Lkw-Maut in Dänemark

Dänemark hat eine kilometerbasierte Straßenmaut für Lastkraftwagen ab 12 Tonnen eingeführt. Ziel ist die Reduzierung von CO₂-Emissionen im Straßengüterverkehr, die Förderung nachhaltiger Technologien sowie die Schaffung fairerer Wettbewerbsbedingungen zwischen dänischen und ausländischen Transportunternehmen. Die Höhe der Mautgebühr richtet sich nach dem Gewicht des Fahrzeugs, seiner CO₂-Emissionsklasse und der Befahrung von Umweltzonen.
Zunächst betrifft die Maut den Großteil des staatlichen und einige Teile des kommunalen Straßennetzes, bevor sie 2028 auf das gesamte öffentliche Straßennetz Dänemarks ausgeweitet wird. Doch die Einführung verläuft nicht reibungslos: Zahlreiche technische Probleme haben dazu geführt, dass viele Transportunternehmen hohe Bußgelder erhalten haben – oft zu Unrecht. Besonders ausländische Spediteure sind betroffen, da Informationsmängel und Sprachbarrieren dazu beitragen, dass viele Fahrer die neuen Vorschriften nicht ausreichend kennen.
Hinzu kommt, dass zahlreiche Unternehmen Schwierigkeiten haben, rechtzeitig die erforderlichen Mautgeräte wie BroBizz zu erhalten. Lange Lieferzeiten und fehlerhafte Kommunikation zwischen den On-Board-Units (OBU) und dem Datennetz haben dazu geführt, dass Strafen verhängt wurden, obwohl die Systeme korrekte Verbindungen anzeigten. Allein in den ersten sechs Wochen nach Einführung der Maut wurden über 17.000 Bußgelder verhängt, was einer Gesamtsumme von mehr als 76 Millionen dänischer Kronen entspricht.
Einer vorgeschlagenen Aussetzung der Bußgeldverhängung bis zum 30. Juni 2025 wird wahrscheinlich nicht nachgekommen werden. Informationen zum Thema Bußgeld finden Sie in dem aufgezeichneten Webinar LKW-Mautgebühren in Dänemark - Teil 3 der IHK Flensburg (etwa 13 Minuten).
Veröffentlicht 11. Juni 2025