Erfolge der Vollversammlung

Gemeinsam für die Wirtschaft

In der Wahlperiode zwischen 2016 und 2021 hat das höchste beschlussfassende Organ der IHK die Belange der regionalen Wirtschaft in zahlreichen Projekten eingebracht. Ob im Bezirk der IHK zu Lübeck, im Verbund mit den Schwesterkammern in Schleswig-Holstein, bundesweit und sogar EU-weit – die Aufgaben und Aufträge waren vielfältig. Einige Beispiele aus mehr als fünf Jahren.

Krisenberatung der Politik

Besonders während der Coronakrise zeigte sich, wie präzise, verlässlich und vertrauensvoll die Mitglieder der Vollversammlung der Politik beratend zur Seite stehen. Aus erster Hand machten sie deutlich, wo die Wirtschaft schnelle und unbürokratische Hilfe benötigte – und wo die Landespolitik noch nachbessern musste. So konnte die IHK die Regierung nach intensiven Diskussionen dazu bewegen, Förderlücken im Mittelstand zu schließen, etwa für KMU mit mehr als zehn Mitarbeitern.

Mein Unternehmen Zukunft

Mitten aus dem Ehrenamt ist 2017 die IHK-Initiative "Mein Unternehmen Zukunft" entstanden, die mit außergewöhnlichen Aktionen für leidenschaftliches Unternehmertum begeistern will. Zu den Erfolgen der Initiative gehört die Kampagne "Gestern – Heute": Mit einem aktuellen Bild und einem Kinderfoto zeigen Selbstständige einen kreativen Bezug zu ihren Unternehmen. Ebenso ist beispielsweise das Chefpraktikum konzipiert worden, bei dem Schüler Geschäftsführer begleiten und so unternehmerisches Handeln erleben.

Planungsbeschleunigung

Eine wirkungsvolle Stimme hatte das IHK-Ehrenamt auch bei wichtigen Verkehrsprojekten. Wiederholt setzte sich die Vollversammlung für die Planungsbeschleunigung ein – etwa beim Weiterbau der A 20, der Elbvertiefung oder dem Bau der festen Fehmarnbelt-Querung. Zusammen mit den Vollversammlungen der IHKs in Kiel und Flensburg reiste eine Delegation 2019 nach Berlin und trat mit der Bundespolitik in einen konstruktiven Dialog. Daneben befasste sich der eigens gegründete IHK-Arbeitskreis Elbe-Lübeck-Kanal mit den positiven Veränderungen, die mit der Aufnahme des Kanals in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zu erwarten sind.

Regionalentwicklung

Um das Potenzial der Region auszuschöpfen, hat die IHK-Vollversammlung von Beginn an die Weichen gestellt. Im September 2016 hatten die Mitglieder einstimmig eine neue Fehmarnbelt-Strategie beschlossen. Bei der Realisierung der Strategie hat die IHK zudem eng mit ihren Partnern wie dem HanseBelt e. V. und dem Fehmarnbelt Business Council zusammengearbeitet. Das 2018 gegründete Regionalmanagement im HanseBelt mit Federführung bei der IHK hat das Ziel, die wirtschaftlichen Chancen der festen Belt-Querung für die gesamte Region nutzbar zu machen. Die Vollversammlung entschied im Mai 2020, sich auch an der neuen Förderperiode von 2021 bis Ende 2023 finanziell zu beteiligen.

Bessere Erreichbarkeit

Wie die A-1- ist auch die A-7-Achse entlang der Nordgate-Region eine wichtige Lebensader für die Wirtschaft im HanseBelt. Nach fast zehn Jahren am alten Standort zog die Gemeinsame Geschäftsstelle Norderstedt der IHK zu Lübeck und der Handelskammer Hamburg im Mai 2020 in die Räume der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein in Norderstedt. Mit dem Umzug forcierte die IHK-Vollversammlung eine bessere Erreichbarkeit und Sichtbarkeit und regte an, die Netzwerkvorteile zur Wirtschaftsgesellschaft und weiteren Partnern wie der Entwicklungsgesellschaft in Norderstedt zu intensivieren.

Landtagswahl

Zehn umfassende Forderungen hatten die drei IHKs in Schleswig-Holstein zur Landtagswahl 2017 an die Politik adressiert. Darin zeigten sie konkrete Handlungsanweisungen auf, wie die Politik das große Potenzial des Wirtschaftsstandorts heben kann – etwa hinsichtlich Digitalisierung, Verkehrsinfrastruktur, Fachkräftemangel und Bürokratieabbau. Seitdem werden die Forderungen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Klare Kante

Auf Ablehnung stieß der Entwurf eines “Gesetzes zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft” bei den Mitgliedern der Vollversammlung. Mit der Verschärfung des Unternehmenssanktionsrechts will die Bundesregierung Kriminalität in der Wirtschaft bekämpfen. "Allerdings kriminalisiert dieses Vorhaben Unternehmer aller Branchen pauschal”, sagte IHK-Präses Friederike C. Kühn in der Sitzung der Vollversammlung. Die IHK hatte im Juni 2020 mit einer umfangreichen Stellungnahme auf die Politik eingewirkt. Klare Kante zeigte das Gremium auch bei der Erbschaftsteuerreform. Kühn forderte im Juni 2016, dass es eine weitere Verschärfung des bereits belastenden Kompromisses nicht geben dürfe. Ziel müsse sein, die Unternehmensnachfolge der mittelständischen Unternehmen möglichst belastungsfrei zu gestalten, damit Arbeitsplätze und Know-how in der Region erhalten bleiben.

Zukunftsthema KI

Beim Zukunftsthema künstliche Intelligenz hat die IHK-Vollversammlung ihr Know-how und den Bedarf der regionalen Wirtschaft im Dialog mit der Politik konstruktiv eingebracht. So tauschten sich bei einem parlamentarischen Abend im Schleswig-Holsteinischen Landtag im Februar 2020 Vollversammlungsmitglieder mit Vertretern der Landespolitik zum Thema aus und gaben Impulse für die KI-Strategie.

Neue Erlaubnispflicht

Mit großem Engagement vorangetrieben hatte das IHK-Gremium die Einführung einer neuen Erlaubnispflicht für Wohnimmobilienverwalter zum 1. August 2018. Seitdem erteilt in Schleswig-Holstein die jeweilige IHK die Erlaubnis und unterstützt mit Beratung und Service. Daneben erhalten etwa auch Versicherungsvermittler oder Finanzanlagenberater mit wenig bürokratischem Aufwand eine Erlaubnis nach der Gewerbeordnung bei der IHK.

Bildung fördern

Mit großem Engagement hatte sich die Vollversammlung auch für die Bildung eingesetzt. Zielorientiert hat es den Verein für frühkindliche Bildung „Haus der Kleinen Forscher“ institutionalisiert, für Grundschüler den bilingualen Unterricht in Lübeck ermöglicht und die Integration Geflüchteter mit einem eigenem Willkommenslotsen gefördert. Zudem hat sie im Verbund der IHK Schleswig-Holstein den Hochschulstandort durch die Gründung der „Dualen Hochschule der Wirtschaft“ gefördert. Weitere Initiativen sind Investitionen in den WAK-Standort in Lübeck und die erfolgreiche Unterstützung des Promotionsrechts an der Technischen Hochschule.
Veröffentlicht am 7. Juni 2021