Geesthacht: Bundesbeste Auszubildende

Ein explosiver Beruf

Heiße Temperaturen, klirrendes Glas und bei zu viel Spannung – Explosionsgefahr: das ist der Berufsalltag von Laura Maydag. Sie schloss ihre Ausbildung zur Glasapparatebauerin im vergangenen Jahr als Bundesbeste Auszubildende ab.
Wenn Laura Maydag von ihrem Beruf erzählt, fallen Ausdrücke wie „richtig cool“ und „richtig geil“. Die Abiturientin merkte während eines Auslandsaufenthalts auf einer Farm für Elche und Huskys in Schweden, dass ein Bürojob nicht zu ihr passt. Sie möchte am Ende eines Arbeitstages sehen, was sie geschafft hat, oder wie in ihrem Fall, was sie in Handarbeit gefertigt hat.
In ihrer Ausbildung bei der Won Ik Quartz Europe GmbH in Geesthacht kam Maydag ihre Hands-on- Mentalität zugute. Mit ihrem Interesse an der Arbeit und viel Eigeninitiative forderte sie das Wissen ihrer Kollegen und Kolleginnen ein. Beharrlich versuchte sie mit jedem Arbeitsauftrag besser zu werden, auch dann, wenn ihre Geduld auf die Probe gestellt wurde. Da Glas bei der Bearbeitung unter Spannung steht, platzte ihr das ein oder andere Produkt – nach fünf Stunden mühsamer Arbeit. Wo andere frustriert aufgeschrien hätten, fühlte sich Maydag herausgefordert. Ihr Ehrgeiz spornte sie an und sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
„Man darf einfach nicht schlecht gelaunt sein“, meint sie. Als Bundesbeste abzuschneiden – damit hat Maydag nicht gerechnet. Sie habe in der Berufsschule zwar durchgehend gute Noten bekommen, aber viel lernen musste sie nicht, gesteht sie fast etwas beschämt. Während andere Azubis hektisch letzte Begriffe auf Karteikarten kritzelten, las Laura Maydag sich auf dem Weg zur Prüfung ihre Notizen noch einmal durch. Stolz sei sie trotzdem.
 Ihr Tipp an alle zukünftigen Glasapparatebauer und Glasapparatebauerinnen? Seid geduldig! Das ist Glas und Produkte platzen manchmal. „Wenn man wirklich Bock hat, dann bringt man gute Ergebnisse“, sagt sie. „Es muss Spaß machen.“
Swantje Altenburg
Veröffentlicht Juni 2023