Nr. 12713

Aktuelle Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht zum Jahreswechsel 2025/2026

Änderungen und Tipps von Außenwirtschaft bis Zoll

Veranstaltungsdetails

Die aktuelle Situation im Welthandel wird nicht nur durch Kriege und länderspezifische Embargos beeinflusst, sondern nachhaltig geprägt durch eine feststellbare Entfernung vom regelbasierten Welthandel auf Basis der WTO-Vereinbarungen. Die US-amerikanischen Zölle treffen insbesondere die deutsche exportorientierte Wirtschaft. Trotz des zwischen der EU und den USA vereinbarten „Deals“ bleibt abzuwarten, wie bestandskräftig diese auch von Sicherheits- und Verteidigungsfragen abhängige Grundsatzvereinbarung sein wird. Vor dem Hintergrund der themengleichen Auseinandersetzung zwischen den USA und der VR China ist die Tendenz feststellbar, dass chinesische Unternehmen neue Märkte suchen, die zu Handelsumlenkungen in Richtung EU führen. Die Verschiebung der althergebrachten und geübten Transaktionspraktiken wird sich vermutlich auch zukünftig in einer eigenen Dynamik fortsetzen.

Auch vor diesem Hintergrund ist der Abschluss weiterer Freihandelsabkommen von großer Bedeutung, u. a. mit den Mercosurländern oder Indien, um die Wettbewerbsfähigkeit der EU insgesamt zu stärken. Immer mehr Be-/Verarbeitungslisten zu präferentiellen Ursprungsvereinbarungen werden inhaltlich erneuert, dadurch vereinfacht und auf Level des HS-2022 gebracht. Die Übergangsregelungen/Revised Rules lösen die Regeln des Regionalen Übereinkommens in der PanEuroMed-Zone zum 1.1.2026 ab. ... und ein Thema bleibt ein Dauerbrenner: Die Lieferantenerklärungen!

Anhang I der dual use-Verordnung wird turnusgemäß Ende 2025 technisch upgedatet, wobei die inhaltliche Auseinandersetzung betreffend einer Folgeverordnung bereits begonnen wurde. Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und die daraufhin stetig verschärften Embargos - aktuell mit dem 18. Sanktionspaket für Russland - haben auch Auswirkungen auf Geschäfte mit anderen Drittländern - Umgehungstatbestände.

Die fundierte Planung unter Beachtung der Regeln, die stringente Umsetzung im unternehmerischen Prozess sowie die optimierte Ausgestaltung der innerbetrieblichen Abläufe garantiert die Kosteneinsparung zumindest an den Stellen, die durch eigenes Handeln beeinflussbar sind. Hierbei steht die Nutzung von Verfahrenserleichterungen insbesondere im Bereich Zoll, Ursprung und Außenwirtschaftsrecht im Vordergrund.

Während die zolltariflichen (Ver)Änderungen zum 1. Januar 2026 wieder moderat ausfallen werden, rücken nichttarifäre Handelshemmnisse in den Focus: Die Regularien betreffend entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR), das CO2-Grenzausgleichssystem (CBAM) sowie die F-Gas-Verordnung sind nur einige Beispiele.

Im Anschluss an diese Veranstaltung werden Sie die (Ver)Änderungen, fokussiert auf die individuellen Belange IHRES Unternehmens, umsetzen können. Die veranstaltungsbegleitenden Unterlagen dienen dazu als Hilfestellung und Orientierung.

Aus den Seminarinhalten:

Außenhandel allgemein

  • Kombinierte Nomenklatur 2026/Änderungen der statistischen Warennummern zum 1. Januar 2026
  • Aktuelles Länderverzeichnis für den Außenhandel 2026
  • Vorboten der Änderungen im Harmonsierten System (HS) zum 1. Januar 2026
  • Entwicklungen in der Intrahandelsstatistik

Zollrecht (Ein-/Ausfuhr)

  • Reform des europäischen Zollrechts: Zollkodex, Durchführungs-/Delegierte Verordnung
  • Zollstreit EU/USA: Entwicklungen der Zollsätze und Ausgleichsmaßnahmen
  • Verbindliches Auskunftswesen, u. a. Zolltarif- (vZTA) und Zollwertauskunf (vZWA)
  • Prozessbeschreibungen: Interner Nutzen und Hilfe bei Außenprüfungen

ATLAS

  • Entwicklungen: Merkblätter, Release-Wechsel, Anpassungen in EU
  • Stand der mitgliedstaatenübergreifenden Abfertigung für die Ausfuhr (CCE)
  • Schnittstelle Ausfuhr/Versandverfahren

Regelungen bei Ein- und Ausfuhr

  • Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
  • CO2-Grenzausgleichssystem (CBAM)
  • Entwaldungsverordnung (EUDR)

Umsatzsteuer

  • Umsatzsteuer und Zoll

Warenursprung und Präferenzen

  • Präferenzsystem der EU 2026: Freihandelsabkommen in Planung, Aussichten
  • Aktueller Stand der Ursprungsregeln in der PAN-Europa-Mittelmeer-Zone (PEM)
  • (Langzeit-)Lieferantenerklärungen: Elektronische Version in Planung

Außenwirtschaftsrecht

  • Embargos: Auswirkungen auf das Tagesgeschäft
  • Dokumentation der erfolgten Exportkontrollprüfung incl. Prüfungsreihenfolge
  • Entwicklungen in der Exportkontrolle: neue Allgemeine (Ausfuhr)Genehmigungen, Update Anhang I dual-use-VO, Umschlüsselungsverzeichnis (neue Fassung?)
  • Russland-Embargo: Aktueller Stand und erhöhter Prüfungsbedarf
  • Belarus- und Iran-Embargo: Aktueller Stand
  • Umgehungstatbestände: Beachtung ausländischer Embargovorschriften durch deutsche Unternehmen

Merkblätter und Hilfestellungen für die Praxis

📅 Datum: 20. Januar 2026 
🕒 Zeit: 9 bis 15 Uhr 
🏠 Veranstaltungsort: EDZ in Elmshorn
💵 Veranstaltungskosten: 210 Euro
 🗣️ Referent: Ralf Notz

Hinweis: Für ausreichend Verpflegung wird während der gesamten Veranstaltung gesorgt sein. Bei unseren Seminaren werden wir eine Frühstückspause mit belegten Brötchen und eine Mittagspause inklusive einer warmen Mahlzeit durchführen.

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Termine, Veranstaltungsorte und Referenten

Weitere Informationen

Zollverantwortliche / Zollbeauftragte; (Zoll)Sachbearbeiter/-innen Ein- und Ausfuhr; Leiter/in Zoll, Logistik, Einkauf, Verkauf, Materialwirtschaft; Versandleiter, Disponenten; Spediteure und Dienstleister; Controller

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