Verborgene Prozesse mit Hochdruck sichtbar gemacht
Auf den ersten Blick haben ein Hochdruckreiniger, ein Sandstrahler, Holz und Stahlblech wenig mit Kunst zu tun. Almut Linde ist es gelungen, diese Komponenten zu einem malerischen Prozess zusammenzuführen. Für das Projekt "KunstBetriebe3" bearbeitete die Künstlerin Holzbohlen beim Reinigungsunternehmen Bockholdt KG in Lübeck. Als Teil des künstlerischen Prozesses zeigte Linde die Kräfte der Reinigungsmaschinen und legte mit ihrem Druck von 2500 bar die Struktur des Materials offen. "Der Reiniger wurde so zum Aktionpainter", erläutert Linde.
Von links: Künstlerin Almut Linde, Projektinitiatorin Bettina Thierig, Bockholdt-Geschäftsführer Thomas Ehlers und Bente Schmidt, Referentin für Unternehmenskommunikation bei Bockholdt
Das Unternehmen und die Künstlerin sind eines der elf Wirtschaft- und Kultur-Teams von "KunstBetriebe3", einem unter der Leitung der Lübecker Künstlerin Bettina Thierig entstandenen Kulturprojekt. Unterstützung erhält Thierig von der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie gGmbH als Projektträgerin. Zielsetzung ist es, Unternehmen und Künstler aus ihrem gewohnten Umfeld herauszuholen und neue, kreative Prozesse entstehen zu lassen, wenn die Künstler mit den Materialien des Betriebes arbeiten und damit die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber stärken. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter bei diesem besonderen Projekt einbeziehen, steigern ihre Attraktivität für Fachkräfte und ihr Ansehen in der Öffentlichkeit.
Diese Idee des Projektes entspricht der Arbeitsweise von Almut Linde: "Ich arbeite sehr gern interdisziplinär und kollaborativ. Dabei gehe ich an Orte, die zu unserer Welt gehören, aber der allgemeinen Wahrnehmung verborgen bleiben." Auch die eigentliche Arbeit der Bockholdt KG bleibe manches Mal "verborgen", weil Bockholdt den Kunden Sauberkeit anbietet, der eigentliche Reinigungsprozess aber nicht immer sichtbar ist. Den Prozess der Reinigung einmal umzukehren und die Kraft der eingesetzten Maschinen bei Bockholdt zu demonstrieren, war die künstlerische Idee von Almut Linde. Dafür hat die Künstlerin die Mitarbeiter von Bockholdt mit eingebunden. Denn Menschen aus dem Alltag in die Produktion ihrer Kunstwerke einzubinden, ist eine künstlerische Methode, die Almut Linde als Professorin für interdisziplinäre Praxis an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel entwickelt hat.
Bockholdt-Geschäftsführer Thomas Ehlers ist beeindruckt: "Die Kraft unserer Maschinen für einen künstlerischen Prozess zu verwenden, ist für mich und unsere Mitarbeiter etwas komplett Neues. Es hat uns viel Spaß gemacht, die Maschinen einmal anders zu verwenden und damit auch das präzise Können unserer Mitarbeiter unter Beweis zu stellen", so Ehlers. Zugleich begrüßte er es, dass die Belegschaft ihre eigenen, häufig routinierten Leistungen aus einem anderen Blickwinkel betrachteten und wertschätzten.
Diese Erfahrungen können auch viele andere Unternehmen und Künstler teilen, die an "KunstBetriebe3" beteiligt sind. Am Freitagnachmittag, 10. Mai 2019, trafen sich alle KunstBetriebe-Teams im Café des St. Annen-Museums in Lübeck, um gemeinsam über ihre Erfahrungen mit dem Projekt zu sprechen. Eindrucksvoll demonstrierten die Beteiligten, dass Wirtschaft und Kunst eng zusammen gehören. Dabei ist das Verhältnis zwischen fördernder Wirtschaft und Künstlern keineswegs einseitig: Die Kooperation unterschiedlicher Partner ist für beide Seiten bereichernd und erhöht ihre Strahlkraft, je mehr Partner diesen innovativen Schritt zusammen gehen. "Besonders beeindruckend ist es, wenn sich alle beteiligten Unternehmen und Künstler treffen und erfahren, wie viel sie gemeinsam in einer Region bewegen können", sagt die Initiatorin und Lübecker Künstlerin Bettina Thierig.
Diese Erfahrungen können auch viele andere Unternehmen und Künstler teilen, die an "KunstBetriebe3" beteiligt sind. Am Freitagnachmittag, 10. Mai 2019, trafen sich alle KunstBetriebe-Teams im Café des St. Annen-Museums in Lübeck, um gemeinsam über ihre Erfahrungen mit dem Projekt zu sprechen. Eindrucksvoll demonstrierten die Beteiligten, dass Wirtschaft und Kunst eng zusammen gehören. Dabei ist das Verhältnis zwischen fördernder Wirtschaft und Künstlern keineswegs einseitig: Die Kooperation unterschiedlicher Partner ist für beide Seiten bereichernd und erhöht ihre Strahlkraft, je mehr Partner diesen innovativen Schritt zusammen gehen. "Besonders beeindruckend ist es, wenn sich alle beteiligten Unternehmen und Künstler treffen und erfahren, wie viel sie gemeinsam in einer Region bewegen können", sagt die Initiatorin und Lübecker Künstlerin Bettina Thierig.
