IHK zu Kiel macht Vorschläge für eine wachstumsorientierte Standortpolitik

Schleswig-Holstein steht vor einer schwierigen wirtschaftlichen Lage: Die industrielle Basis erodiert, erste Zeichen der Deindustrialisierung sind sichtbar. Gleichzeitig darf das Land im Wettbewerb um innovative Gründungen und industrielle Wertschöpfung nicht den Anschluss verlieren.
"Der wirtschaftliche Erfolg von morgen beginnt heute. Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, schnelle Verfahren und eine klare Strategie, damit Schleswig-Holstein ein attraktiver Standort für Innovationen bleibt", betont Klaus-Hinrich Vater, Vizepräsident der IHK zu Kiel. Mehr noch benötige es unternehmerische Freiheit: "Unternehmen sind die Kraft, die die Wirtschaft wieder in Schwung bringt." Die Politik dürfe nicht glauben, sie wisse, was förderungswürdige oder gute Wirtschaft ist. Statt Steuerungsillusionen und Branchenbevorzugung brauche es stabile Rahmenbedingungen für alle.
Die IHK zu Kiel hat dazu ein Richtungspapier mit klaren Vorschlägen für eine wachstumsorientierte Standortpolitik vorgelegt.

Strategische Handlungsfelder

  • Anfang: Industrielle Ausbildung sichern, Gründungen erleichtern, Innovation durch Bürokratieabbau beschleunigen.
  • Ansiedlung: Zukunftsbranchen wie maritime Wirtschaft und Bahntechnik gezielt entwickeln, Planungssicherheit schaffen, Flächensparziele konkretisieren, Dual-Use-Technologien fördern, Umsetzung der Büsumer Liste.
  • Aufbruch: Ordnungspolitik modernisieren, Verfahren beschleunigen, Strategien Legislatur übergreifend verlässlich umsetzen und die Vertretungen des Landes in Berlin und Brüssel zielgerichtet einsetzen.

Für einen wirtschaftlichen Aufbruch unterbreitet die IHK konkrete Vorschläge

  • Ausbau von Innovationszentren und regionalen Clustern für Zukunftstechnologien (Maschinenbau, Gesundheitswirtschaft, Digitalwirtschaft, maritime Wirtschaft, Bahntechnik).
  • Einführung eines One-Stop-Shops für Unternehmensgründungen und vollständig digitale Antragsverfahren mit Echtzeit-Status.
  • Verstetigung und Aufstockung des Seed- und Start-up-Fonds SH für mehr Wagniskapital.
  • Internationale Vernetzung der Gründungsstruktur über das Enterprise Europe Network und Ostseeraum-Kooperationen.
  • Anpassung von BImSchG, UVPG und BauGB für schnellere Genehmigungen sowie vollständige Digitalisierung aller Verfahren.
  • Harmonisierung von EU-, Bundes- und Landesstrategien.
Laden Sie sich hier das Positionspapier "Kursrichtung für ein modernes klimaneutrales Industrieland Schleswig-Holstein” herunter.