Zwischenbilanz am Jagdschlösschen
"Es ist beeindruckend, wie die zwölf Künstler mit den Materialien der beteiligten Unternehmen einen engen Bezug zwischen Wirtschaft und Kunst herstellen", sagte Dr. Martin Lüdiger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein. "Die Anwesenheit und die Arbeit eines Künstlers beziehungsweise einer Künstlerin im Betrieb wecken bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Verständnis und Interesse an künstlerischen Vorgängen."
Bereits 2012/13 hatte das Projekt für großes Aufsehen gesorgt, weil es Wirtschaft und Kultur auf besondere Weise zusammengeführt und das Verständnis für die jeweils andere Seite deutlich gestärkt hatte. Unterstützung erhält Thierig von der Stiftungen der Sparkasse Holstein gGmbH, der Stiftung der IHK zu Lübeck "ProEconomia" und der Possehl-Stiftung. Projektträgerin ist die Stiftungen der Sparkasse Holstein gGmbH. Die zwölf Künstler werden ihre Skulpturen bis Ende dieses Jahres in den Betrieben herstellen. Das Projekt findet 2016 seinen Abschluss in drei Ausstellungen, zu denen auch eine Publikation erscheinen wird.
Wie beim ersten Mal bilden Künstler und Unternehmer auch dieses Mal ein Team. Die Aufgabe des Künstlers ist es, aus dem im Betrieb vorhandenen Material eine Skulptur zu entwickeln, zum Beispiel aus Aluminiumtüren, Granit-Treppenstufen, Papier und Autokennzeichen. "Das sind bildhauerische und künstlerische Herausforderungen, denn wir nutzen nur vorhandenes, uns zum Teil aber fremdes Material", sagte Thierig, die selbst in einem dänischen Unternehmen eine Skulptur gefertigt hat.
Die IHK zu Lübeck begrüßt die Teilnahme dänischer Künstler und Unternehmen. "Ein Zusammenwachsen von Kunst und Betrieben unterstützt den Ansatz der Region, das Bewusstsein von Kunst als wichtigen Standortfaktor bis hin zum eigenständigen Wirtschaftselement zu stärken", betont IHK-Hauptgeschäftsführer Lars Schöning. "Die bereits entstandenen Skulpturen sind sehr beeindruckend. Genauso überzeugend sind auch die positiven Erfahrungsberichte der Künstler und der Unternehmen." Derartige gemeinsame Projekte seien wichtig, um Kontakte und den Austausch zwischen unterschiedlichen Partnern zu stärken. Schöning: "Dieser spartenübergreifende Austausch fördert kreative und innovative Prozesse in einer Region". Dem stimmt Bettina Thierig zu: "So entsteht eine Win-Win-Situation für beide Seiten, denn die Künstler erhalten Einblicke in die Produktion und lernen die Betriebe von innen kennen. Das fördert auf beiden Seiten die Identifikation und bringt neue Ideen für Kooperation hervor." Bei ihren Besuchen sei sie vom großen Interesse der Belegschaften am Entstehen der Kunstwerke beeindruckt gewesen. "Viele Mitarbeiter werden in Zukunft Kunstwerke, aber auch die eigenen Materialien mit anderen Augen betrachten", so Thierig.
Veröffentlicht am 19. Oktober 2015