Auch das dänische Unternehmen Femern A/S ist ein zweites Mal bei dem Projekt "KunstBetriebe" dabei: "Der Fehmarnbelt-Tunnel ist viel mehr als ein Bauwerk aus Beton und Stahl – er verändert die Landkarte der Region und bringt Deutschland und Dänemark enger zusammen. Der Künstler Andreas Peiffer greift dies in seinem Konzept auf. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse seiner Arbeit und freuen uns auf den weiteren Austausch in diesem deutsch-dänischen Projekt", so Lars Friis Cornett, Direktor von Femern A/S in Deutschland.
Bereits vier Kunstwerke sind fertiggestellt. Sieben weitere werden bis September entstehen. Den Abschluss des Projektes bilden zwei Ausstellungen, die zum einen das professionelle Niveau des Vorhabens zeigen und gleichzeitig ein weiteres Zusammenrücken von Wirtschaft und Kultur befördern. "Die Idee von 'KunstBetriebe' bietet so viele Möglichkeiten, unterschiedliche Menschen zusammenzubringen, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären, und gemeinsam etwas zu gestalten. Dies sind Erfahrungen, die nachhaltig beeindrucken und bleiben", betont Michael Schmerschneider, Leiter der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie.
Das Projekt "KunstBetriebe"
Der Name ist Programm: Künstler erstellen Skulpturen mit den Werkstoffen von Betrieben. Diese besondere Projektidee von Bettina Thierig startete im Januar 2019 in die dritte Runde. Bis Ende des Jahres werden elf Künstler in elf Betrieben Skulpturen erarbeiten. Das Projekt endet in 2019 mit zwei Abschlussausstellungen. Der Clou bei "KunstBetriebe": Die Arbeiten entstehen während der normalen Öffnungs- beziehungsweise Arbeitszeiten und wecken demzufolge nicht nur Interesse bei den Kunden sondern nicht zuletzt auch bei der Belegschaft der elf teilnehmenden Unternehmen.
Der Name ist Programm: Künstler erstellen Skulpturen mit den Werkstoffen von Betrieben. Diese besondere Projektidee von Bettina Thierig startete im Januar 2019 in die dritte Runde. Bis Ende des Jahres werden elf Künstler in elf Betrieben Skulpturen erarbeiten. Das Projekt endet in 2019 mit zwei Abschlussausstellungen. Der Clou bei "KunstBetriebe": Die Arbeiten entstehen während der normalen Öffnungs- beziehungsweise Arbeitszeiten und wecken demzufolge nicht nur Interesse bei den Kunden sondern nicht zuletzt auch bei der Belegschaft der elf teilnehmenden Unternehmen.
Ausstellungsdaten:
- Eröffnung Schloss Eutin: Freitag 27. September 2019. Ausstellungsende: 17. November 2019.
- Eröffnung Kunsthalle St. Annen, Lübeck: Freitag, 29. November 2019. Ausstellungsende: 12. Januar 2020.
Die unterstützenden Stiftungen:
- Stiftung "Pro Economia" der IHK zu Lübeck
- Possehl-Stiftung Lübeck
- Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck
- Margot und Jürgen Wessel Stiftung
- Kulturstiftung des Landes Schleswig Holstein.
Die teilnehmenden Künstler/innen-Firmen Paare:
- Georges Adéagbo bei der Sparkasse Holstein, Eutin
- Janine Gerber bei Gollan Bau GmbH, Neustadt/Beusloe
- Thomas Judisch bei Gustav Tesnau GmbH & Co. KG, Eutin
- Thomas Kadziola bei HSP Holz und Projekte UG, Lübeck
- Kit Kjaerbye bei den Stadtwerke Lübeck GmbH, Lübeck
- Peter Land bei Wirtschaftsakademie Schleswig Holstein GmbH, Lübeck
- Almut Linde bei Bockholt KG, Lübeck
- Andreas Peiffer bei Femern A/S, Burg a.F.
- Pia Stadtbäumer bei H. & J. Brüggen KG, Lübeck
- Thomas Rentmeister bei Hass + Hatje GmbH, Bad Segeberg
- Sebastian Schröder bei HAKO GmbH, Bad Oldesloe
Kontakt Vorwerker Diakonie
Michael Schmerschneider
Leitung der Kulturakademie
Vorwerker Diakonie, Triftstraße 139-143, 23554 Lübeck
Telefon: 0451 400250-521
Michael.Schmerschneider@vorwerker-diakonie.de
Veröffentlicht am 14. Mai 2019