wie im Versicherungsbereich jeweils rund 4 Prozent mehr Verträge geschlossen als im vergangenen Jahr. Dagegen wurden im gewerblich-technischen Bereich rund 10 Prozent weniger Auszubildende eingestellt. „Hier haben sich die konjunkturelle Schwierigkeiten ebenso wie der fehlende Abi-Jahrgang deutlich bemerkbar gemacht“, erläutert Fischer. Zu den Top-Berufen mit den meisten Verträgen gehören Industriekaufmann/-frau, Verkäufer/-in, Industriemechaniker/-in sowie Kaufleute im Einzelhandel.
Spätentschlossene haben jetzt noch gute Chancen
Junge Menschen, die aktuell noch auf der Suche nach einer beruflichen Perspektive sind, haben laut IHK nach wie vor gute Chancen. Im IHK-Ausbildungsatlas, der regionalen Jobbörse für Lehrstellen, sind aktuell fast 2.200 offene Stellen für Bayerisch-Schwaben eingetragen – davon viele noch für das bereits laufende Ausbildungsjahr. „Vor allem im Handel und in der Transport- und Logistikbranche werden nach wie vor Bewerberinnen und Bewerber gesucht“, berichtet Fischer. „Eine Ausbildung bietet gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten hervorragende berufliche Perspektiven“, sagt der IHK-Experte. Dem Arbeitsmarktradar der IHK zufolge werden in Bayerisch-Schwaben bis zum Jahr 2028 rund 14.000 Fachkräfte fehlen. „Die Unternehmen sind dringend auf gut ausgebildete Menschen angewiesen“, betont Fischer. „Diese Chance sollte man nutzen.“
Junge Menschen, die an einer Ausbildung interessiert sind, sowie Unternehmen, die ausbilden möchten, können sich zudem an die Hotline der Berufsorientierung der IHK Schwaben unter 0821 3162-100 wenden. Hier finden Sie weitere Informationen zur Ausbildung.
