Standortpolitik

Entwicklungsperspektiven für den Kieler Norden

Zu den harten, quantifizierbaren Standortfaktoren gehört neben Flächenangeboten, Nähe zu Märkten, Kosten und Fachkräfteverfügbarkeit insbesondere die Verkehrsanbindung, im Idealfall per Straße, Schiene, Wasser und Luft. Die Verknüpfung aller vier Verkehrsträger ist in Kiel vor allem in den Stadtteilen Holtenau, Pries und Friedrichsort im Kieler Norden vorhanden. Über die B 503 gibt es eine kurze Verbindung zum überörtlichen Straßennetz. Hinzu  kommt die Anbindung an das überörtliche Schienennetz, die Ostsee und den Nord-Ostsee-Kanal sowie die Luftverkehrsinfrastruktur am Flughafen Kiel-Holtenau.
Diese Anbindungsqualität und die zukünftige Flächenverfügbarkeit begründen ein enormes Potential für bereits in der Kiel Region ansässige Unternehmen sowie Neuansiedlungen, welche in den nächsten Jahren zu weitreichenden Veränderungen in den drei Stadtteilen führen werden. Durch die Entwicklung von Holtenau Ost (ehemals MFG 5, mindestens 17 Hektar), dem Gewerbe- und Industriegebiet Friedrichsort (36 Hektar), dem Airpark südlich der Boelckestraße (langfristig 19 Hektar) und dem Gewerbegebiet nördlich der Boelckestraße (9,1 Hektar) entsteht ein großes Flächenangebot, welches für vielseitige gewerbliche Nutzungen zur Verfügung stehen wird.
Aufgrund der Lage in der Stadt und der verfügbaren Infrastrukturen sind diese Flächen vor allem für Ansiedlungen von Unternehmen der Mobilitätswirtschaft, maritimen Wirtschaft sowie aus flugaffinen Technologiebereichen und der Industrie geeignet. Die Nähe zu Universität, Fachhochschule und Forschungseinrichtungen schafft die Grundlage für eine weitreichende Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft. Die Entwicklungen bei der Offshore-Windenergie eröffnen darüber hinaus ebenfalls neue Perspektiven für den Kieler Norden. Für die Versorgung der Anlagen sind Regionalflughäfen in unmittelbarer Küstennähe attraktiv, die zugleich eine Anbindung an einen Hafen haben, so dass Zeit und Kosten gespart und Versorgungslager gemeinsam genutzt werden können.
Damit die Entwicklungen im Kieler Norden in die gewünschte Richtung gehen, sind der Erhalt und die Pflege der vorhandenen Infrastruktur von großer Bedeutung. Der Erhalt aller vier Verkehrsträger ist dabei mit Nachdruck zu verfolgen, denn das Zurückbauen einer oder mehrerer Infrastrukturen würde den großen Standortvorteil dieser Stadtteile reduzieren.