Bestleistungen aus dem echten Norden

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Schleswig-Holstein, das Land zwischen zwei Meeren - der Nord- und der Ostsee - ist auch heute eher bekannt für seine landwirtschaftlichen Produkte und vor allem für saubere Luft. Wegen der grünen Umwelt und der Küsten ist es ein beliebtes Touristengebiet. Weniger bekannt ist, dass das nördlichste Bundesland auch ein attraktiver Industriestandort ist.
Der Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein verfügt über starke Branchen wie die Ernährungswirtschaft, den Maschinenbau, die chemische und pharmazeutische Industrie, die maritime Wirtschaft, die Energiewirtschaft und die Medizintechnik. In diesen Branchen haben sich viele familiengeführte und mittelständische Unternehmen in meist kleinen und engen Marktsegmenten weltweit einen Namen gemacht. Durch stetige Verbesserung und innovative Ideen haben sie ihre Produkte und Technologien an die Spitze des Wettbewerbs gesetzt.
Die drei Industrie- und Handelskammern in Flensburg, Kiel und Lübeck präsentieren in der Broschüre "Bestleistungen aus dem echten Norden" (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 11125 KB) 33 ihrer Mitgliedsunternehmen, die als Welt-/EU-Markt- oder Technologieführer auf sich aufmerksam machen und bereit sind, den Schleier von ihren Bestleistungen zu lüften - jedes mit seinem individuellen Steckbrief. Sie sollen nicht länger als "Hidden", sondern ab sofort als "Crowned Champions" den unternehmerischem Erfolg im echten Norden bezeugen.
Die komplette Broschüre können Sie sich hier als E-Paper ansehen oder bequem als PDF herunterladen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 11125 KB).
Alle Hidden Champions können Sie auf dieser Karte sehen.

Die Wirtschaft Schleswig-Holsteins im Überblick

Die Wirtschaft in Schleswig-Holstein ist überwiegend durch mittelständische Unternehmen geprägt. Fast 99 Prozent der Unternehmen in Schleswig-Holstein gehören zu dieser Gruppe von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit weniger als 250 Beschäftigten, sind regional verankert, vielfach familiengeführt und global unterwegs. Rund 78 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in diesen KMU.
Die Unternehmen sind flexibel, innovativ und durch ihre Kleinteiligkeit unabhängiger von Konjunkturschwankungen und Handelskonflikten auf den globalen Märkten. Viele Unternehmen haben sich auf lukrative Nischen spezialisiert und vertreiben ihre Produkte weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus.
Ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit haben die schleswig-holsteinischen Unternehmen 2017 durch ihren Warenexport im Wert von 22,6 Milliarden Euro belegt. Dieser ist im Vergleich zum Vorjahr um 12,4 Prozent gestiegen. Die wichtigsten Exportgüter Schleswig-Holsteins sind pharmazeutische und chemische Erzeugnisse sowie Wasserfahrzeuge und medizinische Geräte.
Die Exporte gehen dabei überwiegend nach Dänemark, in die Niederlande, das Vereinigte Königreich und Polen. Aber auch Amerika und China sind wichtige Abnehmer für schleswig-holsteinische Güter. Auch hat sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den letzten Jahren äußerst positiv entwickelt. Für 2017 und 2018 liegt das Wachstum des BIP sogar über dem Bundesdurchschnitt mit einem nominalen Zuwachs von 3,9 Prozent im Jahr 2017 (Deutschland 3,8 Prozent) und 3,8 Prozent im Jahr 2018 (Deutschland 3,3 Prozent).
Die Zukunftsbranchen Medizintechnik, die maritime Wirtschaft, die Ernährungswirtschaft, die Informations- und Kommunikationstechnologie, der Maschinenbau, die Erneuerbare Energien und die Gesundheitswirtschaft sind in Schleswig-Holstein stark vertreten. Dabei ist ein leistungsfähiges Netzwerk zwischen Unternehmen, Hochschulen und Förderinstitutionen im Land vorhanden, welches neue Entwicklungen in den verschiedensten Branchen mitgestaltet.
Insgesamt ist die schleswig-holsteinische Wirtschaft stark dienstleistungsorientiert. Knapp 75 Prozent der Bruttowertschöpfung entfallen auf die Dienstleistungsbranche. Zahlenmäßig sind die Unternehmen des Groß- und Außenhandels dabei am stärksten vertreten, gefolgt vom Gastgewerbe. Es finden sich aber ebenso Logistikunternehmen, Kommunikationsdienstleister, Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie öffentliche Dienstleister und Firmen im Bereich Erziehung und Wissenschaft im Dienstleistungssektor.
Das produzierende Gewerbe und die Bauwirtschaft haben zusammen einen Anteil von 24 Prozent an der Bruttowertschöpfung in Schleswig-Holstein. Darin enthalten ist die Industrie, die auf einen Anteil von 15 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung im Land kommt. Vor allem der Maschinenbau, die Nahrungs- und Futtermittelindustrie und die Chemische Industrie sind im Land ansässig. Geographisch konzentriert sich die Industrie in Schleswig-Holstein auf die größeren Städte des Landes und deren Umland: Flensburg, Kiel, Lübeck, Neumünster, Itzehoe, Rendsburg und den Hamburger Rand.
Die schleswig-holsteinische Wirtschaft zeigt sich in ihrer Vielfalt gut gerüstet für die Zukunft und wird sich auch weiterhin im internationalen Wettbewerb zu behaupten wissen.

