PPA

Power Purchase Agreements

Ein Power Purchase Agreement („Stromkaufvereinbarung“), kurz PPA, ist ein oft langfristiger Stromliefervertrag zwischen zwei Parteien, meist zwischen einem Stromproduzenten und einem Stromabnehmer (Stromverbraucher oder Stromhändler). Im PPA werden alle Konditionen geregelt – etwa der Umfang der zu liefernden Strommenge, die ausgehandelten Preise, die bilanzielle Abwicklung und die Strafen bei Nichteinhaltung des Vertrags.

Ziel

Nie waren Energiekosten und Versorgungssicherheit für Unternehmen wichtiger. PPAs bieten die Möglichkeit, nachhaltig erzeugten Strom langfristig und zu stabilen Preisen zu beziehen. Sie verbessern die Planungssicherheit, steigern die Unabhängigkeit und tragen zur Erreichung von Klimazielen bei. Für Deutschland sind PPAs ein zentraler Baustein, um den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 65 % zu erhöhen.
Eine kurze Übersicht verschafft unter anderem die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mit einem kurzen Erklärvideo.
Um dieses Video ansehen zu können, müssen Sie Ihre Cookie-Einstellungen anpassen und die Kategorie „Marketing Cookies" akzeptieren. Erneuern oder ändern Sie Ihre Cookie-Einwilligung
© DIHK

Betroffenheit

Für wen lohnt sich ein PPA?
PPAs sind besonders interessant für:
  • Großverbraucher in energieintensiven Branchen: zur Absicherung gegen steigende Energiepreise.
  • Unternehmen mit Nachhaltigkeitszielen: zur Verbesserung der Klimabilanz und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
  • Betreiber von erneuerbaren Energieanlagen: zur Vermarktung von Strom nach Auslaufen der EEG-Förderung.
  • Unternehmen, die sich durch Corporate Social Responsibility (CSR) stärker positionieren wollen.
Auch kleine und mittelständische Unternehmen können von PPAs profitieren, etwa durch den Zugang zu grüner Energie über kollektive Verträge oder Plattformen.
Bei PPAs liegen grob zwei Ansätze vor: Merchant und Corporate. Beide Modelle haben ein gemeinsames Ziel – die Vermarktung und Nutzung von Strom – unterscheiden sich jedoch in der Art und Weise, wie dies umgesetzt wird.
Merchant PPAs
Merchant-PPAs sind marktorientiert: Der Strom wird ohne direkten Abnehmer zu Marktpreisen verkauft – häufig an der Strombörse. Diese Modelle richten sich primär an Erzeuger, die ihre Energie frei vermarkten möchten, und bergen höhere Risiken, aber auch Chancen durch Marktpreisschwankungen.
Corporate PPAs
Corporate-PPAs sind direkte Vereinbarungen zwischen Stromerzeugern und Unternehmen, die den Strom langfristig abnehmen. Hier steht der Bedarf des Unternehmens im Fokus: Eine nachhaltige, kosteneffiziente Energieversorgung und Planungssicherheit.
Zwischen diesen beiden Welten – Merchant und Corporate – gibt es flexible Vertragsmodelle, die Unternehmen verschiedene Optionen bieten. Diese lassen sich in drei Hauptformen unterteilen:
PPA-Varianten: Formen, Vor- und Nachteile

1. Onsite PPA (Vor-Ort-PPA):
Der Strom wird direkt vor Ort erzeugt, z. B. durch eine Photovoltaik- oder Windkraftanlage auf dem Firmengelände.
Vorteile
+ Direkte Stromversorgung ohne Netzgebühren.
+ Geringere Verluste durch Transport.
+ Sichtbare Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf dem Gelände.
Nachteile:
- Hoher Investitionsaufwand für die Anlage.
- Begrenzte Strommenge je nach Standort und Fläche.

2. Synthetic PPA (Virtuelles PPA):
Es erfolgt keine physische Lieferung. Stattdessen wird der Preis eines bestimmten Stromvolumens zwischen Käufer und Verkäufer festgelegt.
Vorteile:
+ Keine Standortbindung.
+ Flexibel für Abnehmer mit dezentralen Standorten.
+ Reduktion von Marktpreisrisiken durch Preissicherung.
Nachteile:
- Komplexe Vertragsstruktur.
- Keine direkte Stromversorgung.

3. Sleeved PPA:
Der Strom wird physisch geliefert, jedoch über einen Stromanbieter („Sleeving-Partner“) abgewickelt, der die Energie ins Netz einspeist und weiterleitet.
Vorteile:
+ Direkte Stromversorgung bei gleichzeitiger administrativer Entlastung.
+ Flexibel einsetzbar.
Nachteile:
- Zusätzliche Kosten durch den Zwischenhändler.

Maßnahmen

Was Unternehmen beachten sollten
  • Langfristige Planungssicherheit: PPAs bieten feste Preise über Laufzeiten von 5 bis 15 Jahren und minimieren Preisrisiken.
  • Nachhaltigkeitsstrategien umsetzen: PPAs helfen, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und die Marke zu stärken.
  • Förderfreie Anlagen nutzen: Betreiber können nach dem Wegfall der EEG-Förderung weiterhin Erlöse erzielen und die Energiewende vorantreiben.
  • Expertenberatung in Anspruch nehmen: Klären Sie individuelle Potenziale und Herausforderungen, bevor Sie einen PPA abschließen.

Weiterführende Informationen

PPA-Sprechstunden: Fragen Sie sich, ob ein PPA für Ihr Unternehmen geeignet ist? Die Marktoffensive Erneuerbare Energien bietet kostenlose 30-minütige Beratungstermine an. Jetzt Termin buchen!
PPAs sind ein Schlüssel, um nachhaltige Energieziele zu erreichen und wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Nutzen Sie diese Chance für Ihr Unternehmen!