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Handel in Schwaben: Digitalisierung auf dem Vormarsch

Die Digitalisierung im Handel schreitet auch hierzulande stetig voran – das zeigen aktuelle Zahlen aus einer regionalen Sonderauswertung der IHK-ibi-Handelsstudie für Bayerisch-Schwaben. Immer mehr Händler setzen auf digitale Vertriebskanäle und nutzen moderne Softwarelösungen, um ihre Prozesse effizienter zu gestalten. Doch es gibt auch zahlreiche Herausforderungen.

Wachstum des Multi-Kanal-Handels

Die Zahl der Multi-Kanalhändler steigt kontinuierlich, im Vergleich zu 2017 ist ein Wachstum von 9% zu verzeichnen. Besonders der Online-Handel über Social Media wächst stark, während die Umsätze im stationären Handel eher rückläufig sind. Händler erkennen hier das Potenzial digitaler Verkaufskanäle und investieren zunehmend in ihre Online-Präsenz.

Digitale Lösungen auf dem Vormarsch

Von der Finanzbuchhaltung über digitale Kassensysteme bis hin zu Warenwirtschaftssystemen – die Nutzung digitaler Lösungen nimmt weiter zu. Der Trend zeigt: Effizienzsteigerung und Automatisierung stehen hoch im Kurs.

Social Media als Treiber der Digitalisierung

In den letzten Jahren hat sich das digitale Marketing spürbar beschleunigt und die digitale Sichtbarkeit ist in den Fokus der Händler gerückt. Im Vergleich zur vorherigen Studie aus dem Jahr 2019 pflegen 22% Händler ein Google-Unternehmensprofil und die Nutzung von Instagram ist sogar um 35% gewachsen.
Hier zeigt sich deutlich der Digitalisierungsschub der Corona-Pandemie. Neben der Markenbekanntheit wird Social Media zunehmend auch als Verkaufskanal genutzt. Und die Händler erwarten hier auch in Zukunft weiteres Umsatzpotenzial.

Digitalisierungswissen: Fortschritte, aber Luft nach oben

In zwei Drittel der Unternehmen ist die Digitalisierung Chefsache, aber nur wenig gehen die Transformation strategisch und systematisch an. Dazu passt, dass die Händler ihr Digitalwissen als leicht überdurchschnittlich einschätzen und sich mit den rasanten Fortschritt in der Digitalisierung nur mittelmäßig auf die digitale Zukunft vorbereitet sehen. Als größte Hürden sehen sie Zeitmangel, hohe Investitionskosten und Datenschutz sowie rechtliche Unsicherheiten.

IT-Sicherheit: Wichtig, aber nicht ausreichend umgesetzt

Die Bedeutung von IT-Sicherheit wird mit 7 von 10 Punkten hoch eingestuft, doch viele Unternehmen sehen sich nur mittelmäßig vorbereitet. Grundsätzlich hatten rund 50% bisher keine IT-Sicherheitsprobleme, dennoch sind Systemausfälle und Malware die größten Herausforderungen.

Fazit

Die Digitalisierung im Handel in Schwaben macht Fortschritte, doch die Herausforderungen bleiben groß. Händler setzen zunehmend auf digitale Lösungen und Social Media für die digitale Sichtbarkeit. Dennoch fehlen oft Strategien und Ressourcen für einen nachhaltigen digitalen Wandel.
Über die Stichprobe
Im Rahmen der dritten Ausgabe der IHK-ibi-Handelsstudie wurden im Jahr 2024 deutschlandweit über 2108 Händler befragt. Im Zuge der regionalen Ergebnisse für die Region Bayerisch-Schwaben wurden die Rückmeldungen über 100 Händler mit Hauptsitz in Bayerisch-Schwaben ausgewertet. In der Mehrheit sind die teilnehmenden Betriebe kleine, inhabergeführte Innenstadthändler.
So dominieren Kleinunternehmen mit einem Anteil von 82% unter den Befragten. Knapp zwei Drittel beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter und bei knapp der Hälfte der Befragten bewegt sich der Jahresumsatz unter 500.000 €. Die meisten bieten zentrenrelevante Sortimente wie Mode & Schuhe, Geschenkartikel oder Wohnen & Einrichtung an.