IHK-Unternehmerinnentag

Sichtbar werden und Quereffekte nutzen

"Ein Geschäft ist häufig dort, wo Sie es nicht vermuten." Maike Brunk ist Unternehmerin aus Überzeugung. Als Gründerin der Firma Elbinsel-Tour hat sie in den vergangenen zehn Jahren rund 35.000 Kunden unbekannte Ecken im Hamburger Hafen gezeigt.
Ihren Erfolg erklärt Maike Brunk mit einer Mischung aus individueller Dienstleistung und intensiver Öffentlichkeitsarbeit. "Die Leute wissen, dass es mich gibt", sagte die Hamburgerin vor rund 120 Teilnehmerinnen des Unternehmerinnentages in Tremsbüttel. Bereits zum zweiten Mal hatten die IHK zu Lübeck, die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) und die Bundesweite Gründerinnenagentur Frauen zu der Netzwerkveranstaltung eingeladen.
In ihrem Impulsvortrag berichtete Brunk, dass sie in ihrem damaligen Job in der IT-Branche nicht mehr glücklich war. Mit ihren Hafentouren für Hamburger und Gäste hat sie sich eine Marktlücke erschlossen. Mehr als 60 Berichte in Tages- und Wochenzeitungen, zwölf Fernsehbeiträge und zahllose Einträge in den Social Media-Plattformen sichern Brunk eine ständige Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung. Sie rief die Frauen dazu auf, sich auch außerhalb ihrer Berufe zu engagieren. "Aus Ehrenämtern ergeben sich immer wieder Quereffekte, weil ich dabei Menschen kennen lerne, die ich ohne dieses Amt sicherlich nicht getroffen hätte", betonte sie.
Für IHK-Präses Friederike C. Kühn ist Brunks Werdegang ein herausragendes Beispiel für den Erfolg von Frauen in Führung. "Das belegt, welchen Ideenreichtum Frauen haben und wie sehr sie die Wirtschaft damit bereichern", so Kühn. Bei den Gründerinnen und weiblichen Führungskräften sei das Interesse an Netzwerkveranstaltungen wie dem Unternehmerinnentag ungebrochen hoch. Mit ihren speziell auf die Anforderungen der Frauen zugeschnittenen Beratungs- und Informationsangeboten nimmt die IHK zu Lübeck dem Dachverband DIHK zufolge einen Spitzenplatz in Deutschland ein. "Die große Resonanz bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind", so Kühn. "Aber es ist noch Luft nach oben."
In Workshops erfuhren die Teilnehmerinnen, wie sie sich von Anfang an gut aufstellen. Besonders über Möglichkeiten des Selbstmanagements informierten sich die Frauen. Business-Coach Silke Kienecker präsentierte Methoden, mit denen sich Projekte gut planen und Unternehmens-Ziele formulieren lassen. In fünf Schritten lernten die Unternehmerinnen, wie wichtig es ist, bei der Planung nicht nur die Zeitfresser zu identifizieren, sondern auch am Ende die erreichten Ziele sowie den Erfolg zu feiern und sich selbst zu belohnen. Mit Beispielen aus der unternehmerischen Praxis informierte Ulrike Kiehne von der IB.SH über Fördermöglichkeiten für das eigene Unternehmen. Betriebswirtschaftlich ging es auch im Workshop von Doris Borrmann von der DATEV eG und Steuerberaterin Elke Widdel-Frercks zu. Dort erfuhren die Teilnehmerinnen, wie sie die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) sowie Controllingreports zur Steuerung ihres Unternehmens einsetzen können. Claudia Gertz von Claudia Gertz Quality Management ermutigte die Frauen, sich am Markt zu behaupten und auch durchzusetzen.
Veröffentlicht am 2. Dezember 2016