Kultur- und Kreativwirtschaft

creative connect Schleswig-Holstein 2025

Sie ist die Meisterin der Kreativität. Auch nach sechs Jahrzehnten erzeugt Heikedine Körting die Geräusche für ihre fesselnden Hörspiele analog: mit Einkaufswagen, Türen oder weiteren 1.000 Gerätschaften in ihrem Fundus. Die “Hörspielkaiserin”, wie Moderatorin Vanessa Seifert sie nannte, war der Stargast der Veranstaltung creative connect der IHK Schleswig-Holstein für die Kreativ- und Kulturwirtschaft in den Lübecker media docks.
Auch nach 60 Jahren zieht die gebürtige Lübeckerin alle Generationen in den Bann ihrer Geschichten. Das Geheimnis ihres Erfolgs und ihrer Kreativität: Die Produzentin hat sich ihre kindliche Seele bewahrt.
Kind bleiben oder zumindest verspielt sein, sei heute kein No Go mehr, sagte Prof. Dr. Jens Junge vom Institut für Ludologie in Berlin: “Spielen macht uns glücklich, gesund und schlau.” Der in jedem Menschen seit seiner Geburt ausgeprägte Spieltrieb sei der Motor für jeden Fortschritt. Ausprobieren, Rollen tauschen, andere Perspektiven einnehmen – diese im Spiel erworbenen Fähigkeiten erleichtern es Menschen, sich in einer komplexer werdenden und sich stetig wandelnden Welt zurechtzufinden. Spieler sei längst kein Schimpfwort mehr, das Durchschnittsalter beim Gaming liege bei 37 Jahren. Er empfahl den Unternehmen, auf spielerische Methoden zu setzen, denn diese erleichterten es, die Veränderungen in der Welt zu verstehen und für sich zu nutzen.
Dietmar Baum, Vorsitzender des IHK-Netzwerks Kultur- und Kreativwirtschaft, rief die Wirtschaft in Schleswig-Holstein dazu auf, die Potenziale der Kreativwirtschaft zu erkennen und zu nutzen. Wir wollen diese Branche sichtbar machen.” Kreativität bedeute, aus Ideen immer wieder neue Verbindungen zu schaffen. “Die Kreativwirtschaft stärkt das Land, um den Norden zum Kreativland weiterzuentwickeln, müssen wir uns aber alle anstrengen”, sagte Baum. Alle wollten eine bunte und höhere Lebensqualität haben – und für diese sorge die Kreativwirtschaft. “Wir sind die bunte Fahne der Demokratie: Medien, Kultur, soziale Teilhabe und Vielfalt sind wichtige Faktoren für das gesellschaftliche Zusammenleben.”
Johannes Hartwig, Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium, betonte ergänzend, dass das Land von Ideen, Kreativität und Innovation lebe. Das Land habe das erkannt und fördere die Branche. Dabei stehe besonders die Games-Branche im Mittelpunkt.

Großen Dank für die spannenden Impulse auch an: Ulrike Biermann und Jobst Schlennstedt, Ramboll Management Consulting; Nicole Wittek, Hamburg Kreativ Gesellschaft; Malte von Tiesenhausen, The Core.
Veröffentlicht am 14. Februar 2025