"Ein haptisches Vergnügen"

Findlinge - für jeden Tiefbauer sind sie lästig, der Abtransport ist häufig zeitaufwendig und mit dem Einsatz schweren Geräts verbunden. Die Lübecker Firma Grothe Bau GmbH & Co. KG hat Findlinge bisher aus dem Weg geräumt. Nun aber hat die Belegschaft die riesigen Steine auf eine ganz neue Weise kennen gelernt. "Ich habe mir einen Findling als Rohmaterial für meine Skulptur ausgewählt. Aus dem rauhen Fels wachsen energisch und spiralig Formen in die Höhe, die Straßen sein könnten", sagt Jo Kley, einer der zwölf Künstler, die am Projekt "KunstBetriebe 2" mitwirken. "Viele Wege führen nach oben. In jedem Fall ist es ein haptisches Vergnügen. Der Titel meiner Arbeit lautet deshalb 'Gipfeltreffen'", ergänzt der 1964 in Ulm geborene Bildhauer.
jo-kley-Skulptur

Joachim Grothe, Geschäftsführer von Grothe Bau, ist begeistert über die Wirkung der Arbeit des Künstlers auf dem Betriebshof während des normalen Alltages im Unternehmen. "Unsere Mitarbeiter waren sehr neugierig und begleiteten das Entstehen des Kunstwerkes", so Grothe. Zu Beginn hatte er sich gefragt: "Wie arbeitet wohl ein Künstler mit dem Stein, der den meisten meiner Mitarbeiter bei der Arbeit nur stört?"
Veröffentlicht am 19. Oktober 2015