Bayerisch-Schwäbischer Arbeitsmarkt im September 2025: Arbeitslosigkeit leicht rückläufig, Arbeitslosenquote stabil bei 3,8 Prozent
Der Arbeitsmarkt in Bayerisch-Schwaben
Der Arbeitsmarkt in Schwaben zeigt sich im September 2025 weitgehend stabil, auch wenn die Impulse einer herbstlichen Belebung schwächer ausfallen als in früheren Jahren. Die Arbeitslosenquote beträgt wie bereits im August 3,8 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich unter dem bayerischen Gesamtdurchschnitt von 4,2 Prozent. Im Vorjahresvergleich ist jedoch ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte zu verzeichnen. Schwaben behauptet damit im bayerischen Vergleich erneut den Spitzenplatz als Regierungsbezirk mit der niedrigsten Quote.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im September leicht zurückgegangen, bewegt sich aber im Jahresvergleich weiterhin auf einem höheren Niveau. Auch die Jugendarbeitslosigkeit konnte sich zum Vormonat verringern, zeigt aber ebenfalls ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig sinkt die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen, während der Bestand nahezu unverändert bleibt. Die Anzeigen zur konjunkturellen Kurzarbeit haben spürbar zugenommen, was auf die wirtschaftliche Unsicherheit in der Region verweist.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote liegt im September unverändert bei 3,8 Prozent. Damit zeigt sich im Monatsvergleich keine Veränderung. Im Vergleich zu September 2024 ist ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte zu beobachten. Dieser Wert bestätigt die übergeordnete Entwicklung steigender Quoten in Bayern, auch wenn Schwaben nach wie vor die niedrigste Quote unter den Regierungsbezirken aufweist.
Arbeitslose insgesamt
Insgesamt waren im September 42.617 Menschen in Schwaben arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang um 428 Personen gegenüber August. Im Vorjahresvergleich ergibt sich jedoch ein deutlicher Anstieg um 4.265 Personen, was einem Plus von über zehn Prozent entspricht. Der schwache Rückgang im Monatsvergleich zeigt, dass die übliche Entlastung durch saisonale Faktoren nur eingeschränkt wirksam wurde.
Jugendarbeitslosigkeit
Unter den Jugendlichen bis unter 25 Jahren waren im September 5.381 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 221 weniger als im August. Der Rückgang ist saisonal bedingt und steht im Zusammenhang mit dem Ausbildungsbeginn. Verglichen mit September 2024 ergibt sich allerdings ein deutlicher Anstieg um 1.017 Personen. Dieser Zuwachs verdeutlicht, dass die Lage junger Menschen am Arbeitsmarkt weiterhin angespannt ist.
Zugang gemeldete Arbeitsstellen
Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist im September auf 3.068 zurückgegangen. Das entspricht einem Minus von 446 gegenüber August. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ebenfalls ein Rückgang, wenn auch in geringerem Umfang. Die Zahl der Neuzugänge bleibt damit unter dem langjährigen Durchschnitt und signalisiert eine schwächere Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften.
Bestand gemeldete Arbeitsstellen
Der Bestand an gemeldeten offenen Arbeitsstellen lag im September bei 16.108 und damit nahezu unverändert zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich ein Rückgang um 1.610 Stellen. Damit bleibt der Stellenmarkt insgesamt schwächer als noch 2024, ohne dass sich im kurzfristigen Monatsvergleich größere Veränderungen zeigen.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Im September wurden in Schwaben 60 Anzeigen auf konjunkturelle Kurzarbeit registriert. Das sind 31 mehr als im August und zwölf weniger als im Vorjahr. Besonders deutlich ist die Entwicklung bei den in den Anzeigen erfassten Personen: Ihre Zahl stieg von 557 im August auf 3.732 im September an. Im Vergleich zu September 2024 entspricht dies einem Plus von 1.772. Damit nutzen Unternehmen die Kurzarbeit zunehmend, um Beschäftigung in konjunkturell belasteten Branchen abzusichern.