Über das Erfolgsgeheimnis der "Hidden Champions"

Der Bonner Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Hermann Simon hat als Erster den Begriff der "Hidden Champions" geprägt und deren Entwicklung kontinuierlich analysiert. Er geht von etwa 2.800 Unternehmen aus, die weltweit oder auf ihrem Kontinent zu den Top-3-Performern ihres Marktes gehören. Rund die Hälfte dieser Unternehmen hat ihren Sitz im deutschsprachigen Raum.
An der Spitze steht man nicht durch Zufall. Was sind nun aber die Erfolgsgeheimnisse dieser Champions? Professor Dr. Bernd Venohr, Mitherausgeber des Lexikons der deutschen Weltmarktführer, sieht innovative Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen, die oftmals den Stand der Technik definieren, als Basis des Markterfolges an. Hauptverkaufsargument ist der Wert und nicht der Preis. Produktinnovationen entstehen aus dem Lösen praktischer Kundenprobleme, bei zugleich starker Kundenorientierung.
Vor allem die vielen Mittelständler oder Familienunternehmen verfolgen ausgeprägte Nischenstrategien. Dabei kommen ihnen die kurzen Entscheidungswege sehr entgegen.
Alle schleswig-holsteinischen Champions haben sich auf eng abgegrenzte Teilmärkte konzentriert, das heißt sie bieten maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen mit herausragenden Eigenschaften an. Vielfach werden weltweit kleine oder kleinste Marktsegmente bedient, denn erst bei globaler Vermarktung entstehen oft tragfähige Stückzahlen. Die Personalpolitik zeichnet sich in der Regel durch eine große Stetigkeit und Langfristigkeit aus.
Know-how und Engagement der meist hoch qualifizierten Mitarbeiter sind unverzichtbar für den Markterfolg und werden entsprechend wertgeschätzt. Attraktive Anreiz- und Personalentwicklungssysteme sowie Investitionen in Aus- und Weiterbildung sind überdurchschnittlich ausgeprägt. Umgekehrt ist auch die Loyalität der Mitarbeiter zur Firma groß und damit auch die Bereitschaft, für den Kunden das Beste zu geben.

Kriterien für Bestleistungen aus dem echten Norden

Schleswig-Holstein gehört sicher nicht zu den Top-Wirtschaftsregionen Deutschlands. Dennoch haben sich auch hier kleine und mittlere Unternehmen meist nahezu unbemerkt zu Welt- bzw. EU-Marktführern aufgeschwungen. Ihr beachtlicher unternehmerischer Erfolg resultiert meist aus dem erfolgreichen Besetzen von Nischenmärkten. Wann aber ist ein Nischenmarkt auch ein Welt- oder EU-Markt? Wie groß muss die Bedeutung eines Anbieters in einem Welt- oder EU-Markt sein, um sich zu Recht Marktführer nennen zu können?
Um hier keine Zweifel aufkommen zu lassen und einem bundesweiten Vergleich Stand zu halten, orientieren sich die schleswig-holsteinischen Industrie- und Handelskammern am Lexikon der Deutschen Weltmarktführer 3. Marktführer sind danach alle Unternehmen, die quantitativ oder qualitativ zu den umsatzstärksten Top 3 ihres Marktes zählen. Um als Welt-/EU-Markt oder Technologieführer aus Schleswig-Holstein eingestuft zu werden, müssen folgende Kriterien vorliegen:

a) Klassifizierung als schleswig-holsteinisches Unternehmen

Das Unternehmen muss seinen Sitz in Schleswig-Holstein haben. Es muss eine Eigenständigkeit des Unternehmens und die operative Führung aus Schleswig-Holstein heraus bestehen.

b) Klassifizierung als international relevantes Produkt oder Dienstleistung

Relevant sind nur solche Produkte oder Dienstleistungen, die mindestens europaweit abgesetzt werden. Eine Ausnahme bilden neue Technologien, die auf Grund ihrer Aktualität noch keine internationale Verbreitung erfahren haben, ein derartiger Markt jedoch absehbar ist. Ein Produkt oder eine Dienstleistung kann hingegen irrelevant sein, wenn die Beschreibung des Marktes zu eng oder unsinnig ist.

c) Marktführerschaft nach quantitativen und qualitativen Kriterien möglich

Marktführerschaft kann neben der Quantität auch in einer qualitativen Rolle zu finden sein. Es kann durchaus Unternehmen geben, die einen Markt technologisch oder qualitativ dominieren und somit entscheidend prägen, ohne die höchsten Umsätze zu verzeichnen. Auch hier kann man von Marktführerschaft (beziehungsweise Qualitäts- oder Technologieführerschaft) sprechen, die aufgrund weicherer Kriterien jedoch schwerer zu belegen ist.
Konkrete Belege als Nachweise für eine behauptete Marktführerschaft waren den Industrie- und Handelskammern daher bei der Ermittlung der Marktführer besonders wichtig. Diese Belege haben sie in Abstimmung mit den Unternehmen in zahlreichen Einzelgesprächen ermittelt und intern dokumentiert.
Fehlt ihr Unternehmen in diesem Verzeichnis?
Sie sind ebenfalls Weltmarkt- oder EU-Marktführer und erfüllen die genannten Voraussetzungen? Dann sollten Sie mit einem Porträt dabei sein. Unsere Ansprechpartnerin Marion Kuss freut sich auf Ihre Nachricht (mit Angaben zum Produkt und Ihren Kontaktdaten) per Telefon unter 0431 5194-528 oder per Mail an kuss@kiel.ihk.de.
Veröffentlicht am 12. November 2019