Umfrage
Digitalisierung - Abbildung 2
Digitalisierung - Abbildung 4
Digitale Transformation in Bayerisch-Schwaben: Trends, Herausforderungen und Strategien
Inmitten der rasanten digitalen Transformation stehen die bayerisch-schwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen vor der Herausforderung, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch innovative Technologien zu stärken und gleichzeitig die Sicherheit ihrer Daten zu gewährleisten.
- Digitalisierung im Unternehmen: Leichte Verbesserung, aber Luft nach oben
- Digitalisierung im Fokus: Vielfältige Ziele aber klare Schwerpunkte erkennbar
- Herausforderungen: Zeit, Komplexität und Ressourcen im Fokus
- Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung: Kaum besser als mangelhaft
- Technologischer Fortschritt in Unternehmen: Diversität der Implementierung und Zukunftspläne
- KI-Anwendungen im Unternehmenskontext: Diversifizierte Einsatzfelder und Fokus auf Generative KI
- Datennutzung im Unternehmen: Wachsende Herausforderungen in rechtlichen, qualitativen und technischen Aspekten
- Cybersicherheit in Unternehmen: Einblick in Angriffsrisiken und -arten
- Daten- und Informationssicherheit im Fokus: Strategien, Organisation und Technologie im Überblick
- Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick
Die Digitalisierungsumfrage der IHK Schwaben gibt einen Einblick in den aktuellen Stand und die Entwicklungstrends der Unternehmen in unserer Region. Von der Bewertung des Digitalisierungsstandes bis zu den Herausforderungen der Datensicherheit – die Ergebnisse zeichnen ein facettenreiches Bild. Vorliegender Bericht analysiert die Erfolge, Hindernisse und Innovationswege, welche Unternehmen in Bayern-Schwaben prägen, und erkundet, wie sie den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen, um eine nachhaltige und sichere digitale Zukunft zu gestalten.
Digitalisierung im Unternehmen: Leichte Verbesserung, aber Luft nach oben
Die Auswertung zur Digitalisierungseinschätzung der Unternehmen zeigt eine positive Tendenz. Die aktuelle Durchschnittsnote beträgt 2,9 - im Vergleich zur vorherigen Umfrage mit 3,1 eine leichte Verbesserung. Viele Unternehmen haben erste Fortschritte bei ihrer digitalen Transformation erzielt.
Ein genauerer Blick auf die relativen Anteile der Bewertungskategorien zeigt einen Anstieg um einen Prozentpunkt auf 5 Prozent im Bereich "sehr gut" und von 25 Prozent auf 30 Prozent im Bereich "gut". Dies verdeutlicht die gesteigerte Zufriedenheit der Unternehmen mit ihren Digitalisierungsanstrengungen. Hervorzuheben ist, dass die Kategorie "ungenügend" kaum ins Gewicht fällt. Die Mehrheit der Unternehmen bewegt sich im Mittelfeld, wobei die Bewertung "befriedigend" von 39 Prozent auf 42 Prozent ansteigt. Gleichzeitig weist die Kategorie "ausreichend" einen Rückgang um acht Prozentpunkte auf 17 Prozent auf. Dies deutet darauf hin, dass einige Unternehmen ihre digitalen Prozesse verbessert, den gewünschten Standard jedoch noch nicht erreicht haben.
Digitalisierung im Fokus: Vielfältige Ziele aber klare Schwerpunkte erkennbar
Es gibt eine Vielzahl von Zielen, die durch diesen Prozess verfolgt werden. Die Hauptmotivation für die digitale Transformation liegt aktuell im Kostenmanagement, der Qualitätsverbesserung und der Flexibilisierung. So geben knapp zwei Drittel der Befragten an, die Digitalisierung insbesondere zur Steigerung der Produktqualität einzusetzen, aber auch die Kostenersparnis (61 Prozent) spielt eine entscheidende Rolle.
Herausforderungen: Zeit, Komplexität und Ressourcen im Fokus
Mit Blick auf die größten Herausforderungen für eine erfolgreiche Digitalisierung der Unternehmen zeichnen die Befragten ein facettenreiches Bild. Die vorliegende Umfrage zeigt, dass der Faktor Zeit bzw. Zeitmangel aufgrund der vielfältig simultan auftretenden Krisen mit 61 Prozent als zentraler Faktor wahrgenommen wird, gefolgt von der Komplexität digitaler Transformationsprozesse mit 59 Prozent.
Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung: Kaum besser als mangelhaft
Die Bewertung der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung durch die regionale Wirtschaft zeigt eine kritische Beurteilung. Die durchschnittliche Bewertung von 4,4 auf der Schulnotenskala signalisiert eine generelle Unzufriedenheit der Unternehmen mit dem Digitalisierungsfortschritt.