Arbeitsmarktanalyse für die kreisfreien Städte und Landkreise
Im September 2025 zeigt sich in Schwaben ein differenziertes Bild der regionalen Arbeitsmärkte. Unter den kreisfreien Städten meldet Augsburg mit einer Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent den höchsten Wert der Region. Damit liegt die Quote weit über dem schwäbischen Durchschnitt von 3,8 Prozent und hat sich gegenüber dem Vorjahr spürbar erhöht. Den niedrigsten Wert verzeichnet Memmingen mit 3,8 Prozent, womit die Stadt genau dem Bezirksdurchschnitt entspricht. Kaufbeuren kommt auf 5,1 Prozent, während Kempten mit 4,1 Prozent ebenfalls oberhalb des Mittelwerts liegt.
Bei den Landkreisen ist das Unterallgäu mit einer Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent führend und erreicht zusammen mit dem Landkreis Donau-Ries, der ebenfalls bei 2,5 Prozent liegt, den niedrigsten Wert. Auch das Ostallgäu mit 2,8 Prozent und der Landkreis Oberallgäu mit 2,9 Prozent bewegen sich im Bereich sehr niedriger Quoten. Am oberen Ende steht der Landkreis Augsburg mit 3,6 Prozent, gefolgt von den Landkreisen Aichach-Friedberg, Dillingen an der Donau und Neu-Ulm, die jeweils bei 3,2 Prozent liegen.
Regionale Entwicklungen der Arbeitslosigkeit und Arbeitslosenquote nach Agenturbezirken
Im September 2025 zeigt sich der Arbeitsmarkt in den drei schwäbischen Agenturbezirken stabil, wenn auch im Vorjahresvergleich belastet. Der Agenturbezirk Augsburg verzeichnet eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent. Damit liegt der Wert unverändert zum August, jedoch um 0,7 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. In Donauwörth beträgt die Quote 2,9 Prozent, was einem Rückgang um 0,1 Punkte gegenüber dem Vormonat entspricht, aber einem Anstieg um 0,2 Punkte gegenüber September 2024. Der Agenturbezirk Kempten-Memmingen meldet im Berichtsmonat eine Quote von 3,1 Prozent, stabil gegenüber August und 0,2 Punkte höher als vor einem Jahr.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist im September in allen drei Agenturbezirken leicht gesunken, im Jahresvergleich aber deutlich gestiegen. Im Agenturbezirk Augsburg waren 2.517 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 133 weniger als im August, jedoch 452 mehr als im Vorjahr. In Donauwörth sank die Zahl junger Arbeitsloser im Monatsvergleich um 38 auf 1.163, lag aber um 200 höher als im September 2024. Im Bezirk Kempten-Memmingen wurden 1.701 junge Menschen registriert, 50 weniger als im August, jedoch 365 mehr als im Vorjahr.
Vergleich der bayerischen Regierungsbezirke
Im September 2025 weist Schwaben mit einer Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent erneut den niedrigsten Wert aller bayerischen Regierungsbezirke auf. Dahinter folgen Niederbayern und die Oberpfalz, die beide jeweils eine Quote von 3,9 Prozent verzeichnen. Auf dem vierten Platz liegen Oberbayern und Unterfranken mit identischen Quoten von jeweils 4,1 Prozent. Oberfranken erreicht im September einen Wert von 4,5 Prozent und liegt damit über dem bayerischen Durchschnitt. Den höchsten Wert weist Mittelfranken mit 4,8 Prozent auf, womit dieser Regierungsbezirk im bayernweiten Vergleich weiterhin das Schlusslicht bildet.
Der Arbeitsmarkt in Bayern
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote in Bayern liegt im September 2025 bei 4,2 Prozent. Damit bleibt der Wert gegenüber dem August unverändert, liegt jedoch um 0,4 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Im bundesweiten Vergleich der Länder nimmt Bayern trotz dieses Anstiegs weiterhin die Spitzenposition mit der niedrigsten Arbeitslosenquote ein.
Arbeitslose insgesamt
Im Berichtsmonat waren in Bayern 324.157 Personen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Rückgang um 2.790 gegenüber August, jedoch einem deutlichen Anstieg um 30.664 Personen im Vergleich zu September 2024. Der Rückgang im Monatsvergleich fällt deutlich schwächer aus als in früheren Jahren, in denen die Herbstbelebung stärker zum Tragen kam. Damit setzt sich der übergeordnete Trend steigender Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich fort.
