Übereinkommen zum Warenkauf

UN-Kaufrecht

Das UN-Kaufrecht ist das internationale Recht des Warenkaufs für zahlreiche Länder. Grundlage des UN-Kaufrechts ist das Wiener Übereinkommen der Vereinten Nationen über den internationalen Warenkauf vom 11. April 1980 (United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods, abgekürzt CISG).
Ziel dieses Übereinkommens ist es, ein weltweit einheitliches Kaufrecht zu schaffen, um den internationalen Handel zu vereinfachen. Es wurde inzwischen von 77 Staaten ratifiziert. Am 1. Januar 1991 ist das Übereinkommen auch für Deutschland in Kraft getreten. Es ist Bestandteil des deutschen Rechts und verdrängt in seinem Anwendungsbereich die im BGB und HGB enthaltenen Vorschriften des Kaufrechts.
Grundsätzlich kommt das UN-Kaufrecht bei Kaufverträgen über bewegliche Waren zur Anwendung, wenn die Vertragsparteien ihre Niederlassung beziehungsweise ihren Sitz in verschiedenen Staaten haben und diese Staaten das Übereinkommen ratifiziert haben oder die Regeln des Europäischen Vertragsrechtsübereinkommens bzw. des Internationalen Privatrechts auf das Recht eines Staates verweisen, der das Übereinkommen ratifiziert hat. Wenn die Parteien nicht rechtlich verbindlich für ihren Vertrag die Anwendung deutschen Rechts oder die Rechtsordnung eines anderen Vertragsstaats gewählt haben, gilt das UN-Kaufrecht automatisch. Die Parteien können im Vertrag bestimmen, dass die Geltung des UN-Kaufrechts ganz oder teilweise ausgeschlossen wird.
Das UN-Kaufrecht regelt nur den Abschluss von Kaufverträgen und die daraus entstehenden Rechte und Pflichten des Verkäufers und Käufers. Es enthält keine Bestimmungen über Gültigkeit des Vertrags und einzelner Vertragsklauseln bzw. Handelsbräuche, Eigentumsübergang, Eigentumsvorbehalt, Haftung für Personenschäden, Vertragsstrafen, Aufrechnung, Verjährung. Diese Themen sind gemäß dem jeweils anzuwendenden nationalen Recht zu beurteilen.
Der Originaltext des UN-Kaufrechts liegt in gleichermaßen verbindlichen Fassungen in arabischer, chinesischer, englischer, französischer, russischer und spanischer Sprache vor. Der deutsche Text ist lediglich eine unverbindliche Übersetzung. In Zweifelsfällen hat der Text der genannten sechs Sprachen Vorrang vor der deutschen Fassung.