Pendleratlas 2022 - Bayerisch-Schwaben

Die Pendlerströme in Bayerisch-Schwaben

Viele Beschäftigte aus Bayerisch-Schwaben arbeiten nicht an ihrem Wohnort. Sie pendeln zu ihrer Arbeitsstätte. Insgesamt verlassen 50.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr die Region als im Gegenzug einpendeln. Die größte Sogwirkung geht von der Landeshauptstadt München und der Stadt Ulm aus.
Fast 45.000 Menschen pendeln aus Bayerisch-Schwaben nach München und den umliegenden Großraum. Tendenziell könnte sich dieser Trend weiter verstärken. Im Gegenzug pendeln nur 9.800 Beschäftigte aus dem Raum München nach Schwaben ein. In den Jahren 2015 bis 2020 ist die Zahl der Pendler von Augsburg in die südöstliche Metropolregion um 23 Prozent auf 13.700 angestiegen. Im Kontrast dazu hat sich die Gegenbewegung lediglich um ein Prozent verstärkt.
In über 80 Prozent der schwäbischen Gemeinden verlassen mehr Beschäftigte zum Arbeiten den Wohnort als parallel einpendeln. Auffällig: Fast alle Städte und Gemeinden mit positivem Pendlersaldo haben kürzeste Wege zu den leistungsfähigen Verkehrswegen.
Pendlersaldo
Dies zeigt: Investitionen im Mobilitätsbereich müssen auf hohem Niveau verstetigt werden, um die Hauptverkehrsachsen auszubauen und dadurch die Erreichbarkeit zu verbessern. Ein moderner und attraktiver ÖPNV ist ebenso unerlässlich für eine erfolgreiche Zukunft des Wirtschaftsstandortes Bayerisch-Schwaben. 
Die IHK Schwaben setzt sich für vielfältige Maßnahmen ein, um die Verkehrsinfrastruktur effizient und zukunftsfähig zu gestalten. Dies wird sich positiv auf die regionale Wirtschaft auswirken, da solche Rahmenbedingungen ein entscheidender Standortfaktor für Unternehmensansiedelungen sind. Sollte es gelingen, den Wirtschaftsstandort Bayerisch-Schwaben für die derzeit auspendelnden Beschäftigten noch attraktiver zu gestalten, so könnte dies auch ein Instrument sein, um den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen. 

Großer Bedarf an Fachkräften vor Ort

In allen Landkreisen und kreisfreien Städten in Bayerisch-Schwaben ist der Bedarf an Menschen hoch, die über die den Weg der beruflichen Bildung gegangen sind oder eine akademische Laufbahn hinter sich haben. Höher Qualifizierte sind in der Regel mobiler und finden sich häufig unter den Auspendlern. Das heißt sie pendeln häufig in die kreisfreien Städte in der Region oder gleich nach München bzw. Ulm.
Pendler
Definition Anforderungsniveau:
Helfer:
keine berufliche Ausbildung oder eine einjährige Ausbildung
Fachkraft:
eine mindestens zweijährige Berufsausbildung oder ein berufsqualifizierender Abschluss einer Berufsfach- oder Kollegschule
Spezialist:
Meister- oder Technikerausbildung bzw. weiterführender Fachschul- oder Bachelorabschluss
Experte:
ein mindestens vierjähriges abgeschlossenes Hochschulstudium

Regionale Auswertung