Bei den Regierungsbezirken zeigt sich eine große Spannweite. Schwaben verzeichnet mit 42.617 Arbeitslosen den niedrigsten Wert, während Oberbayern mit 116.446 Betroffenen die höchste absolute Zahl meldet. Gegenüber dem Vormonat verzeichneten die meisten Regierungsbezirke nur geringe Veränderungen, im Jahresvergleich kam es jedoch überall zu spürbaren Zuwächsen.
Jugendarbeitslosigkeit
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren lag im September bei 35.438. Damit sind 1.974 weniger als im August gemeldet, was den saisonalen Abmeldungen zum Ausbildungsbeginn entspricht. Im Vorjahresvergleich ergibt sich jedoch ein Anstieg um 4.881 Personen. Der relative Zuwachs gegenüber 2024 beträgt damit 16 Prozent und fällt deutlich stärker aus als bei den übrigen Altersgruppen.
Besonders stark betroffen sind die jungen Menschen in den städtischen Ballungsräumen, während die ländlich geprägten Regionen geringere Zuwächse melden. Der späte Beginn des Schuljahres in Bayern hat dazu beigetragen, dass ein Teil der Jugendlichen, die weiterführende Schulen besuchen, noch im Arbeitslosenbestand enthalten war.
Zugang gemeldete Arbeitsstellen
Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen fiel im September mit 18.547 deutlich niedriger aus als in den Vorjahren. Gegenüber August entspricht dies einem Minus von 4.854. Im Vergleich zum September 2024 beträgt der Rückgang 891 Stellen. Damit liegt die Zahl der gemeldeten Neuzugänge auf einem Tiefstand für einen September.
Dieser Rückgang ist ein klarer Hinweis auf die Zurückhaltung der Arbeitgeber bei Neueinstellungen. Die abnehmende Zahl an Stellenmeldungen betrifft nahezu alle Branchen, besonders stark aber die Arbeitnehmerüberlassung. Auch im Handel, in der Metall- und Elektroindustrie sowie in der Kfz-Instandhaltung sind deutliche Einbußen zu beobachten. Lediglich in der öffentlichen Verwaltung zeigt sich ein Anstieg an gemeldeten Stellen.
Bestand gemeldete Arbeitsstellen
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen belief sich im September auf 110.901. Das entspricht einem Rückgang um 1.113 gegenüber August und einem Minus von 20.120 im Vergleich zum Vorjahr. Damit setzt sich der Trend sinkender Nachfrage nach Arbeitskräften fort. Seit Jahresbeginn wurden 186.153 neue Stellen gemeldet, 7,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders die Arbeitnehmerüberlassung trägt mit über 40 Prozent maßgeblich zu diesem Rückgang bei.
Die durchschnittliche Vakanzzeit hat sich im Jahresvergleich verlängert, was auf Schwierigkeiten vieler Unternehmen hinweist, passende Fachkräfte zu finden, selbst bei gestiegener Arbeitslosigkeit. Engpässe zeigen sich vor allem im Gesundheitswesen, in Pflegeberufen, in der IT sowie bei Handwerks- und Bauberufen.
Realisierte Kurzarbeit (Betriebe und Kurzarbeiter)
Nach aktuellen Hochrechnungen waren im Juni 2025 rund 47.480 Beschäftigte in Bayern in Kurzarbeit. Das entspricht einem Anstieg um 6.543 gegenüber dem Vorjahr, was einer Zunahme von 16 Prozent gleichkommt. Die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit erhöhte sich um 557 auf 2.001.
Der Anstieg fällt damit schwächer aus als in den Vormonaten, was auf eine gewisse Beruhigung hindeutet. Besonders betroffen sind weiterhin der Maschinenbau sowie die Herstellung von Metallerzeugnissen. Auch andere Industriezweige spüren den konjunkturellen Druck, während im Dienstleistungsbereich die Kurzarbeit eine untergeordnete Rolle spielt.
Konjunkturelles Kurzarbeitergeld (Anzeigen und Personen)
Im September wurden in Bayern 329 Anzeigen auf konjunkturelle Kurzarbeit gestellt. Das sind sechs weniger als im August und 151 weniger als im September 2024. Die Zahl der in den Anzeigen gemeldeten Personen belief sich auf 7.044, ein Plus von 210 gegenüber August, jedoch ein Rückgang um 13.606 im Vergleich zum Vorjahr.
