Mikroschadstoffe sind überall - noch!

Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Nachhaltige Chemie und Umweltchemie, Scharnhorststr. 1, Gebäude HS5, 21335 Lüneburg
Wir alle verwenden, ob bewusst oder unbewusst, jeden Tag viele chemische Stoffe. Schon ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe auf unserem Duschgel zeigt uns, die Kombination der Stoffe macht die Wirkung. Welche Wirkung entsteht aber, wenn Stoffe unkontrolliert kombiniert werden? Die Professur für nachhaltige Chemie und stoffliche Ressourcen geht dieser Frage mit neuen Konzepten nach. 
Die Aufgabe besteht darin, die Wirkung der Stoffe in einem Produkt zu erkennen und gegebenenfalls einzelne dieser Stoffe, die nachhaltig bedenklich sein könnten, so zu ersetzen, dass die Wirkung des Produktes erhalten bleibt oder sogar besser wird. Häufig ist nicht bekannt, in welcher Form eingesetzte Stoffe bedingt durch ihr Anwendungsgebiet ins Abwasser gelangen. Einige wie Pflanzenschutzmittel werden gezielt in die Umwelt eingetragen. 
Andere wie zum Beispiel Flammschutzmittel aus der Wäsche gelangen unbeabsichtigt in die Umwelt. Viele der so eingetragenen Stoffe werden dort jedoch nicht oder nur teilweise abgebaut und bilden so neue chemische Verbindungen, deren Eigenschaften wir nicht kennen. Sie alle kommen schon jetzt in kleinsten Konzentrationen in der Umwelt vor und stehen einem nachhaltigen Wassermanagement entgegen. 
Durch Effizienzsteigerung werden kritische Rohstoffe, wie die strategischen Metalle, in vielfältigen Mischungen in Produkte eingebaut. Deshalb sind sie kaum wiedergewinnbar, für eine weitere Nutzung verloren und beeinträchtigen nachteilig die Qualität anderer Materialien. Werfen Sie einen Blick in die Labore, lassen Sie sich die chemische Informatik und ihre Simulationsmöglichkeiten erklären und diskutieren Sie über mögliche Einsparpotentiale bei den eingesetzten Rohstoffen.