Westküstenhäfen

Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung der Häfen Husum und Büsum

Eine Studie der Hanseatic Transport Consultancy (HTC) zur wirtschaftlichen Bedeutung der landeseigenen Häfen Büsum und Husum gibt Aufschluss über deren aktuelle und zukünftige regionale Beschäftigungs- und Wertschöpfungseffekte.
Auftraggeber ist die IHK Flensburg, Projektpartner sind der Kreis Nordfriesland, die Stadt Husum, der Kreis Dithmarschen und die Gemeinde Büsum. Die Studie liefert wichtige Argumente für notwendige Investitionen in die Standorte und deren Wettbewerbsfähigkeit.
„Die Häfen haben enorme Potenziale, denn die Westküste ist eine echte Chancen-Region. Aktuell verbieten es personelle, finanzielle und organisatorische Engpässe jedoch, diese zu nutzen. Das muss sich aus Sicht der Wirtschaft dringend ändern“, forderte IHK-Präsident Rolf-Ejvind Sörensen beim Parlamentarischen Abend.
„Entscheidend ist, dass wir in den nächsten Monate Pflöcke für die Häfen einschlagen“, so Staatssekretär Tobias von der Heide zur Notwendigkeit, die Westküstenhäfen zukunftsfähig auszugestalten.
Die hafenabhängigen Unternehmen in den Westküstenhäfen beschäftigen direkt über 1.000 Mitarbeitende und rangieren damit unter den 40 größten Arbeitgebern in Schleswig-Holstein. Sie generieren Einkommen in Höhe von 48,2 Millionen Euro sowie eine Bruttowertschöpfung von 70,3 Millionen Euro. Außerdem beziehen sie Vorleistungen, d. h. Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden, im Wert von 61,5 Millionen Euro und lösen Investitionen in Höhe von 11,5 Millionen Euro aus. Insgesamt hängen dadurch knapp 2.400 Beschäftigte an den Häfen Husum und Büsum. Die Standortanalyse der Studie zeigt, dass die beiden Westküstenhäfen über exzellente Rahmenbedingungen verfügen, um weitere Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenziale zu erschließen. Voraussetzung ist aber, dass anforderungsgerechte (Hafen-) Infrastrukturen bereitgestellt bzw. geschaffen sowie geeignete Flächen zur Verfügung gestellt werden. Andernfalls droht ein Verlust der Wettbewerbsfähigkeit und von Arbeitsplätzen.
„Die Studie belegt, dass die Westküstenhäfen Büsum und Husum wichtige Schlüsselfunktion im Rahmen der Verkehrs- und Energiewende einnehmen. Allerdings stehen beide Standorte dabei auch vor vielfältigen Herausforderungen. Dies erfordert ein stärkeres finanzielles Engagement des Landes Schleswig-Holstein als Eigentümer der Häfen“, sagt Dr. Jerome Stuck, Infrastruktur-Experte der IHK Flensburg.
Dies betreffe unter anderem Wassertiefen, Kaiflächen und -mauern sowie die Straßen- und Schieneninfrastruktur. In allen Bereichen bestehe Anpassungsbedarf und die Notwendigkeit, zusätzliche Haushaltsmittel und Planungskapazitäten bereitzustellen. Eine weitere Empfehlung der Studie ist die Etablierung eines aktiven Hafenmanagements sowie die Ausgestaltung der damit verbundenen Strukturen. „Die aktuelle Organisationsstruktur ist viel zu komplex und verschachtelt“, so Stuck. Ziel sollte die Fokussierung auf Kunden- bzw. Hafeninteressen im Sinne eines „One-Stop-Shop“ sein. So ließen sich Potenziale besser heben und Herausforderungen effizienter angehen.
Die Studie wurde finanziert mit Mitteln des Regionalbudgets Westküste 2021–2023 und durch die Projektpartner. Das Regionalbudget wird mit Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördert aus dem Landesprogramm Wirtschaft.

Die Studie zum Download