Dieser Rückgang im Jahresvergleich verdeutlicht, dass die Unternehmen trotz zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheiten weniger auf Kurzarbeit setzen als im Vorjahr. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vormonat weist allerdings darauf hin, dass die konjunkturelle Belastung zuletzt wieder spürbarer geworden ist.
Der bayerische Arbeitsmarkt im September 2025 zeigt sich weiterhin angespannt. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4,2 Prozent, die Zahl der Arbeitslosen liegt mit 324.157 deutlich über dem Vorjahresniveau. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit ist im Jahresvergleich erheblich gestiegen.
Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sinkt weiter, sowohl beim Zugang als auch beim Bestand. Dies verdeutlicht die verhaltene Einstellungsbereitschaft der Unternehmen. Zwar bleibt Bayern im bundesweiten Vergleich das Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, doch die Dynamik am Arbeitsmarkt ist schwach. Die realisierte Kurzarbeit steigt im Jahresvergleich an, während die Zahl der Kurzarbeitsanzeigen im September zwar rückläufig ist, aber zuletzt wieder leicht zunahm.
Weitere Informationen der Regionaldirektion Bayern finden Sie hier.
Der Arbeitsmarkt in Deutschland
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote in Deutschland lag im September 2025 bei 6,3 Prozent. Damit ging sie gegenüber dem August um 0,1 Prozentpunkte zurück, liegt jedoch 0,3 Punkte über dem Wert vom September 2024. Im Vorjahresvergleich ist damit ein spürbarer Anstieg zu verzeichnen, während der Rückgang im Monatsvergleich die übliche saisonale Entlastung widerspiegelt.
Arbeitslose insgesamt
Die Zahl der Arbeitslosen belief sich im September auf 2.954.747 Personen. Das entspricht einem Rückgang um 70.389 gegenüber August. Gegenüber September 2024 ist jedoch ein Anstieg um 148.386 Personen zu verzeichnen, was einem Plus von rund fünf Prozent entspricht. Der Rückgang im Monatsvergleich fiel vergleichsweise schwach aus, sodass die Herbstbelebung nur begrenzt wirksam wurde. Saisonbereinigt ergibt sich sogar ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um rund 14.000 Personen, was die konjunkturelle Schwäche verdeutlicht.
Die Entwicklung unterscheidet sich nach Rechtskreisen. Während die Arbeitslosigkeit im SGB III im September saisonbereinigt zugenommen hat, blieb sie im SGB II stabil oder ging leicht zurück. Im Vorjahresvergleich entfällt der Anstieg nahezu vollständig auf den konjunkturnahen Rechtskreis SGB III, was die wirtschaftliche Komponente der aktuellen Lage unterstreicht.
Zugang gemeldete Arbeitsstellen
Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ging im September zurück. Insgesamt meldeten Arbeitgeber 115.427 neue Stellen. Das entspricht einem Minus von 11.645 gegenüber August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein leichter Anstieg um 700 Stellen, der allerdings das schwache Niveau verdeutlicht. Im längerfristigen Vergleich bleibt die Zahl der Neuzugänge eine der niedrigsten, die je in einem September registriert wurden. Auch saisonbereinigt ergibt sich ein Rückgang um rund 2.000 Stellen.
Von Oktober 2024 bis September 2025 wurden insgesamt 1,46 Millionen Stellen gemeldet, 51.000 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Rückgang betrifft vor allem die Arbeitnehmerüberlassung, aber auch das Verarbeitende Gewerbe und den Handel. Lediglich in der öffentlichen Verwaltung zeigt sich eine Zunahme der Meldungen.
Bestand gemeldete Arbeitsstellen
Der Bestand an gemeldeten offenen Stellen belief sich im September auf 629.638. Das entspricht einem Rückgang um 1.420 gegenüber dem Vormonat und einem Minus von 66.368 im Vergleich zum Vorjahr. Saisonbereinigt ergibt sich ein Rückgang um 1.198 auf 613.282 Stellen.