Technologischer Fortschritt in Unternehmen: Diversität der Implementierung und Zukunftspläne
Die Auswertung der aktuellen Umfrage zu Technologien in Unternehmen, die entweder bereits im Einsatz sind oder innerhalb der nächsten drei Jahre implementiert werden sollen, gewährt Einblicke in die vielfältige technologische Landschaft der befragten Unternehmen.
Cloud-Anwendungen stehen dabei mit 69 Prozent an vorderster Stelle. Weitere 18 Prozent planen deren Nutzung in den kommenden Jahren. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Cloud-Technologie in der Unternehmenslandschaft.
KI-Anwendungen im Unternehmenskontext: Diversifizierte Einsatzfelder und Fokus auf Generative KI
Die Analyse der KI-Anwendungen in Unternehmen zeigt ein breites Spektrum von Einsatzmöglichkeiten und unterstreicht das enorme Potenzial dieser Technologie. Besonders herausragend ist die hohe Bedeutung personalisierter Kundenansprache und Kundensupport, wobei 52 Prozent der Befragten angaben, KI in diesem Bereich bereits einzusetzen oder planen deren Einsatz in den kommenden Jahren. Dies betont den wachsenden Fokus der Unternehmen auf die Verbesserung der Kundeninteraktion durch intelligente Technologien. In der Produktion liegt der Fokus vermehrt auf KI in der Qualitätssicherung, während im Handel der Kundensupport im Vordergrund steht.
Datennutzung im Unternehmen: Wachsende Herausforderungen in rechtlichen, qualitativen und technischen Aspekten
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Unternehmen mit Blick auf die größten Herausforderungen bei der Datennutzung in verschiedenen Bereichen zunehmend Schwierigkeiten erleben. Der Anstieg rechtlicher Unsicherheiten von 43 Prozent in der Vorumfrage auf nun 59 Prozent verdeutlicht, dass Fragen zu Datenschutz und Nutzungsansprüchen zu komplexeren Herausforderungen werden. Dies unterstreicht den Bedarf an klaren rechtlichen Rahmenbedingungen, um Unsicherheiten zu minimieren
Cybersicherheit in Unternehmen: Einblick in Angriffsrisiken und -arten
Der eigene Schutz vor Cyberangriffen ist für die Unternehmen essentiell. So berichten 13 Prozent der Unternehmen, dass sie im vergangenen Jahr Ziel eines erkannten Cyberangriffs waren. Im Gegensatz dazu gaben 81 Prozent an, in diesem Zeitraum von keinen Angriffen betroffen gewesen zu sein. Problematisch an diesem Ergebnis ist, dass neuerliche Angriffsformen darauf abzielen, nur wenige Daten von Unternehmen abzugreifen, sodass Angriffe oft über Jahre unbemerkt bleiben. Daher liegt die Zahl der bereits kompromittierten Unternehmen vermutlich deutlich über 13 Prozent.
Daten- und Informationssicherheit im Fokus: Strategien, Organisation und Technologie im Überblick
Die Betrachtung der Maßnahmen, welche die Unternehmen im Umgang mit den Herausforderungen der Daten- und Informationssicherheit ergreifen, liefert einen umfassenden Einblick in die strategischen, organisatorischen und technischen Aspekte der Sicherheitsstrategien. Positive Trends zeigen sich bei der Umsetzung von Risikoanalysen. Bemerkenswert ist der Anstieg von 28 Prozent auf 47 Prozent mit Blick auf IT-Sicherheitsstandards und Informationssicherheitsmanagementsystemen. Das zeigt, dass der strategische Teil der Informationssicherheit zunehmend an Bedeutung gewinnt, weil Unternehmen die gestiegene Bedrohungslage ernst nehmen
Organisatorisch setzen Unternehmen verstärkt auf Informationssicherheitsbeauftragte. Nutzungsrichtlinien für Mitarbeitende sind mit 65 Prozent weit verbreitet und im Vergleich zur Vorumfrage weiter gestiegen. Regelmäßige Mitarbeiterschulungen führen lediglich 54 Prozent der befragten Unternehmen durch. Notfallpläne und -handbücher nutzen nur 36 Prozent der Befragten.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick
- Selbstbild: Der durchschnittliche Stand der Digitalisierung im eigenen Unternehmen wird von den Befragten in Bayerisch-Schwaben als befriedigend bewertet.
- Unternehmen setzen hauptsächlich auf Cloud-Anwendungen und IoT-Software zur Digitalisierung ihrer Prozesse.
- Kosteneinsparung, Kundenbindung und Qualitätsverbesserung sind die Hauptgründe für die Digitalisierung des Betriebs.
- Zeit, Komplexität und fehlendes Know-how sind die größten Herausforderungen für die erfolgreiche Digitalisierung der Betriebsprozesse.
- Die zwei größten Anwendungsfälle von KI sind die personalisierte Kundenansprache sowie die Erzeugung von Texten, Bildern und Codes.