Fast 7.400 junge Menschen starten in Bayerisch-Schwaben in eine IHK-Ausbildung
Am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr. Fast 7.400 junge Menschen werden an diesem Tag eine Berufsausbildung bei einem bayerisch-schwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen starten. Das sind gut drei Prozent weniger als im Vorjahr. Trotz des leichten Rückgangs bewertet die IHK Schwaben die Entwicklung positiv. „Wegen der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium fehlen in diesem Jahr 3.500 Absolventen in Bayerisch-Schwaben, was sich natürlich auf den Ausbildungsmarkt auswirkt“, sagt Wolfgang Haschner, Leiter des Bereichs Berufliche Bildung bei der IHK Schwaben.
Im Allgäu beginnen zum 1. September mehr als 3000 junge Menschen eine Ausbildung in einem IHK-Unternehmen, im Wirtschaftsraum Augsburg sind es rund 2.500, in Westschwaben knapp 1000 und in Nordschwaben mehr als 800. 2024 waren zum 1. September schwabenweit knapp 7.600 neue Azubis an den Start gegangen. Der Anteil von Abiturientinnen und Abiturienten unter den IHK-Azubis lag damals bei rund 15 Prozent, davon etwa 7 Prozent mit allgemeiner Hochschulreife. Diese Gruppe fehlt 2025 nahezu vollständig. „Die Unternehmen spüren daher einen deutlichen Rückgang bei den Bewerberinnen und Bewerbern. Der Aufwand, geeignete Auszubildende zu finden, ist erneut gestiegen“, berichtet Haschner. Vor allem in kaufmännischen und IT-nahen Berufen werden traditionell viele Abiturienten eingestellt. Hier kamen in diesem Jahr verstärkt Absolventen der Fachoberschule oder Realschulen zum Zug. „Rechnet man diesen einmaligen Sondereffekt heraus, ist die Zahl der Neuverträge durchaus als Erfolg zu verbuchen“, sagt Haschner. Gerade in Zeiten, in denen viele Unternehmen mit konjunkturellen Herausforderungen kämpfen. „Das zeigt, dass sich die Wirtschaft aktiv gegen den Fach- und Arbeitskräftemangel stellt und auch in schwierigen Zeiten in die Bildung investiert.“
Viel Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt
Haschner geht davon aus, dass auch in den kommenden Wochen viele weitere Ausbildungsverträge geschlossen werden. „Der Trend, dass Unternehmen und Auszubildende auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart noch zusammenkommen, hat sich in den vergangenen Jahren verstetigt“, so Haschner. Im IHK-Ausbildungsatlas, der regionalen Jobbörse für Ausbildungsplätze, sind derzeit rund 1.200 offene Ausbildungsplätze zu finden, viele noch für dieses Jahr. „Es lohnt sich für junge Menschen, sich auch jetzt noch zu bewerben“, sagt Haschner. Insbesondere in der Logistik, im Handel oder auch in der Gastronomie haben auch Spätstarter noch Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz.
In diesen Branchen gibt es mehr Auszubildende
Leichte Zuwächse bei der Zahl der Ausbildungsverträge gibt es in diesem Jahr im kaufmännischen und gastronomischen Bereich. Vor allem im Hotel- und Gaststättengewerbe zeichnet sich ein Zuwachs an Ausbildungsverhältnissen ab. Auch im Versicherungsbereich rechnet man bei der IHK Schwaben mit einem Plus.
Dafür gibt es schwabenweit bei den gewerblich-technischen Berufen einen leichten Rückgang, vor allem in den Metall- und Elektroberufen. „Trotz der konjunkturellen Schwierigkeiten ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen aber nach wie vor hoch“, so Haschner.
Dafür gibt es schwabenweit bei den gewerblich-technischen Berufen einen leichten Rückgang, vor allem in den Metall- und Elektroberufen. „Trotz der konjunkturellen Schwierigkeiten ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen aber nach wie vor hoch“, so Haschner.
IHK Schwaben forciert Berufsorientierung
Um dem erwartbaren Rückgang auf Bewerberseite entgegenzuwirken, hatte die IHK Schwaben in diesem Jahr ihre Aktivitäten in der Berufsorientierung noch einmal ausgeweitet. Mit dem IHK-Ausbildungsmobil ist sie direkt an Schulen im Kammerbezirk unterwegs und bringt praktische Einblicke in Ausbildungsberufe zu den Jugendlichen vor Ort. Zudem fördert sie mit digitalen Angeboten wie dem Ausbildungsatlas die Suche nach passenden Stellen. Kampagnen wie #könnenlernen richten sich mit digitalen Formaten gezielt an Schülergruppen, die bislang seltener erreicht wurden. Auch neue Zielgruppen für die Unternehmen hat man im Blick: Mit dem Projekt „Switch zur Ausbildung“ werden Studienzweifler und -abbrecher über die Möglichkeiten einer dualen Ausbildung informiert. Die enge Begleitung von Berufsintegrationsklassen (BIK) soll jungen Menschen mit Migrationshintergrund den Sprung in die duale Ausbildung vereinfachen.