Die Vakanzzeit, also die Dauer bis zur Besetzung einer Stelle, hat sich verlängert. Im September lag die durchschnittliche Vakanzzeit bei 169 Tagen, elf Tage länger als im Vorjahr. Dies zeigt, dass viele Betriebe trotz steigender Arbeitslosigkeit Schwierigkeiten haben, geeignete Fachkräfte zu finden. Engpässe bestehen insbesondere in Pflege- und Gesundheitsberufen, in der IT sowie in Bau- und Handwerksberufen.
Arbeitsstellenbestand (saisonbereinigt)
Auch die saisonbereinigten Daten verdeutlichen den rückläufigen Trend. Der Bestand sank im September auf 613.282 Stellen, 1.198 weniger als im August. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Rückgang um 63.482. Der Indexwert BA-X, der die Arbeitskräftenachfrage abbildet, verharrte bei 98 Punkten, blieb damit gegenüber August unverändert, lag jedoch neun Punkte unter dem Vorjahreswert.
Realisierte Kurzarbeit (Betriebe und Kurzarbeiter)
Nach den vorläufig hochgerechneten Daten für Juli 2025 waren in Deutschland 203.289 Beschäftigte in Kurzarbeit. Das bedeutet einen Rückgang um rund 27.000 gegenüber Juni. Im Vergleich zum Juli 2024 entspricht dies einem Plus von rund 5.000 Personen. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 27 Prozent, womit rechnerisch etwa 53.000 Beschäftigtenäquivalente gesichert wurden.
Die Zahl der Betriebe in Kurzarbeit lag im Juli bei 10.371. Damit wurde der seit Jahresbeginn zu beobachtende Rückgang fortgesetzt. Vor allem das Verarbeitende Gewerbe nutzte weiterhin verstärkt Kurzarbeit, während in den meisten Dienstleistungsbereichen Kurzarbeit kaum eine Rolle spielte.
Konjunkturelles Kurzarbeitergeld (Anzeigen und Personen in den Anzeigen)
Im September wurden bundesweit für 1.967 Betriebe Kurzarbeitsanzeigen gestellt. Dies waren 135 weniger als im August und 1.139 weniger als im Vorjahresmonat. In den Anzeigen waren 35.830 Personen erfasst, was einem Anstieg um 3.081 gegenüber August entspricht. Im Vorjahresvergleich ergibt sich dagegen ein Rückgang um 55.977 Personen. Die Anzeigenzahlen liegen damit weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, auch wenn der Anstieg gegenüber August zeigt, dass Unternehmen wieder verstärkt vorsorglich Kurzarbeit in Betracht ziehen.
BA-X Stellenindex
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit verharrte im September bei 98 Punkten. Damit bleibt er auf dem gleichen Niveau wie im August, liegt aber neun Punkte unter dem Wert des Vorjahres. Der Index unterschreitet das Allzeithoch von Mai 2022 um 40 Punkte und zeigt damit die nachlassende Arbeitskräftenachfrage deutlich an.
Der deutsche Arbeitsmarkt im September 2025 zeigt ein zweigeteiltes Bild. Einerseits kam es durch saisonale Effekte zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 70.000 Personen, andererseits stieg die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt leicht an. Im Vorjahresvergleich ergibt sich ein deutlicher Zuwachs, der fast ausschließlich im konjunkturellen Rechtskreis SGB III zu verorten ist.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt schwach. Sowohl der Zugang als auch der Bestand gemeldeter Stellen sind rückläufig, die Vakanzzeiten verlängern sich weiter. Auch der Stellenindex BA-X verharrt auf einem Niveau deutlich unter früheren Höchstständen. Kurzarbeit bleibt ein wichtiger Faktor zur Stabilisierung, auch wenn die realisierten Zahlen im Juli leicht zurückgegangen sind.
Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt in Deutschland im September 2025 angespannt. Zwar liegt die Arbeitslosigkeit noch unterhalb früherer Krisenjahre, doch die fehlende Dynamik und die schwache Arbeitskräftenachfrage lassen auf eine anhaltend schwierige Entwicklung schließen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
*Hinweis zur konjunkturellen Kurzarbeit: vorläufige Daten, 01. bis 24.09.25, Datenstand 25. September 2025