Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Schwaben ist ein starker Produktionsstandort

Die schwäbische Wirtschaft zeichnet sich durch eine starke Produktions- und Technologieorientierung aus. Rund 36 Prozent der schwäbischen Beschäftigten arbeiten im Produzierenden Gewerbe, in manchen Landkreisen ist die Zahl noch deutlich höher. Damit zeigt sich einmal mehr, dass die Konzentration auf hochwertige Industrie sich für Schwaben absolut auszahlt. Weitere Schwerpunkte sind der Dienstleistungsbereich in den städtischen Räumen, Tourismus- und Gastgewerbe im Allgäu sowie auch Schwerpunkte im Bereich Gesundheitswesen.
2024 Beschäftigte
am Arbeitsort
Anteil Beschäftigter in
ausgewählten Wirtschaftszweigen:
Pendler-
saldo
2024
**
Produzie-
rendes
Gewerbe
Handel,
Gastgewerbe,
Verkehr
Sonstige
Dienst-
leistungen
*
Kreisfreie Städte
Augsburg 152.430 33.392 27.685 91.208 21.484
Kaufbeuren 19.616 5.033 3.603 10.962 -56
Kempten 39.387 7.873 12.052 19.389 8.371
Memmingen 30.582 12.181 6.891 11.434 10.489
Landkreise
Aichach-Friedberg 39.189 15.097 9.489 14.046 -19.721
Augsburg 83.916 29.116 25.624 28.737 -28.219
Dillingen 34.348 14.475 7.009 12.376 -9.592
Donau-Ries 65.449 30.012 12.876 21.840 3.567
Günzburg 57.029 21.699 10.464 24.570 -3.159
Lindau 33.692 15.187 6.162 12.036 -515
Neu-Ulm 66.253 25.383 17.529 22.955 -15.713
Oberallgäu 58.104 21.151 15.346 20.924 -9.346
Ostallgäu 53.601 25.975 11.790 15.264 -8.634
Unterallgäu 57.553 30.347 11.741 14.811 -9.943
Schwaben 791.149 286.921 178.261 320.552 -60.987
Bayern 5.959.550 1.839.014 1.269.137 2.816.719 82.897
*Kredit- und Versicherungsgewerbe, Grundstückswesen, Dienstleistungen für Unternehmen, Öffentliche Verwaltung und Gebietskörperschaften
** Pendlersaldo = Einpendler abzüglich Auspendler
Stichtag: 30.06.2024
Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen alle Arbeitnehmer (Arbeiter und Angestellte) einschließlich der Auszubildenden, die kranken-, renten-, pflegeversicherungspflichtig und/oder beitragspflichtig nach dem Recht der Arbeitsförderung oder für die von den Arbeitgebern Beitragsanteile nach dem Recht der Arbeitsförderung zu entrichten sind.

Pendlerstatistik

Analyse der regionalen Pendlerverflechtungen

Die jüngste Auswertung der Pendlerdaten zum Stichtag 30. Juni 2024 liefert ein präzises Bild zur räumlichen Verteilung von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit unterschiedlichem Wohn- und Arbeitsort. Im Mittelpunkt stehen dabei Ein- und Auspendelbewegungen in ausgewählten bayerischen Gemeinden sowie deren jeweilige Pendlersalden.
Die Stadt Augsburg nimmt im regionalen Pendlernetz eine zentrale Stellung ein. Mit 79.018 Einpendlern gegenüber 57.534 Auspendlern ergibt sich ein positiver Pendlersaldo von 21.484. Die größten Einpendlergruppen stammen aus den benachbarten Städten Gersthofen (5.930), Königsbrunn (4.540), Neusäß (4.340) und Friedberg (4.280). Auch aus München pendeln über 2.000 Personen nach Augsburg. Zugleich weist Augsburg starke Auspendelströme in dieselben Orte auf sowie nach München (11.000). Die hohen beidseitigen Bewegungen unterstreichen die enge wirtschaftliche Verflechtung innerhalb der Region.
Die Stadt Neu-Ulm verzeichnet mit 21.798 Einpendlern und 20.318 Auspendlern ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis. Der stärkste Pendelstrom besteht mit der benachbarten Stadt Ulm, in die 11.040 Personen aus Neu-Ulm zur Arbeit pendeln, während umgekehrt 5.500 Personen von dort nach Neu-Ulm einpendeln. Weitere relevante Verbindungen bestehen mit Senden (1.670 Einpendler nach Neu-Ulm sowie gleich viele Auspendler in Gegenrichtung).
Gersthofen weist mit 15.458 Einpendlern bei nur 7.886 Auspendlern einen positiven Saldo von 7.572 auf. Der bedeutendste Austausch findet mit Augsburg statt – sowohl in Ein- als auch Auspendelrichtung mit jeweils über 4.000 Personen. Die starke bidirektionale Bewegung deutet auf eine hohe Integration beider Arbeitsmärkte hin.
Memmingen und Kempten (Allgäu) sind ebenfalls durch ein Übergewicht an Einpendlern geprägt. Memmingen registriert 18.911 Einpendler und einen Saldo von 10.489, während Kempten 22.892 Einpendler bei einem Saldo von 8.371 aufweist. Die bedeutendste Verbindung besteht in Kempten mit Immenstadt im Allgäu (jeweils 1.890 Pendler in beide Richtungen).
Negativsalden zeigen sich vor allem in Städten, die vorwiegend als Wohnorte fungieren. Königsbrunn verzeichnet einen Saldo von -4.536, Senden -4.082, Mering -3.742 und Nersingen -2.700. In diesen Gemeinden übersteigt die Zahl der Auspendler deutlich die der Einpendler, was auf eine geringe Arbeitsplatzdichte im Gemeindegebiet hindeutet.
Die dargestellten Zahlen belegen die funktionale Vernetzung innerhalb der betrachteten Region. Zentren wie Augsburg, Neu-Ulm oder Memmingen fungieren als Arbeitsplatzmagneten, während das Umland überwiegend Ausgangspunkt von Pendelbewegungen ist.
Die Karte zeigt die Pendlersalden im Jahr 2024 auf Ebene der Gemeinden. Grün eingefärbte Gemeinden verzeichnen einen positiven Pendlersaldo, das heißt, sie ziehen mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zur Arbeit an, als von dort täglich auspendeln. In rot markierten Gemeinden übersteigt die Zahl der Auspendler die der Einpendler. Auffällig ist der flächenhafte Anteil negativ bilanzierender Gemeinden, insbesondere im ländlichen Raum. Dies lässt auf eine Konzentration von Arbeitsplätzen in wenigen städtischen Zentren schließen, während zahlreiche kleinere Gemeinden primär Wohnfunktionen erfüllen. Die dargestellten Pendlerbewegungen verdeutlichen die starke Verflechtung innerhalb der Region.
Pendlersaldo